Ein Thema, was immer wieder erschreckend ist und auch nicht weniger aktuell wird - Kindesmissbrauch. Der Autor des Buches "Papa hat dich lieb" hat sich hier an eine sehr komplexe Sache herangemacht und daraus einen Krimi geschaffen, der es in sich hat.
Angelikas Freundin Eva verschwindet von einem Tag auf den anderen. Sie macht sich sehr große Sorgen und stachelt ihre Mutter Maike an, ihr zu helfen, mehr herauszufinden. Maike ist zwar erst skeptisch, macht sich dann aber doch auf die Suche nach Antworten. Der Mofahelm von Eva wurde vor dem Haus ihrer Klavierlehrerin gefunden, was doch ein Ansatzpunkt wäre, doch die Polizei tut nichts. Eva ist volljährig und somit nicht zu suchen, es könnte ja auch sein, dass sie freiwillig abgehauen ist. Mithilfe von Evas Klavierlehrerin und eines guten Freundes, der EDV-Freak ist, findet Maike einiges heraus, unter anderem auch, dass Eva Kindesmissbrauch erfahren musste...
Der Autor wagt sich hier an ein hochaktuelles und nicht oft in den Mund genommenes Thema. Es treibt einem jedes Mal einen Schrecken ein, wie oft so etwas passiert, wenn man sich dies mal vor Augen führt. Die Personen in diesem Krimi sind so klar gezeichnet, dass man sie direkt vor sich hat. Man wünscht sich, dass es ein gutes Ende nimmt und fragt sich, ob Eva wohl selbst abgehauen ist oder ob sie beseitigt wurde, böse gesagt. Und wer macht die Tonbandaufnahmen, welche einem gleich zu Anfang geliefert werden? Mit jeder Zeile wird es einem klarer und man kann es sich denken, vor allem sind hier noch einige erschreckende Handlungen am Zuge, umso mehr man liest. Es gibt Leute, die möchte man gar nicht treffen und es gibt so vieles, was man nicht versteht und dann doch auf irgendeine Weise.
Auch in einem Krimi wie diesem, mit einem verstörenden Thema, fehlt der Humor der agierenden Charaktere nicht. Ob der Autor hiermit das Thema etwas abschwächeln möchte, kann man nicht sagen, es wirkt aber auf keinem Fall fehl am Platze.
Der Schreibstil macht es leicht, von Zeile zu Zeile zu springen. Das Thema, so erschreckend es auch ist, ist hochinteressant und sollte uns alle interessieren, da es jede paar Minuten unter uns passiert. Das Buch regt zum Nachdenken an und lässt uns einiges überdenken. In diesem Krimi wird einfach alles behandelt - über Liebe, Pubertät und auch das eigentliche Thema: der Kindesmissbrauch. Es ist rücksichtsvoll und doch schonungslos geschrieben, manches lässt einen die Augenbrauen hochziehen und anderes weckt einen auf. Der Autor hat hier in jeder Hinsicht gut gearbeitet und sich sehr gut informiert.
Für mich war es, trotz des Themas, bei welchem viele die Augen und Ohren verschließen, ein sehr spannender Krimi. Ein ernstzunehmendes Thema zwar, welches der Autor aber mit viel Spannung und auch zwischenmenschlichen Problemen gemeistert hat. Für mich steht hier außer Frage, dass das Buch ohne wenn und aber weiterempfohlen werden kann. Daumen hoch für das Werk des Autors!
Gerd J. Merz
Lebenslauf
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Papa hat dich lieb
Neue Rezensionen zu Gerd J. Merz
In diesem Buch geht es um sexuellen Missbrauch an KIndern. Das Cover passt sehr gut ....
Es zeigt einen dunklen Mann mit einem übergroßen Penis und ein kleines bitterlich weinendes Mädchen....
Eva, 18 Jahre ist spurlos verschwunden, ihre Freundin Angelika ist verzweifelt. Das Mädchen hat sich in letzter Zeit massiv verändert .....
Wo ist sie .... die Polizei sieht zunächst keinen Anlass zu ermitteln - schliesslich ist Eva erwachsen und es scheint keine Gefahr in Verzug.
Angelika macht sich zunächst selbst auf die Suche, ihrer Mutter Maike gefällt das nicht.....
Dann wird Evas Mofa-Helm im Garten der Klavierlehrin gefunden.
Dann verschwindet auch die 17 jährige Angelika.... ihre Mutter Maike findet mit Hilfe eines PC-Freaks schlimme Sachen heraus .....
Sie tauchen in ein schreckliches Familiengeheimnis.... SEXUELLER MISSBRAUCH.
Die Polizei ermittelt endlich.
AUf einmal schwebt auch ANgelika in großer Gefahr.
Wird es gelingen die Mädchen rechzeitig zu finden und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Das Buch hat zwei Erzählstränge.
In einem geht es in die Vergangenheit .... die kleine Klara erzählt schreckliche Geheimnisse aus ihrem Leben....
Im zweiten um die Gegenwart.
Mir hat dieses Buch gut gefallen. Der Autor bringt das Leid der Kinder gut rüber, es ist spannend und man kann sich gut in die Protagonisten herein versetzen.
Deshalb gute 4 Sterne.
*+* Zur Originalrezension auf meinem Blog geht es hier entlang: https://irveliest.wordpress.com/2014/10/11/gerd-j-merz-papa-hat-dich-lieb/*+*
Liebe Lesefreunde,
es herrscht leider nicht in allen Familien eitel Sonnenschein. Streitereien gehören da noch zu den kleineren Störfeuern, aber es kann nichts Schlimmeres als den sexuellen Missbrauch der eigenen Kinder gehen. Diesem Thema widmet sich „Papa hat dich lieb“ von Gerd J. Merz aus dem Leinpfad Verlag.
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Der Leser erfährt ebenso von den perfiden Strategien, mit Hilfe derer sich die Täter ihre Opfer gefügig machen und zum Schweigen verdammen wie über die Wirkung, die diese Missbräuche auf die Kinder haben und welche weiten Kreise sie mitunter ziehen können. Kein Buch für schwache Nerven. Selbst wenn der Roman nicht einer wahren Begebenheit entspricht, stützt er sich auf Tatsachen.
Ich bin immer wieder fassungslos, was mancherorts Kindern angetan wird. Wenn es dann auch noch die eigenen sind, wird der Knoten in meinem Magen noch dicker.
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„Papa hat dich lieb“ besteht aus zwei Erzählsträngen. Bei dem einen handelt es sich um Ausschnitte der Berichterstattung einer jungen Frau, die als Kind und Jugendliche von ihrem Vater missbraucht wurde. Der zweite Handlungsstrang spielt Jahre später. Die 18-jährige Eva verschwindet spurlos. Angelika, ihre beste Freundin, beschließt, sie auf eigene Faust zu suchen und auch sie ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
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Ich fragte mich über einen langen Zeitraum, wie diese beiden Fäden miteinander verknüpft sein könnten. Als ich es begriffen hatte, war mir das gesamte Ausmaß bewusst, das das Verschwinden der beiden Mädchen wahrscheinlich nach sich ziehen würde.
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Die Schilderung der Rückblicke des missbrauchten Mädchens sind gnadenlos realistisch, ungeschönt, kurz, prägnant und aufs Wesentliche beschränkt. Diese Einspieler trafen mich tief und gingen mir sehr nahe.
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Die Erzählung rund um Eva und Angelika ist sehr gegenteilig. Die Schilderungen sind ausführlich, schweifen stellenweise ab. Es wird sehr viel beschrieben, man erliest sich sehr viel Handlung, erhält aber kaum Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere.
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Die Geschichte, die der Missbrauch bei dem Mädchen nach sich zog, kam mir sehr konstruiert vor, fast schon an den Haaren herbeigezogen. Aber es steht mir nicht zu, diese Verhaltensweisen zu hinterfragen, da ich von diesem schlimmen Thema weder selbst betroffen bin, noch ein Opfer zu kennen glaube. So kann ich nicht abschätzen, was diese Gräueltaten nicht nur körperlich, sondern vor allem auch seelisch bewirken. Zu welchen Gedanken, Phantasien und letztendlich auch zu welchen Taten solche Opfer fähig sind.
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Merkwürdig erschienen mir manchmal die Handlungsweisen einiger Protagonisten, hätte ich selbst doch oft anders gehandelt. Aber jeder Mensch ist anders und reagiert in Stresssituationen wohl auch anders.
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Wie auch immer Handlung und Charaktere auf den Leser wirken – Der Auslöser für diesen Krimi ist ein sehr ernster.
Noch immer ist Kindesmissbrauch ein viel zu großes Tabuthema. Dieses Buch bewirkt ein Hinausschauen über den eigenen Tellerrand. Vielleicht gehen wir anschließend mit offeneren Augen und bewusster durchs Leben, sensibilisierter für die stummen Hilfeschreie der Mitmenschen.
*+* Zur Originalrezension auf meinem Blog geht es hier entlang: https://irveliest.wordpress.com/2014/10/11/gerd-j-merz-papa-hat-dich-lieb/*+*
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