Rezension
„Heiß“ von Gerd Schilddorfer
Ein mitreißender Thriller, der mit historischem Wissen punktet. Der zweite Fall für den Piloten John Finch.
Heiß geht es zu, im doppelten Sinne. Gerd Schilddorfer schickt uns mit John Finch auf mehrere Kontinente. Von Südamerika über Europa, Asien nach Afrika und dort behält die Wüste seit Jahrhunderten ihr Geheimnis und ihren Schatz. Materielle Gier ist ein sehr kräftiger Antrieb und so jagen sich Geheimdienste, Spezialkomandos und John Finch in atemberaubenden Plots und die Vergangenheit und die Gegenwart verbinden sich.
Diese Spannung wird immer wieder durch Situationskomik unterbrochen und ein befreiendes Lachen kann sich lösen, auch die Berliner Schnauze war so wohldosiert sehr gelungen. Die vielen Charaktere sind facettenreich beschrieben; Persönlichkeiten, die erlebbar sind. Eine ausdrucksstarke, bildreiche Wortwahl und ein Spannungsbogen, der bis zum Ende steil ansteigt, nur unterbrochen durch sehr sorgfältig gesetzte Cliffhanger, sorgen für ein Leseabenteuer. Fein in die Story verwoben sind sehr gut recherchierte geschichtliche Fakten und Begebenheiten vom 14. bis ins 20. Jahrhundert.
Besonders gefallen haben mir die aktuellen Bezüge zur Politik und die Skizzierung unserer Gesellschaft. Auch die detailreichen historischen und ethnischen Schilderungen waren ein Plus. Dafür waren die Actionszenen für meinen Geschmack gegen Ende zu extrem, James Bond hätte wie ein Schuljunge gewirkt.
Für historisch interessierte Leser eine besondere Unterhaltung, da sich Spannung mit Weltgeschichte trifft.