Rezension zu "Veilchenzeit" von Gerda Blechner
Eingereicht von Barbara H.:
Lena, ein Kind in der Nachkriegszeit. Ein Kind, das in seiner fünf Jahre dauernden Kindheit so viel Kräfte sammelt, dass es damit und mit seiner Persönlichkeit drei Jahre Unausgesprochenes überleben und dann viele Jahre für sich und seine junge, traumatisierte Tante einen Weg zu leben finden kann. Schamvolle Zurückweisung in der Nachkriegsgesellschaft schafft neue Ausgrenzung. Dieses Kind, das erwachsen wird, hat sich eine enorme Kreativität, Phantasie und Neugierde bewahrt. Nicht jeder Erwachsene ist ihm gewachsen aber es findet Menschen, die ihm zeitweise Geborgenheit geben und Fragen beantwortet – an der Hand immer die kranke Tante, die nur mit Schreien über Erinnern schlimmsten Erlebens hinwegkommt.
Lena setzt sich Ziele und lässt sich unkonventionell auf ihre Vorhaben ein.
Gerda Blechner schreibt in einer Sprache, die immer wieder mit neuen Bildern überrascht.
Alles ist ungewöhnlich an diesem Schicksal am Bodensee. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt.