Gerhard J. Rekel

 4,1 Sterne bei 49 Bewertungen
Autor von Der Duft des Kaffees, Monsieur Orient-Express und weiteren Büchern.
Autorenbild von Gerhard J. Rekel (© privat / Quelle: Styria Books)

Lebenslauf

1965 in Graz geboren. Filmakademie Wien. Danach ausgedehnte Studienreisen durch China, Indien und Südamerika. Für meine erste Filmkomödie TRAUMA durfte ich mich neben einer British-Academy-Nomination über zahlreiche internationale Auszeichnungen freuen. Aus meiner Feder stammen Drehbücher zu erfolgreichen TV-Reihen wie „Tatort“, „Universum“ und „Terra X“. Drei Romane sind erschienen, zuletzt als dtv-premium „Der Duft des Kaffees“. Ich lebe in Berlin, habe aber noch einen Koffer in Wien. Seit 2006 bin ich auch Gastdozent an der Donau-Universität Krems. Ich liebe das Spiel mit Wor­ten, Sze­nen, Emo­tio­nen, ins­be­son­de­re wenn sie au­then­tisch sind.

Alle Bücher von Gerhard J. Rekel

Cover des Buches Monsieur Orient-Express (ISBN: 9783218013055)

Monsieur Orient-Express

 (14)
Erschienen am 03.10.2022
Cover des Buches Der Duft des Kaffees (ISBN: 9783423437509)

Der Duft des Kaffees

 (17)
Erschienen am 11.01.2023
Cover des Buches Die chinesische Dame (ISBN: 9783222134135)

Die chinesische Dame

 (8)
Erschienen am 23.08.2013
Cover des Buches Mona Lisas dunkles Lächeln (ISBN: 9783222134470)

Mona Lisas dunkles Lächeln

 (8)
Erschienen am 18.04.2014
Cover des Buches Der Gott des Geldes (ISBN: 9783903091467)

Der Gott des Geldes

 (2)
Erschienen am 01.09.2018

Neue Rezensionen zu Gerhard J. Rekel

Cover des Buches Monsieur Orient-Express (ISBN: 9783218013055)
Sybils avatar

Rezension zu "Monsieur Orient-Express" von Gerhard J. Rekel

Ein Fahrt durch das Leben eines Visionärs
Sybilvor einem Jahr

Mit "Monsieur Orient-Express" ist Gerhard J. Rekel eine sehr spannende und lesenswerte Biographie über das Leben des Belgiers Georges Nagelmackers gelungen.

Fasziniert von Zügen, wollte der ehrgeizige Lütticher eine luxuriöse Alternative zu den damalig mühseligen Kutschfahrten realisieren. Er träumte von einer Zugverbindung von Paris nach Konstantinopel. Dies war zu damaligen Zeiten überhaupt keine Selbstverständlichkeit, denn es erforderte grosses Verhandlungsgeschick mit den jeweiligen Ländern. 

Was trieb diesen Mann an? Sicherlich die schwierige Beziehung zu seinem Vater. Denn Bänker hätte er werden sollen. Ausserdem hatte er sich ausgerechnet in seine Cousine verliebt. Das Paar wurde räumlich getrennt, jedoch war auch Georges spätere Ehefrau in der Familie nicht willkommen.

Doch Nagelmackers liess sich davon nicht beirren. Es gelang ihm immer wieder genügend Geld aufzutreiben, um seinen Traum zu verwirklichen. 

Besonders beeindruckend fand ich den Abschnitt über die Jungfernfahrt des Orient Express. Vor meinem inneren Auge sass ich mitten im Geschehen und zitterte mit Georges, wenn nicht alles reibungslos nach Plan verlief. 

Seine Nähe zu König Leopold ll fand ich hingegen sehr unsympathisch. So verwundert es auch nicht, dass ihn der Monarch im entscheidenden Moment fallenliess...



Cover des Buches Monsieur Orient-Express (ISBN: 9783218013055)
sarah83sbookshelfs avatar

Rezension zu "Monsieur Orient-Express" von Gerhard J. Rekel

Der König des Schlafwagens
sarah83sbookshelfvor 2 Jahren

In Zeiten, in denen man theoretisch überall hinreisen kann, mutet ein Buch, dass über die Anfänge des europäischen Bahnverkehrs berichtet, nostalgisch an.
Kein Mann hat den europäischen Bahnverkehr so geprägt wie Georges Nagelmackers. Es war seine Vision nach einer Reise durch die USA, dass eine Zugfahrt nicht lediglich dem Transport der Menschen von A nach B dient, sondern dass die Fahrt auch einem gewissen Stil genügen muss. Geld spielte immer wieder eine große Rolle in Nagelmackers Karriere und auch wenn seine Familie ein großes Bankhaus in Belgien unterhielt, eine wirkliche Unterstützung von Seiten seines Vaters blieb aus.
Das Sachbuch umfasst Georges Nagelmackers gesamtes Leben, doch der Fokus liegt auf der Zeit, als er die Reise in die USA antritt und den darauffolgenden Jahren, als er sich darum bemüht, dass Bahnnetz mit seinen Schlafwagen zu bevölkern. Guter Rat ist den Jahren oft teuer und das oft im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Nagelmackers denkt immer groß. Er will nicht nur die Schlafwagen nutzen, er will sie auch bauen, selbst reparieren. Das alles kostet wahnsinnig viel Geld. Doch immer wieder gelingt es ihm, erworbenes Kapital zu reinvestieren, bis er auf die Idee kommt, selber Hotels zu eröffnen ...
Falls der Name Nagelmackers nicht geläufig ist, seinen berühmtesten Zug kennt jeder: der Orientexpress.

Das Buch ist ein gut geschriebenes Sachbuch, was dadurch besticht, dass es dem Leser genau die richtige Menge an Informationen an die Hand gibt und gleichzeitig durch seinen angenehmen Schreibstil wunderbar zu lesen ist.
Plakate, Zeichnungen, Anzeigen, Pläne und weitere Originaldokumente aus der Zeit runden das Buch zu einem kleinen Kunstwerk ab.

Selten habe ich bei einem Sachbuch so mit dem "Hauptcharakter" mitgelitten, wenn er sich durch eine Fehlentscheidung in eine Pattsituation gebracht hat.
Ein Buch, was den Leser unglaublich viel lehrt, über die Eisenbahn, über die Geschichte, über den Erfolg und auch über die menschliche Natur.

5 von 5 Orientexpressen

Cover des Buches Monsieur Orient-Express (ISBN: 9783218013055)
mabuereles avatar

Rezension zu "Monsieur Orient-Express" von Gerhard J. Rekel

Ein Mann verwirklicht seine Visionen
mabuerelevor 2 Jahren

„...In Wahrheit stand Georges das Wasser bis zum Hals. Nur der engste Mitarbeiterkreis wusste um den bedrohlichen Zustand; sein Firmen – Konglomerat raste direkt auf den Abgrund zu...“


54 Jahre alt ist Georges Nagelmackers, als er in wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser gerät. Genau an diesem Punkt beginnt das Buch. Dann führt mich die Geschichte zurück in Kindheit und Jugend des Industriellen.

Der Autor hat eine gut recherchierte und tiefgründige Biografie geschrieben. Es lässt nicht nur das Leben des Georges Nagelmackers lebendig werden, sondern ist gleichzeitig ein Stück Eisenbahngeschichte.

Schon in jungen Jahren ist Nagelmackers von der Technik und der Eisenbahn begeistert. Sein Vater, der Besitzer der größten belgischen Privatbank, erwartet allerdings, dass der junge Mann ins väterliche Geschäft einsteigt. Für dessen Visionen hat er nichts übrig.

Als Nagelmackers in die USA geschickt wird, erlebt er nicht nur das Reisen mit Eisenbahn fast grenzenlos, er lernt auch die dortigen Schlafwagen kennen.


„...Und er fragte sich, wie es Europa gelingen könnte, was Amerika bereits erreicht hatte – komfortable Züge über Grenzen hinweg rollen zu lassen...“


Aus den USA kehrt er mit Plänen eines eigenen Schlafwagens zurück. Doch Europa hat seine eigenen Gesetze. Züge durch mehrere Länder sind da nicht vorgesehen. Deutlich wird, wie der junge Mann um seine Pläne kämpft. Niederlagen steckt er weg. Er sucht Geldgeber und gerät auch mal an die Falschen. Dann stellen sich erste Erfolge ein.


„...Colonel Mann und Georges Nagelmackers waren wie Feuer und Wasser: der eine emotional, geltungssüchtig und ungeduldig, der andere diplomatisch, hartnäckig und manchmal allzu gutmütig...“


Dem Schlafwagen folgt der Speisewagen. Ausführlich beschrieben wird die erste Reise mit dem Orient – Express. Auf jeder Station darf ich dabei sein. Probleme und Widrigkeiten werden nicht verschwiegen.

Nagelmackers ist Visionär. Die Gewinne werden sofort wieder investiert. Eigene Hotels und eine Art Reisebüro sind seine nächsten Produkte. Dabei hat er aber vergessen, für schwierige Zeiten vorzusorgen. Nur um Haaresbreite gelingt es ihm, das Unternehmen vor der Insolvenz zu retten.

Das Buch enthält viele Fotos als Zeitdokumente, in den Umschlagseiten eine Weltkarte und Fahrstrecke des Orient-Expresses, eine Zeittafel, Literaturhinweise und eine Reihe von Anmerkungen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ehrt einen Mann, der seine Visionen trotz aller Widerstände verwirklicht hat.

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