Cover des Buches Das Ritual (ISBN: 9783981680928)
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Rezension zu Das Ritual von Gerhard Wegner

Sie hielten ihn für einen Gott..

von LiberteToujours vor 9 Jahren

Rezension

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LiberteToujoursvor 9 Jahren

Die Wissenschaftler des ODYSSEE Teams können ihr Glück kaum fassen - sie haben ein seltsames goldenes Buch in der Nordsee geborgen, das zu belegen scheint, dass die Wikinger damals bis nach Mittelamerika vorgestoßen sind. Als allerdings genau wegen diesem Buch die Tochter eines Teammitglieds entführt wird, erfährt die Freude einen starken Dämpfer. Ein Spiel gegen die Zeit beginnt...

Das Thema an sich empfand ich als wahnsinnig spannend - eine Mischung aus historischem Roman und Thriller. Ich mag beides, klingt für mich also nach einer perfekten Mischung. Auch der Anfang der Geschichte ist gut gelungen, der Prolog macht Lust auf mehr und Wegner hält sich nicht mit langem Vorgeplänkel auf, wir befinden uns sofort mitten in der Bergung des Schiffes. Von Anfang an ist also Action angesagt! Umso störender empfand ich, dass doch bald alles etwas langatmig wurde. Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass manche Dinge 5x wiederholt wurden, bis es dann auch der letzte begriffen hat. Das hat meinen Lesefluss leider doch erheblich gebremst.

Die Charaktere überzeugten allerdings auf ganzer Linie. Sie waren allesamt gut charakterisiert, wirkten sympathisch und waren alles andere als ein Einheitsbrei. Die Liebesgeschichte die sich zwischen Zweien entwickelt hat hätte es für mich zwar nicht gebraucht, gestört hat sie mich aber auch nicht. Hier hätte ich mir im Gegensatz zum Rest aber etwas mehr Zeit gewünscht. Das Ganze hat sich in gefühlten 3 Minuten entwickelt.

An manchen Stellen wirkte die Geschichte leider sehr konstruiert - ja, der Chef der Odyssee hat Beziehungen und Geld, dass da aber mal eben eine Hand voll Personen zur Überwachung abgestellt werden und eine Verbrecherjagd über den halben Erdball stattfindet.. naja, spannend. Aber nicht wirklich authentisch.

Der historische Part des ganzen hat mich dafür nach anfänglicher Skepsis absolut in seinen Bann gezogen. Die Geschichte rund um Ansgae ist spannend - und plagt sich im Gegensatz zum aktuellen Teil nicht mit einer in die Länge gezogenen Erzählung. Perfektes Erzähltempo, spannende Handlung, ein absolut authentischer Protagonist. Das hat für mich nochmal viel heraus gerissen. All das trifft auch das Finale zu. Ich hatte das Gefühl, der Autor hat es im Laufe des Buches geschafft, sein Tempo zu finden und zu halten. Ab der zweiten Hälfte wurde für mich also alles deutlich besser.

Trotz einiger Schwächen also lesenswert - allein der super interessanten Hintergrundstory wegen!
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