Gerhard Seyfried

 4 Sterne bei 55 Bewertungen

Lebenslauf

Gerhard Seyfried, 1948 in München geboren, lebt in Berlin. Er war als Comiczeichner der Chronist der linken und alternativen Szene („Freakadellen und Bulletten“, „Flucht aus Berlin“ usw.), hat sich mit einer Reihe von Publikationen um den Hanf verdient gemacht und interessiert sich besonders für deutsche Kolonialgeschichte und die Geschichte des Kaiserreichs. Daraus sind erfolgreiche Romane entstanden: „Herero“ und „Gelber Wind oder Der Aufstand der Boxer“: "Virtuos verwebt er historische Ereignisse, Figuren und Dokumente mit Fiktivem" (NZZ zu „Herero“)

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gerhard Seyfried

Cover des Buches Der schwarze Stern der Tupamaros (ISBN: 9783746622712)

Der schwarze Stern der Tupamaros

(9)
Erschienen am 01.06.2006
Cover des Buches Gelber Wind oder Der Aufstand der Boxer (ISBN: 9783746625768)

Gelber Wind oder Der Aufstand der Boxer

(6)
Erschienen am 25.02.2010
Cover des Buches Herero (ISBN: 9783821808734)

Herero

(6)
Erschienen am 01.02.2003
Cover des Buches Verdammte Deutsche! (ISBN: 9783442747900)

Verdammte Deutsche!

(4)
Erschienen am 09.06.2014
Cover des Buches Verdammte Deutsche! (ISBN: 9783641081522)

Verdammte Deutsche!

(2)
Erschienen am 27.08.2012
Cover des Buches Freakadellen und Bulletten (ISBN: 9783738635867)

Freakadellen und Bulletten

(1)
Erschienen am 24.08.2015

Neue Rezensionen zu Gerhard Seyfried

Cover des Buches Herero (ISBN: 9783821808734)
Skruttens avatar

Rezension zu "Herero" von Gerhard Seyfried

Skrutten
Krieg und Kämpfen

Der Autor beschreibt sehr detailreich, wie ein Landvermesser den Aufstand der Herero in einer deutschen Kolonie Anfang des 20. Jahrhunderts erlebt. Die Details sind faszinierend, aber die andauernden Themen Krieg und Kämpfen gingen mir dann doch nach den ersten 100 Seiten auf den Keks und ich habe das Buch in einer Arztpraxis "ausgesetzt" . 

Cover des Buches Zwille (ISBN: 9783946778066)
Sikals avatar

Rezension zu "Zwille" von Gerhard Seyfried

Sikal
Zwille kehrt zurück

Nach 20 Jahren Abstinenz hält G. Seyfrieds Protagonist Zwille wieder Einzug, man könne meinen – endlich! Mit Gerhard Seyfried begann einst eine Comic-Periode, ist ein Unikat und wohl nicht jedermanns Geschmack - er wurde auch mehrfach verklagt wegen „Aufforderung rechtswidriger Taten“. Tja, so kann’s gehen…

 

Zwille ist wirklich ein liebenswürdiger Protagonist, der sich ganz „à la Comics“ selbst Probleme aufhalst, die sich dann aber letztendlich wieder verflüchtigen. Was soll er auch sonst so machen, als arbeitsloser Comic-Held ist es nicht einfach. So ist es ein Leichtes von der „Graphic Novel Authority“ beeindruckt zu werden. Mit seinem Kumpel McÖko an seiner Seite rumpelt er von einem Problemchen zum nächsten. Ganz so leicht ist es nun doch nicht, der Star der GNA zu sein – obwohl ‚ne Menge Kohle gibt’s dafür …

 

Lustig, wie sich die Geschichte rund um den sympathischen Zwille entwickelt. Ein wenig naiv, ziemlich links und so manches Fettnäpfchen darf nicht ausgelassen werden. Herrlich!

 

Zeichnerisch hätte ich mir mehr erwartet – die Figuren sind zwar grafisch gut ausgearbeitet, doch gefällt mir nicht so gut, wenn nur die Figuren auf den Bildern zu sehen sind. Hier hätte ich mir mehr erwartet, einiges an Drumherum, einige Details zur jeweiligen Szene – die fehlten mir.

 

Netter Comic, der wohl bei dem ein oder anderen die Nostalgie in den Vordergrund kehrt.

Zwischendurch etwas zäh, aber interessant

In "Gelber Wind" erzählt Seyfried die Geschichte von mehreren europäischen Charakteren, die sich 1900 zum Zeitpunkt des sogenannten Boxeraufstandes in China aufgehalten haben. Die Bewegung richtete sich vor allem gegen die ausländischen Besatzer und ging auf das imperialistische Handeln zurück, mit dem China immer mehr in seiner Unabhängigkeit eingeschränkt worden war. Obwohl der Autor ausdrücklich betont, dass er nicht versuchen werde, die chinesische Perspektive der Vorkommnisse wiederzugeben, ist es ihm gelungen, diese Motivation gut herauszuarbeiten. Trotz der Grausamkeiten, die den Ausländern und chinesischen Christen angetan werden, hat er gezeigt, dass die Chinesen ebenfalls Opfer sind, in Bezug auf die Vergangenheit und was den Umgang mit den Aufständischen angeht.

 

Die Geschichte ist im Präsens geschrieben. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich an diese doch eher ungewohnte Erzählzeit gewöhnt hatte, doch ich fand, dass auf diese Art eine gewisse Unmittelbarkeit der Geschehnisse vermittelt wurde, was mir gefallen hat. Dadurch, dass die Protagonisten in verschiedenen Verhältnissen leben und zu den Kriegshandlungen einen jeweils anderen Bezug haben, kann Seyfried ein rundes Bild der Ereignisse zeichnen und nicht nur die schwere Situation im Belagerungszustand und die Angst, sondern auch die Befreiungstaktiken und die Reaktionen in Deutschland schildern. Dabei hat er immer deutlich herausgearbeitet, wie die Charaktere sich fühlen und die Situation wurde nie beschönigt. Die furchtbare Lage und die Entbehrungen, ganz zu schweigen von den Auseinandersetzungen und den Todesopfern, wurden ausgiebig, aber nicht zu detailliert geschildert. Dazu kamen persönliche Dramen und Konflikte, die gut mit dem übergreifenden Thema verknüpft wurden.

 

Obwohl ich die Charaktere und die Handlung interessant fand und der Autor die historischen Tatsachen gut mit den fiktiven Erlebnissen der Figuren zusammengeführt hat, war das Buch für mich zwischendurch etwas zäh und trocken. Dies lag unter anderem daran, dass sehr viele Daten eingearbeitet wurden und ich dadurch das Gefühl hatte, dass die Geschichte nicht richtig voranging. Davon abgesehen hat das Buch mir gefallen. Es ist ein umfassender Bericht über die Ereignisse in China im Jahr 1900, der Fakten und Fiktion gut vermischt und sich zwar auf die europäische Sicht konzentriert, zugleich aber auch die andere Seite beleuchtet.

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