Cover des Buches Im Zeichen der Zwillinge (ISBN: 9783737511445)
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Rezension zu Im Zeichen der Zwillinge von Germar Wiehl

Im Zeichen der Zwillinge

von Mauela vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein interessanter Genremix, der mich leider nicht vollkommen überzeugen konnte.

Rezension

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Mauelavor 8 Jahren
Die Zwillinge Max und Josef wachsen gemeinsam auf einem Bauernhof auf und entwickeln sich doch in ganz unterschiedliche Richtungen. Max, der den elterlichen Bauernhof übernimmt und die schlechten Charakterzüge seines Vaters geerbt zu haben scheint, setzt mit seiner Art und seinem Auftreten in der Öffentlichkeit sein privates und auch wirtschaftliches Glück aufs Spiel. Josef hingegen entwickelt sich in den USA zu einem erfolgreichen IT Experten, dem nicht nur beruflich sondern auch privat das Glück gewogen zu sein scheint. Als jedoch Josefs zweite Frau verstirbt, reist er zurück nach Deutschland. Dort verschwindet er spurlos und mit ihm der Kater Felix. Josefs Freund Jonas und dessen Frau glauben nicht an einen Zufall oder eine Unfall, vermuten zuerst die NSA als Drahtzieher für Josefs Verschwinden und fangen an Nachforschungen über Josefs Leben zu stellen. Und bald überhäufen sich die Fragen und es scheint Vieles nicht so zu sein, wie jahrelang vermutet.

In ihrem Roman Im Zeichen der Zwillinge, bringt das Autorenehepaar Wiehl verschieden Genres zusammen und packen sie in einen Roman. Und obwohl das einerseits sehr interessant ist, finde ich persönlich den Mix aus Reisebeschreibung, Liebesgeschichte, Krimi, kulinarischen Aufzählungen und auch „Erzählung aus Sicht einer Katze“ nicht stimmig. Die Beschreibungen sind teilweise viel zu detailliert (z.B. die Entwicklung Patricias von einer attraktiven Jugendlichen bis hin zur Hotelmanagerin über mehrere Buchseiten oder auf Seite 204 das Mittagessen, bei dem jedes Gericht einzeln aufgezählt wird) und tragen nicht zur Entwicklung der Geschichte bei. Diese schmückende Beiwerke nehmen meiner Meinung nach zu viel Raum ein und machen es dem Leser unheimlich schwer überhaupt zu erkennen wo denn der rote Faden im Roman versteckt ist und was relevant für die Geschichte ist und was nicht. Der Schreibstil ist für mich auch etwas gewöhnungsbedürftig, erscheint mir stellenweise leicht abgehackt und distanziert altmodisch. (z.B. Seite 31 …man beschloss schlafen zu gehen… ) und die Dialoge lesen sich stellenweise auch nicht sehr flüssig. (z.B. Seite 31 „Schau mal, da steht so ein alter BMW wie unserer. Der war im reifen Alter von einundzwanzig Jahren nicht mehr durch den TÜV gekommen. Weißt du noch…“ ) Besonders störend empfinde ich jedoch die unrealistischen Darstellung vor allem im Bezug auf die Recherche die Jonas, der ebenfalls ein IT-Experte ist, und seine Frau zum Verschwinden ihres Freundes durchführen. Von einem IT-Experten hätte ich erwartet, dass er zur Recherche keine Süddeutsche Zeitung kaufen gehen muss sondern im Internet die aktuellen und relevanten Berichte heraus sucht. Ebenso hätte ich erwarte, dass wenn jemand heutzutage seinen Autoschlüssel beim Baden verliert, er einfach den ADAC anruft oder im speziellen Fall den 24 Stunden -Weltweit-Service von BMW und nicht ins Wasser springt und versucht den verloren gegangenen Schlüssel zu finden (Seite 240).

Leider konnte mich die Geschichte nicht mit reißen obwohl ich mich persönlich, als ausgewiesener Katzenfreund, besonders auf die vielen im Roman vorkommenden Katzen und speziell aus die Stelle, in der der Kater Felix die Geschichte aus seiner Warte erzählt , gefreut habe. Von mir leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.
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