Die Fotografin Isolde Ohlbaum ist vor allem für ihre nachdenklichen Portraits und Momentaufnahmen bekannt. Eine Auswahl ihrer Friedhofsfotografien sind in diesem Büchlein vereint mit Gedichten, pro Doppelseite steht ein steinernes Monument der Vergänglichkeit lyrischen Zeilen (mit mehr oder weniger nachdenklichem Charakter) bekannter Verfasser gegenüber.
Eine schöne Idee und sicher auch eine gute Möglichkeit, ein wenig "Alltagsmeditation" zu betreiben, indem man sich auf die Fotografien einlässt oder sich von den Gedichtzeilen treiben lässt.
Leider waren mir die Fotografien aus diesem Band von der Optik her irgendwie zu klar und steril, zudem konnte ich keine Verbindung zu den meisten der Gedichten herstellen - und wenn ich mich in ein Gedicht hineinfühlen konnte, dann hat das Bild, das mich auf der anderen Seite erwartete, kaum zum Gedicht gepasst; von den Bildern, die beim Lesen in meinen Gedanken entstanden sind, ganz zu schweigen.
Allerdings mag das auf andere Betrachter eine ganz andere Wirkung haben und für viele vielleicht auch stimmiger erscheinen, als es bei mir der Fall war.
Wer die Ästhetik steinerner Friedhofsstatuen mag und sich noch dazu an Gedichten erfreuen kann, darf ruhig einmal einen Blick riskieren in "Denn alle Lust will Ewigkeit".
Der Versuch, Vergänglichkeit in Bild und Schrift miteinander zu verbinden