Gerd Krumeich

 4,8 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Jeanne d'Arc, Jeanne d'Arc und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Gerd Krumeich, geboren 1945, lehrte bis 2010 Neuere Geschichte an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf. Er ist Vizepräsident des internationalen Forschungszentrums des Historial de la Grande Guerre (Péronne¿/Somme).Beide zählen zu den renommiertesten Historikern des Ersten Weltkriegs. Zusammen mit Irina Renz haben sie die große ›Enzyklopädie Erster Weltkrieg‹ herausgegeben (erschienen 2003, Neuauflage 2014).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann (ISBN: 9783451385681)

Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann

Neu erschienen am 11.03.2024 als Gebundenes Buch bei Verlag Herder.

Alle Bücher von Gerd Krumeich

Cover des Buches Jeanne d'Arc (ISBN: 9783406641626)

Jeanne d'Arc

 (3)
Erschienen am 25.02.2016
Cover des Buches Deutschland im Ersten Weltkrieg (ISBN: 9783596196388)

Deutschland im Ersten Weltkrieg

 (2)
Erschienen am 26.09.2018
Cover des Buches Jeanne d'Arc (ISBN: 9783406765421)

Jeanne d'Arc

 (2)
Erschienen am 27.01.2021
Cover des Buches 1918 (ISBN: 9783861539902)

1918

 (2)
Erschienen am 07.03.2018
Cover des Buches Die unbewältigte Niederlage (ISBN: 9783451072239)

Die unbewältigte Niederlage

 (1)
Erschienen am 07.04.2021
Cover des Buches Juli 1914 (ISBN: 9783506775924)

Juli 1914

 (1)
Erschienen am 22.11.2013
Cover des Buches Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann (ISBN: 9783451385681)

Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann

 (0)
Erschienen am 11.03.2024

Neue Rezensionen zu Gerd Krumeich

Cover des Buches Jeanne d'Arc (ISBN: 9783406765421)
Pantoffeltiers avatar

Rezension zu "Jeanne d'Arc" von Gerd Krumeich

Eine außergewöhnliche Geschichte erzählt in einer rundum gelungenen Biographie
Pantoffeltiervor 3 Jahren

Gerd Krumeichs Werk über die Lebensgeschichte der französischen Ikone
Jeanne d'Arc ist durchweg lesenswert und besticht durch seine akribische
Recherche. Krumeich orientiert sich dabei streng an historischen
Fakten und bemüht sich mit Mythen und Gerüchten aufzuräumen. Dies macht er auch in der Einleitung deutlich, wenn er gegen Kollegen
austeilt, die es mit den Fakten nicht so genau genommen haben.
Krumeichs Schreibstil ist flüssig und somit gut lesbar. Einziger
Kritikpunkt sind die teils sehr verwirrenden Nennungen der verschiedenen
historischen Persönlichkeiten, bei deren Einordnung in den historischen
Kontext man gerade zu Anfang Probleme hat. Herausragend sind die vielen
Zitate von Zeitzeugen, die der Autor geschickt in seine Geschichte
einbaut. Der Leser erfährt von einem von Krieg und Plünderungen
zerrissenem Land, in dem die Herrschaftsverhältnisse in stetigem Umbruch
sind. Auch sind die Menschen im 15. Jahrhundert sehr gläubig und das
Angebot an christlichen Glaubensgemeinschaften sehr groß. So ist es kein
Zufall, dass die junge Jeanne Stimmen hört, die ihr befehlen zum König zu
ziehen und Orleans zu befreien. Bekanntermaßen werden ihre Erfolge mit Misstrauen und Angst beäugt und Jeanne d'Arc wird schließlich angeklagt. Es ist sehr beeindruckend, wie stark der Glaube und der Wille dieser jungen Frau war, der sie ihre Prozesse mit Anmut und Stärke ertragen lies. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die mehr über diese historische Persönlichkeit erfahren möchten und sich dafür interessieren, was hinter den Mythen steckt, die sich um sie ranken.

Cover des Buches Jeanne d'Arc (ISBN: 9783406765421)
Patnos avatar

Rezension zu "Jeanne d'Arc" von Gerd Krumeich

Beeindruckende Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen jungen Frau
Patnovor 3 Jahren

Sie wurde vor über 600 Jahren geboren und zählt noch zu den größten Ikonen der Weltgeschichte. Woher kommt diese Popularität und welche Lebensgeschichte verbirgt sich hinter der Jungfrau von Orléans? 

Prof. Gerd Krumeichs Werk „Jeanne d‘Arc“ - Seherein, Kriegerin, Heilige - Die Biografie“ schien mir eine geeignete Quelle zu sein, meinen Wissensdurst zu stillen. 

Der Autor blickt auf jahrelange Forschungsarbeit zurück und hat unzählige Quellen ausgewertet. Faktisch und sachlich zeichnet er mit großem Eifer den Lebensweg von Jeanne d’Arc nach. 

Seine Begeisterung ist ansteckend. Das Buch liest sich beinahe wie ein Spannungsroman. Ich fliege durch die Seiten. 

Von Anfang an fasziniert mich dieses junge Mädchen, das aus bäuerlichen Verhältnissen kommt und weder lesen, noch schreiben kann. Jeanne fühlt sich als Gesandte von Gott. Sie hat Visionen, denen sie mit  ihrer jugendlichen Frische und einem enormen Selbstbewusstsein folgt. Sie schafft es an der Spitze eines Heeres, kämpft gegen die Engländer und Burgunder, besiegt sie und geleitet den Dauphin zur Königssalbung nach Reims. Selbst als die Jungfrau gefangen genommen wird und in einem Schauprozess zum Tode verurteilt wird, beeindruckt sie mit ihrer Beharrlichkeit. Sie bietet den mächtigen Kirchenmänner immer noch Paroli. Da wirkt die Verbrennung der Jungfrau beinahe wie ein Verzweiflungsakt ihrer Richter. 

Im Zeitalter der Emanzipation ist es normal,  dass Frauen ihre Meinung vehement vertreten, aber damals muss das Auftreten von Jeanne d’Arc einen Skandal ausgelöst haben. Wen wundert es da, dass immer wieder der Verdacht aufkam, Jeanne d‘Arc wäre ein Mann  gewesen. Doch Prof. Krumeich belegt in seinem Buch, dass dem nicht so ist. Überhaupt räumt er mit einigen Mythen rund um die Jungfrau auf. Es ist erstaunlich, wie viele Zeitdokumente nach über 600 Jahren noch erhalten geblieben sind. Schnell wird klar, welche enorme Recherchearbeit hier vonnöten war. 

Herausgekommen ist eine für mich authentisch wirkende, an historisch belegte Fakten anknüpfende Lebensgeschichte der Jungfrau von Orléans, die mich fesseln konnte. Wer sich für geschichtliche Themen interessiert, sollte hier zugreifen.

Cover des Buches Jeanne d'Arc (ISBN: 9783406641626)
M

Rezension zu "Jeanne d'Arc" von Gerd Krumeich

Fundiert, übersichtlich und differenziert verfasst
M.Lehmann-Papevor 3 Jahren

Fundiert, übersichtlich und differenziert verfasst

 

Über die Jahrhunderte hinweg ist und bleibt Jeanne d´Arc ein Phänomen. Eine junge, eher ungebildete Frau, ein Mädchen noch, das Stimmen hört und das loszieht, in unruhigen Zeiten der Staatsbildung und der Anfänge einer noch nicht gesicherten Erbmonarchie, in Frankreich als Corporate Identity eine Art von „Zusammenführerin“ zu werden. Mit einem persönlich bekanntermaßen dramatischen Schicksal dann versehen.

 

Eine „Jungfrau“ in Anlehnung an die Jungfrau Maria, quasi wundertätig und von großer, innerer Kraft erfüllt und angetrieben, deren Kampfesmut, deren innere vollständige Überzeugung von der eigenen Mission und deren Erfolge als „Wunder“ betrachtet wurden, bei allen religiösen Prozessen, die dann über das junge Mädchen hereinbrachen und die am Ende nicht anders als politisch motiviert waren. Der Tod auf dem Scheiterhaufen durch ein pro-englisch eingestelltes Inquisitionsgericht steht am Ende eines kurzen, aber weltbewegenden Lebens.

 

Und auch wenn es unzählige Literatur zum Geschehen und zur Person natürlich bereits gibt, es ist dennoch eine gehaltvolle Freude, diesen gründlichen Abriss der Geschichte der „Jungfrau“ zu lesen, in dem Krumeich nüchtern und dennoch emotional verbunden das Geschehen noch einmal vor Augen führt. Mit einer Haltung, die sich eben nicht im Einzelnen „festfrisst“, sondern pragmatisch mit auch strittigen Fragen verfährt.

 

Wo andere Historiker sich teils erbittert über die Quelle der „Stimmen“ streiten, die Jeanne d´Arc Erzengeln und Heiligen zuschreibt und durch sie sich von Gott auf den Weg gerufen weiß, nimmt Krumeich solchen Interpretationsstreitigkeiten schnell den Wind aus den Segeln und kanns ich so immer wieder dem roten Faden in straffem Tempo zuwenden.

 

„Uns soll die Tatsache genügen, dass Jeanne zweifellos Stimmen hörte, die sie aufforderten, Orleans zu befreien. Ob diese Stimmen wirklich oder eingebildet waren, entzieht sich für immer historischer Kritik und spielt auch für Jeannes Motivationskraft keine Rolle“.

 

Wie die Lage der Zeit war, wie Jeanne in diese Zeit hineinwuchs, wie die religiöse Grundprägung jener Zeit war (Gott ist ein „Eingreifer“ in die Welt und das menschliche Schicksal nach Gutdünken). Eine politisch hoch gefährliche Gemengelage durch Niederlagen am „Heringstag“ forciert, Orleans eingekesselt und unter Bedrohung und damit als letzte Schutzbastion in Gefahr zu fallen. Und dennoch ein Wunder und immer noch verwunderlich, dass Robert de Baudricourt, Hauptmann in Vaucouleurs, dieses junge Mädchen miteinigen Rittern tatsächlich auf den Weg schickt. Eingedenk einer alten Prophezeiung, dass Frankreich einmal von einer „Jungfrau“ gerettet werden wird.

 

Station für Station mit einem Schwerpunkt auf dem Prozess gegen Jeanne und einer immer wieder Betrachtung der Persönlichkeit und inneren Haltung der jungen Frau geht Krumeich diesem Leben und dem Weg zur „Nationalheiligen“ Schritt für Schritt nach und lässt den Leser bestens informiert und sachlich überzeugend argumentiert nach der Lektüre zurück.

 

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