Am liebsten hab ich die Epochen Realismus und Romantik wenn es um Deutsche Literaturepochen geht. Vor allem Märchen und Sagen die in jener Zeit von den Grimm Brüdern oder eben auch von Autoren wie de la Motte Fouqué.
Undine ist eine schaurig-schöne, wenn auch traurige Geschichte. Wer Märchen mag sollte sich diese Geschichte unbedingt nicht entgehen lassen!!
Gerhard Schulz
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Gerhard Schulz
Novalis
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Romantik
dtv-Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Bd. 2. Revolutionen und Friedensschlüsse
Revolutionen und Friedensschlüsse 1917-1920
Neue Rezensionen zu Gerhard Schulz
Rezension zu "Undine" von Friedrich de la Motte Fouqué
Ich beziehe mich bei meiner Rezension nur auf Undine, eine der erwähnten Geschichten oben im Klappentext, da ich eine andere Ausgabe eines kleinen Verlags besitze.
Klappentext
Das Meerfräulein Undine ist ein Elementargeist - und damit weder ganz Natur noch Geist. Durch die Liebe zu einem Menschen, dem jungen Ritter Huldbrand, erhält sie eine Seele und mit ihr Unsterblichkeit. Doch mit der Seele kommt auch das irdische Leid über sie. [...] Anaconda-Verlag
Inhalt
Angestiftet von seiner Angebeteten, der eitlen Berthalda, reitet Ritter Huldbrand nachts durch einen Spukwald und findet Unterschlupf bei einem alten Fischerpaar an einer Landspitze. Mit ihnen versteht sich der Ritter gut und lernt dort auch deren Findeltochter Undine kennen. Undine gewinnt ihn schnell lieb und möchte ihn nicht fortlassen. Ein Unwetter trennt die Vier vom Festland und so kommen sich Huldbrand und Undine näher. Als zufällig ein Geistlicher vorbeikommt, vollzieht er bald darauf die Trauung des jungen Paares. Er ermahnt Huldbrand sehr deutlich der Liebe, Treue und Vorsicht. Undine umgibt etwas Geheimnisvolles und sie versucht Huldbrand vieles zu erklären, zum Beispiel, dass sie ein Wasserwesen ist und dass ihr Vater an Land geschickt hat, damit sie eine Seele erhalte. Zudem erzählt sie von ihrem Onkel Kühleborn, der sie beobachtet.
Der Ritter führt seine schöne und junge Frau auf seine Burg und die Leute sind sehr angetan von ihr. Selbst die adlige Berthalda freundet sich mit ihr an und gewinnt die Rivalin lieb. Kühleborn verrät Undine ein Geheimnis über Berthalda, das sie daraufhin an ihrem Namenstag enthüllen will. Berthalda ist wie Undine ein Findelkind und in Wirklichkeit eine Fischerstochter. Berthalda ist sehr ungehalten über diese Nachricht und beschimpft ihre wirklichen Eltern, sodass sie die Gunst aller Anwesenden verliert. Von ihren Eltern und ihren Pflegeeltern verstoßen, bittet sie um Verzeihung und Undine nimmt sie bei sich auf.
Von nun an ist das glückliche Leben des jungen Paares vorbei. Huldbrand wendet sich immer mehr Berthalda zu und diese nimmt einen immer herrischeren Ton an. Undine lässt als Vorsichtsmaßnahme einen schweren Stein auf den Brunnen rollen, damit Kühleborn ihnen nichts antun kann, was sie Huldbrand erzählt. Sie bittet ihn, sie niemals in der Nähe von Wasser zu schelten, damit ihre Verwandten sie nicht ins Wasser herabziehen. Huldbrand ist gerührt, sieht Undines gutes Herz und ist ihr wieder gewogen. Berthalda, die das Wasser für ihre Haut wollte, ist verärgert über diese Entwicklung und läuft davon. Huldbrand will sie retten. Als Undine das hört, ist sie erschrocken und reitet hinterher, weil sie weiß, dass im Wald Kühleborn lauert und für die beiden zur Gefahr werden kann. Als Huldbrand Berthalda findet, haben sie ein vertrauliches Gespräch und wollen zurückkehren. Im letzten Moment kann Undine die beiden vor Kühleborn retten, in dessen Fänge sie unwissentlich geraten sind.
Nach einiger Zeit beschließen Berthalda, Undine und Huldbrand eine Fahrt über die Donau zu machen. Zunächst verläuft alles gut, doch Kühleborn demonstriert seine Macht und lässt das Wasser immer unruhiger werden, sodass Undine ihn immer wieder schelten muss. Nun entreißt er Berthaldas Goldkette, mit der sie am Wasser gespielt hat. Huldbrand ist wütend, doch noch kann er sich beherrschen. Erst als Undine aus dem Wasser eine schöne Korallenkette zieht und diese Berthalda als Ersatz schenken will, verwünscht er sie. Undine weint und sagt, dass sie jetzt fort muss. Sie bittet ihn inständig, ihr treu zu sein, damit sie ihn beschützen kann. Dann verschwindet sie im Wasser.
Huldbrand ist zunächst traurig und träumt nachts von Undine, doch die Erinnerung verblasst immer mehr und er fasst den Entschluss, Berthalda zu heiraten, obwohl er nicht weiß, ob Undine nicht doch noch lebt. Im Traum warnt ihn Kühleborn, dass er ihn dann töten muss und Undine mahnt ihn zum Schutz, den Brunnen verschlossen zu halten, doch das hält ihn nicht von seinen Plänen ab. Auch dem Geistlichen von damals erscheint Undine, sodass dieser sich weigert, die Trauung zu vollziehen. Dennoch bleibt er in der Stadt. Bei der Hochzeit herrscht eine gedrückte Stimmung, da alle befürchten, Undine könnte jeden Augenblick auftauchen. Kurz vor der Hochzeitsnacht hat die eitle Berthalda den Wunsch, Wasser aus dem Brunnen für ihre Haut zu holen und lässt ihn öffnen. Undine steigt aus dem Brunnen heraus und geht zu Huldbrands Gemach. Als dieser sie erblickt, weiß er, dass sie ihn töten muss. Er bittet sie, ihn ein letztes Mal zu küssen und bei einem leidenschaftlichen Kuss stirbt er auch. Bei der Beerdigung erscheint später auch Undine. Man versucht sie zu vertreiben, doch sie bleibt. Nachdem sie kurz aus dem Blickfeld geraten ist, ist sie fort. Nur eine Wasserquelle umgibt jetzt das Grab.
Personen
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Undine - sie ist ein neckisches und manchmal kindliches Wesen. Sie besitzt Macht über das Wasser, aber sie möchte unbedingt eine unsterbliche Seele haben, was bedeutet, dass sie einen Menschen heiraten muss. Dieser muss ihr absolut treu sein. Sie selbst besitzt ein gutes und weiches Herz, ist nicht nachtragend und auch nicht eifersüchtig als Huldbrand sich wieder in Berthalda verliebt. Im Gegenteil, ihre Liebe und Treue zu ihm ist so groß, dass sie ihn immer wieder beschützt und warnt, damit Kühleborn sich nicht an ihm rächt. Selbst nachdem er Berthalda geheiratet hat, tötet sie ihn nur widerwillig mit einem Kuss ohne ihm Vorwürfe zu machen. Zu Berthalda selbst hegt sie ein inniges Gefühl der Freundschaft, obwohl sie merkt, dass sie Huldbrands eigentliche Favoritin ist.
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Huldbrand - er ist ein abenteuerlustiger Ritter, der Berthalda verfallen ist. Zwar verliebt er sich in die neckische und liebenswerte Undine, die er bald darauf heiratet, doch ihr geheimnisvolles Wesen nervt ihn später mehr dass es ihn fesselt. Stattdessen fühlt er sich immer mehr zur eitlen, undankbaren und herrischen Berthalda hingezogen, für deren schlechte Eigenschaften er blind ist. Statt sie in ihre Schranken zu weisen, ergreift er Partei für sie und retten sie. Er kann Undine nicht treu sein und so geschieht eine Tragödie. Zunächst verflucht er Undine, dann schlägt er ihre Warnungen in den Wind und zuletzt heiratet er Berthalda ohne zu wissen, ob er überhaupt frei ist. Der letzte Kuss besiegelt seinen Tod.
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Berthalda - sie ist als Findelkind bei Adligen aufgenommen worden und scheint viele Verehrer zu haben - ganz besonders Huldbrand. Sie ist hochmütig, herrisch, egoistisch und undankbar. Als sie ihre tatsächlichen Eltern kennen lernt, arme Fischer, will sie nichts mit denen zu tun haben und verschmäht sie. Damit zieht sie sich den allgemeinen Zorn zu. Sie bittet reumütig Undine, sie aufzunehmen, aber auf der Burg benimmt sie sich wie die Herrin und gewinnt Huldbrands Zuneigung. Später hat sie keine Skrupel, Huldbrand zu heiraten und entgegen aller Warnungen, öffnet sie aus purer Eitelkeit den Brunnen und besiegelt ihr Schicksal.
Fazit
Die Geschichte ist sehr traurig, aber irgendwie schön. Sie zeigt, dass Dreiecksbeziehungen niemals zum Erfolg führen können, dass die menschliche Natur Schwierigkeiten damit hat, bedingungslos und ewiglich eine andere Person zu lieben sowie damit, treu zu bleiben. Zudem, dass Menschen sich von eher von momentanen Gefühlen beeinflussen lassen als vom Verstand. Zwar darf man hier kein Pauschalurteil fällen, aber es sind durchaus sehr viele authentische und realistische Muster wieder zu erkennen.
Mir gefällt Undine besonders, da sie trotz aller Widerstände wahre Liebe zeigt, die nicht nach eigenen Interessen ausblickt. Sie liebt Huldbrand bis zuletzt und trotz aller Fehler bleibt sie ihm treu und hat nur sein Glück im Sinn. Trotz ungerechter Behandlung, zahlt sie es nicht mit gleicher Münze zurück. Sie glaubt an das Gute im Menschen und das macht sie liebenswert.
Da die Geschichte kurz ist, hat man sie schnell durch. Oft gibt es zwar verschachtelte Sätze und es ist nicht immer gleich ersichtlich, wer gerade spricht, aber man kann der Handlung folgen. Manche werden Schwierigkeiten mit den veralteten Begriffen haben, aber dennoch konnte ich mir beispielsweise vieles aus dem Zusammenhang erklären.
Ich finde, die Lektüre lohnt sich.
Rezension zu "Novalis" von Gerhard Schulz
Eindrucksvolle Biographie zweier „Naturen“
Schon Titel und Untertitel des Buches verdeutlichen den Weg, den Gerhard Schulz, Professor für deutsche Sprache und Literatur im Buch zu gehen gedenkt.
Einerseits Werk und Schaffen des Dichters Novalis fundiert und im Lebenszusammenhang dem Leser vor die Augen zu führen, andererseits das „eigentliche“ Leben des Mannes Friedrich von Hardenberg nachzuvollziehen. Ein „alltägliches“ Leben, welches auf den ersten Blick in seinen Vollzügen und seinem Beruf so gar nicht eine Verbindung zu dem Dichter offen vor Augen legen würde, der als Inbegriff der Romantik seinen Namen verewigt hat. Der aber eben nicht nur als Dichter sondern als ganze Person, als Friedrich von Hardenberg feinfühlig und fast ätherisch schwebend seiner Geliebten hinter her zu sterben gedachte. Der nun nicht ursächlich aus diesem Wunsch heraus starb, dennoch aber keine 30 Jahre alt wurde, berufliche Ambitionen im Blick auf den sächsischen Staatsdienst nicht mehr umsetzten konnte und als Dichter nur wenige Jahre der Schaffenskraft erleben durfte.
Nicht nur im Werk, auch in der Kürze seines Lebens, auch in den äußeren Gegensätzen zwischen Alltagsleben und Dichtung liegt eine Faszination an der Person, welche die Jahrhunderte spielend überdauert hat. Faszination für „Novalis“, für das ätherisch abgehobene, feinfühlige, romantische des Dichters, der „Schmetterlinge lachen hörte“, weniger aber für jenen Friedrich von Hadenberg, der als Beamter, als Bergbauingenieur seinen Alltag durchaus bestanden hat und auch in dieser Hinsicht weitere Pläne verfolgte, die nur durch seinen Tod einen plötzlichen Abbruch erfuhren.
Es gibt sie aber, die Verbindungslinien zwischen beiden „Existenzen“. Es sind nicht „zwei Seelen“ die in einer Brust konkurrierten. Aber man muss schon genau hinschauen, um das eine im anderen zu erkennen und den Dichter aus dem Alltagsleben heraus mit ableiten zu können. Gerhard Schulz schaut genau hin und ist in der Lage, diese Verbindungen aufzuzeigen, indem er das Leben des Friedrich von Hardenberg biographisch nachzeichnet.
„Des Dichters Reich sey die Welt in den Focus seiner Zeit gedrängt“.
Weite und konkretes Leben gehören beide hinzu, aus dem konkreten Alltagsleben heraus die Weite suchen und den Himmel berühren, schwerelos fast, das ist der Weg des Dichters Novalis, zu dessen Lieblingsworten jene umfassende „Welt“ und das „Universum“ zählten.
Eine Welt, die von Hardenberg selbst kaum in Person erlebt hat. Geographisch, auch dies legt Schulz fundiert nach in seinen Folgen, hat von Hardenberg die „deutsche Mitte“ nicht verlassen, wohl aber dichterisch ganz andere Weiten innerer Welten sich erschlossen. Schon zu Jugendzeiten brechen Dichtungen heraus, versucht sich Novalis in gängiger Form an Umdichtungen und Übersetzungen. Eine geahnte Schaffenslust und Schaffenskraft, die tatsächlich durch den Tod seiner jungen Geliebten dann erst einen eigenen Ton, eine eigene Kraft, eine eigene „Schwärmerei“ entfaltet.
Auch diese „Geburtsstunde“ des „Novalis“ (auch wenn diese Namensfindung und Namensgebung noch fast ein Jahr auf sich warten lassen wird) vollzieht Schulz im Buch einsichtig und fundiert nach. Ein Pseudonym, das nicht in erster Linie einen Gegensatz in der Persönlichkeit betont, sondern zunächst sicherlich auch und vor allem als Schutz gedacht war, dem „ehrbaren Beamten von Hardenberg“ nicht den nötigen Respekt zu verweigern, denn diese „zivile“ Existenz war keine Last, sondern durchaus auch Lust für von Hardenberg.
Hervorragend stellt Schulz diesen Gegensatz zwischen „nüchternem Beruf“, den von Hardenberg mit Leidenschaft durchaus ausübte und dem Poeten und Dichter Novalis dar, welcher er mit ebensolcher „Lust und Hingabe“ war.
Gerhard Schulz legt eine chronologisch geordnete, fundierte Biographie des Friedrich von Hardenberg und des Novalis vor, in der er vermeintliche Widersprüchlichkeiten beider Personen in eben doch eine gesamte Person hinein erläutert, den Lebensweg im bürgerlichen Beruf und im dichterischen Werk nachvollzieht und sprachlich einprägsam und verständlich so ein Gesamtportrait dieses idealtypischsten aller Romantiker überzeugend darstellt. Ein Portrait, dass auch allgemein aufzeigt, wie verschiedenste Neigungen und Interessen Platz in einem Leben finden.
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Zusätzliche Informationen
Gerhard Schulz wurde am 03. August 1928 in Löbau (Deutschland) geboren.
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