Ich tat mich etwas schwer mit dem Buch.
Dieses Buch ist merkwürdig.
Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll.
Was versucht der Autor mit dieser Geschichte uns zu sagen?
Eine Antwort darauf ist mir bis zum Schluss verborgen geblieben.
Aber, ein Vergnügen ist dieses bedrückende Buch auf keinen Fall.
Ich würde es nicht nochmal lesen
Gerhard Roth
Lebenslauf
Vom Schreiben besessen: Gerhard Roth, geboren am 24.Juni 1942 in Graz, ist ein österreichischer Schriftsteller. Als 1945 das Haus der Roths bombardiert wurde, flohen sie nach Deutschland. Nach ihrer Rückkehr nach Österreich besuchte Roth die Grazer Karl-Franzens-Universität und studierte dort Medizin. Kurze Zeit später brach er sein Studium ab und arbeitete als Organisationsleiter in Graz. In dieser Zeit fing er dann an zu Schreiben und veröffentlichte seine erste literarische Arbeit. Anlässlich der Verfilmung seiner Bücher und der Veröffentlichung seines Autoren Porträts „Ich war süchtig nach Bildern“ reiste er oft nach Amerika. Aus diesen Reisen konnte er dann zahlreiche Inspirationen für seine Werke sammeln. Er schloss sich Autorenvereinigungen an und ging im Rahmen eines Förderprogramms nach Hamburg, wo seine Fotografien und Romane ausgestellt wurden. Als er dann seinen heutigen Wohnsitz in Wien bezog, fing er an, an seinem berühmtesten Werk „Die Archive des Schweigens“ zu arbeiten. Nach Veröffentlichung wurde dieses Werk als Prosa der Aufmerksamkeit gerühmt. Für seine literarischen Arbeiten gewann er bereits zahlreiche Literaturpreise, den Alfred-Döblin Preis, den Würdigungspreis für Literatur, den Peter-Rosegger Preis, den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels, das Ehrenzeichen des Landes Steriermark, den Jean-Paul-Preis und viele Andere.
Alle Bücher von Gerhard Roth
Der Plan
Das Labyrinth
Die Hölle ist leer - die Teufel sind alle hier
Eine Reise in das Innere von Wien
Der Berg
Der See
Das Alphabet der Zeit
Der Strom
Neue Rezensionen zu Gerhard Roth
Eines Tages zieht ein Nebel auf, nachdem alle Menschen verschwunden scheinen. Doch einige Menschen sind nach der Katastrophe noch da, darunter Franz Lindner als Ich-Erzähler und Patient einer psychiatrischen Einrichtung für Künstlerinnen und Künstler. Er sowie sämtliche Ärzte, Patienten und Besucher verbleiben in dieser neuen Welt. Diese Gemeinschaft muss nun lernen mit der neuen Situation zu leben und sich zu organisieren. Das ist der Grundgedanke dieses Buches. Doch irgendwie scheinen nur kurze Sequenzen aneinandergereiht zu werden, man findet sich in einem wirren Gedankenkarussell wieder und folgt dem unendlich schwadronierenden Erzähler auf seinen Exkursen.
Laut Klappentext soll das Menschsein im Fokus stehen sowie das Rätsel des Todes. Leider kann ich hier keinen roten Faden erkennen und irgendwie verliert sich die Geschichte in der Abstraktion.
Die Frage, was tatsächlich von uns bleibt, wenn wir nicht mehr sind, zeigt uns Roth mit seinem Blick auf die leere Hülle (Kleider, Autos, Häuser, …) – doch was bleibt sonst noch?
Der letzte Roman von Gerhard Roth ist vor allem eines: irgendwie seltsam. Visionen und Realität verschwimmen und lassen mich mehrmals ratlos zurück. Was will uns der Autor mit dieser Geschichte sagen? Die Antwort auf diese Frage hat sich mir bis zuletzt nicht erschlossen. Meine Erwartungen wurden ganz und gar nicht erfüllt, daher auch nur 3 Sterne
An einem 1. April der Gegenwart wird die österreichische Ruhe durch einen scheinbar aus dem Nichts aufsteigenden gelben Nebel gestört. Franz Lindner, der Erzähler von Gerhard Roths letztem Roman, beobachtet hinter dem Fenster stehend die bedrohliche Szenerie. Das “Haus der Künstler“, ein Gebäude der Nervenanstalt, wird für ihn als Schriftsteller und Patient einmal mehr zum Schutzgebäude, denn schnell ist klar, dass alle Menschen außerhalb dieser Mauern verschwunden sind.
„Die Selbstverständlichkeit, mit der es geschehen war, machte mich orientierungslos.“ (S. 17)
Ab diesem Zeitpunkt gerät alles aus den Fugen. Insassen, Pfleger*innen und Besucher müssen sich neu organisieren und an einem anderen Ort einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt aufbauen. Ihr (Imker-)Dasein wird zunehmend von unbewussten Emotionen wie Eifersucht, Verzweiflung, Verliebtheit oder Zorn geflutet, neue Theorien werden gesponnen und abenteuerliche Unternehmungen initiiert. Es werden Filme von David Lynch und Gedichte von Edgar Allan Poe gelesen, aus dem Kunsthistorischen Museum tragen sie ein Gemälde von Pieter Bruegel dem Älteren in ihren Lieferwagen und wägen die Bedeutsamkeit Freuds gegenüber Buñuel und Dalí ab. Der eine würde das Unbewusste des Menschen nur widerspiegeln, während die anderen es illustrieren. Illustriert ist jedenfalls auch dieser Roman. Zwischen den Kapiteln sind Zeichnungen des Künstlers Erwin Wurm zu sehen, zarte Aquarelle wie die Umschlagabbildung. Diese Seiten verhelfen dem Roman zu etwas Leichtigkeit, wo man die 548 Seiten sonst hochkonzentriert lesen muss, um stets zwischen Wahrheit und Fälschung unterscheiden zu können. Die einzige Konstante dieses Erzählkonstrukts ist nämlich die Natur mitsamt der Bienen. Alles andere erscheint zunehmend obskur.
„Ich verspüre beim Schreiben eine Verwandtschaft mit den Bienen. Wörter sind für mich wie Blütenpollen. Ich liebe sie und wünsche, ihren Nektar zu saugen und ihn zu Honig zu verarbeiten.“ (S. 101)
Auch die wiederkehrenden Kapitel mit fragwürdigen Gedichten und essayistischen Passagen verleihen dem Roman noch mehr Tiefe, verwirren aber stellenweise auch und unterbrechen den Fluss der Geschichte. Zwar wird von Roth durchweg eine subtile Spannung aufgebaut, aber viel mehr im Fokus sind das neue Sein der Welt und die Frage: Gibt es eine äußere und eine innere Wahrheit?
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Zusätzliche Informationen
Gerhard Roth wurde am 24. Juni 1942 in Graz (Österreich ) geboren.
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