Quelle: Verlag / vlb
Formal ein Kammerspiel, aber letztlich starker Tobak. Hält uns Menschen den Spiegel vor und zeigt, in welchen Abgrund wir stürzen, wenn wir so weitermachen. Wir lernen eine Crew kennen, die vermeintlich gelernt hat, wie man vernünftig miteinander umgeht. Aber der Mensch ist vielleicht dafür gar nicht gemacht. Nachdem im Buch die Erde praktisch schon am Rande des Zusammenbruchs steht, versucht man es auf dem Mars. Aber aber ...
Der Autor nimmt uns in "Restluft" mit auf eine Marsmission, bei der von Seite 1 an zwar klar ist, dass der Forschungsleiter diese Mission nicht überleben wird, was aber die Spannung eher noch steigert.
Keine Angst für SF-Muffel: technische Details kommen kaum vor, denn im Vordergrund stehen die 8 internationalen Crewmitglieder und ihre Konstellationen. Die karge Marsstation und wenig Platz, teilweise Konkurrenz untereinander - und dann rüttelt ein Sandsturm die Crew durcheinander. In der Nacht des Sturmes geschieht etwas, was die Crew verändern wird. Das Gleichgewicht kommt völlig aus dem Takt.
Gerhard Richter gelingt es sprachgewaltig und manchmal ganz "nebenbei" eine Spannung aufzubauen, Menschen zu durchleuchten, Situation zu beschreiben, als wäre man selbst Teil der Mission. Mitreißend, vor allem der Schluss hat mich extrem berührt.
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