Der Poet und Pädagoge Johannes Daniel Falk hat mich neulich interessiert - ich habe seine Biografie - geschrieben von Gerhard Heufert - und erschienen in der Weimarer Verlagsgesellschaft - gelesen und möchte euch berichten, wie sie mir gefallen hat.
Dazu muss man sagen, dass dieser Falk als Ideengeber für Johann Hinrich Wichern gilt. Dieser Wilk wiederum ist Hauptinitiator der Fürsorgeerziehung und wird als Vater der inneren Mission bezeichnet. Die deutsche Fürsorge- und Erziehungsbewegung und das Institut Falks in Weimar gehören untrennbar zusammen. Aus dieser Bewegung bildete sich das diakonische Werk heraus.
Erziehung, Bildung und die darauf bezogenen sozialen Faktoren stehen in einem Zusammenhang, soviel wird durch diese Bewegung klar. Das ist auch heute noch gültig. Betrachtet man mitunter die Verwahrlosung von Kindern und deren soziale Bindungen, denn kann man erkennen, das ein Zusammenhang besteht, die sozialen Bindungen zurück gehen.
Falk hat dies zum Ausgangspunkt genommen für seine Studien - und das im Jahr 1813 - man höre und staune. Der Sozialimpuls geht auf ihn zurück und seine Stiftung "Gesellschaft der Freunde in der Not" gründete sich und jährte sich 2013 zum 200. Mal.
Die Biografie Falks ist auch die Gründungsgeschichte des Erziehungswerks - sein Wirken und seine Ideen, und die Aufnahme seiner Ideen durch Wichern werden im Buch thematisiert.
Wichern sagt über Falk:
Johannes Falk war (...) Goethes Freund und Vater aller Rettungshäuser in Deutschland.
Falk sagt:
Nur in einer Menschwerdung der göttlichen Kunst (Humanität) ist Heil und Rettung für die Menschheit zu hoffen.
Falk kann als Wohltätiger der Historie Weimars bezeichnet werden. Das Buch thematisiert eingehend sein Leben und Wirken im Zusammenhang mit seinen Studien der Sozialpädagogik. Gleichzeit wird auch die "Innere Mission" - heute "Diakonie" unter Wichern gegründet - erklärt und beschrieben.
Das Buch ist sehr verständlich und tiefgründig geschrieben, bestens recherchiert erzählt es flüssig und absolut nicht trocken zu lesen das Thema, geht es schrittweise an, sodass man sich prima in die Thematik einlesen und sich mit ihr identifizieren kann.
Zahlreiche Abbildungen von z. B. Berichten, Aufzeichnungen, Verträgen usw. untermalen die ohnehin verständlichen Texte nochmals bildhaft.
Leseprobe: ========
Schon hier, in seinen frühen Aufzeichnungen, spricht sich aus, was Falk von der grundsätzlichen Einstellung etwa eines Oberkonsistorialrats Günther, dem Direktor des Herzoglichen Waisen-Instituts, unterscheidet, der zwar auch seinen Waisen wie er in Pflegefamilien unterbrachte, jedoch alles Weitere einer oberflächlichen und meist nur formalen Kontrolle der jeweiligen Ortsgeistlichen überließ. ...
Das Buch ist sehr hochwertig gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen.
Es hat mir sehr viel gegeben - das Thema ist für meine Begriffe bestens bearbeitet, für mich ist keine Frage offen, komplex wird das Thema erklärt und rundherum detailliert besprochen.