Rezension zu "Der Holunder" von Gerdi Fröhlich
Philosophie für Einsteiger
Dieses Buch habe ich geschenkt bekommen. Als ich es in der Hand hielt, dachte ich im erste Moment: Hm...wie kommt jemand auf die Idee, mir ein solches Buch zu schenken? Es handelt von einem Holunderstrauch. Nun gut, ich bin weder ein großer Freund eines Holunders - noch ein Gegner dieses Gewächs. Im ersten Moment wusste ich allerdings auch gar nicht, wie er überhaupt aussieht. Vermutlich hätte ich ihn noch nicht einmal erkannt, wenn ich vor ihm gestanden hätte.
Also habe ich dieses Buch gleich etwas argwöhnisch aufgeschlagen - nur mal eben rein lesen. Aufgrund der geringen Seitenanzahl wurde aus dem "mal eben" ein "Buchende".
Die Geschichte ist sehr anschaulich geschrieben. Etwas kindlich und verspielt, der Gedanke eher reif und Erwachsen. Es hat sich sehr flüssig lesen lassen. Die Geschichte mag den einen oder anderen wieder etwas wach rütteln. Der Holunder wächst einem von Seite zu Seite mehr ans Herz, man erfährt seine unterschiedlichen Entwicklungsstufen (aus seiner eigenen Sicht) und durchläuft mit ihm einen Reifeprozess. So ist das "Kriechtier" was er zuerst verabscheut und vergrault am Ende lebensnotwendig für ihn. Aber um dies zu Erkennen, muss er erst diesen Reifeprozess überstehen.
Die im Buch geschilderten Situationen lassen sich auf das menschliche Leben übertragen, so hat eine Handlung immer eine Wirkung und bringt uns dort hin, wo wir als Mensch heute im Leben angekommen sind.
Warum ich jedoch nur drei Sterne vergeben habe: Zwischendurch treten andere Akteure in den Vordergrund (eine Raupe, die auf dem Weg ist ein Schmetterling zu werden). Dies fand ich eher schade, weil der Holunder so mit seinen Gedanken in den Hintergrund gedrängt wurde.
Ansonsten aber ein leicht bekömmliches Buch, am Ende mit leichtem Beigeschmack um den "Menschen" einmal wieder zu zeigen, zu was sie fähig sind.