Cover des Buches Überall bist du (ISBN: 9783455171419)
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Rezension zu Überall bist du von Gerhild Stoltenberg

Wenig überzeugender Leidensweg einer Verlassenen

von seschat vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein Buch, dessen Cover und Titel mich irregeführt hat und mit dem ich inhaltlich sowie sprachlich leider nichts anfangen konnte.

Rezension

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seschatvor 7 Jahren
INHALT
Martha hat bisher fast alles, ob nun Hobbys, Studiengang oder Freunde, in ihrem Leben ererbt bzw. von Geschwistern/Eltern übernommen. Nur ihre große Liebe Tom bildet dabei eine Ausnahme. Als dieser Martha eines Tages sang- und klanglos verlässt, bricht für diese eine Welt zusammen. Denn ihr bisheriges, wohlgeordnetes Leben ist nun in Schieflage geraten. Ein Zustand mit dem sie sich keinesfalls anfreunden kann. Daher versucht sie Tom zurückzuerobern, doch sie sucht sie nicht etwas ganz Anderes?Der Jobwechsel zur Kindererzieherin ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.

MEINUNG
Gerhild Stoltenbergs Debüt "Überall bist du" konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Dies lag vor allem an der weinerlichen und inaktiven Hauptfigur Martha. Zudem fand ich den nüchternen bis belanglosen Erzählstil alles andere als passend. Hatte ich im Vorhinein noch auf eine emotionale Story mit einer Protagonistin, die erstarkt aus ihrem Beziehungsdebakel hervorgehen würde, gehofft, so wurde ich leider Seite um Seite enttäuscht. Der Plot wurde langatmig und recht eindimensional dargeboten. Vor allem die Gefühlsebene geriet wenig nachvollziehbar. Mein Lichtblick ist hingegen Marthas Zeit als Kindermädchen der Geschwister Oskar, Nippon und Beppi gewesen. Hier blühte sie förmlich auf und wirkte lebendiger. Einzig der altkluge 5-Jährige Oskar wollte nicht so recht ins Bild passen, was besonders an seinem erwachsenen Handeln und Denken lag. Sich in diesem Alter bereits mit psychologischen Theorien auszukennen und so geschliffen gutes Deutsch zu sprechen, empfand ich als wenig glaubhaft. Zumal Oskar mehr und mehr Martha dirigierte und sich als Familienboss aufspielte. Darüber hinaus konnte ich mich nicht damit abfinden, dass Martha ihrem erimitischen Ex Tom so lange Zeit nachtrauerte, währenddessen dieser sich kein einziges Mal bei ihr meldete. Nein, eine Mut machende Geschichte ist Stoltenberg hiermit eindeutig nicht gelungen. Zu viel Pessimismus und Fatalismus beherrschten die Handlung. Daran konnte auch das positive Ende nichts ändern, weil diesem eine unglaubwürdige Flucht nach Belgrad samt Drogenparty mit Zufallsbekanntschaft vorausging. Ein wirklicher Neufang sieht m. E. anderes aus...

FAZIT
Ein Buch, dessen Cover und Titel mich irregeführt hat und mit dem ich inhaltlich sowie sprachlich leider nichts anfangen konnte.
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