Gert Ueding

 4,1 Sterne bei 21 Bewertungen
Autor*in von Herbarium, giftgrün, Utopisches Grenzland: Über Karl May und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Gert Ueding, Jahrgang 1942, studierte Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Rhetorik und promovierte bei Walter Jens mit einer Arbeit über Schillers Redekunst. Bis 2009 war er Ordinarius für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen, bis 2012 Gastprofessor an der Universität St. Gallen. Ueding ist Essayist und Literaturkritiker, u.a. für die FAZ und die Welt. Weiter ist er Mitglied der Jury zum Ingeborg-Bachmann-Preis, zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, zur Bücherbestenliste des SWR sowie Autor oder Herausgeber zahlreicher Publikationen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gert Ueding

Cover des Buches Utopisches Grenzland: Über Karl May (ISBN: 9783863510299)

Utopisches Grenzland: Über Karl May

(2)
Erschienen am 27.02.2012
Cover des Buches Grundriß der Rhetorik (ISBN: 9783476024107)

Grundriß der Rhetorik

(2)
Erschienen am 18.07.2011
Cover des Buches Herbarium, giftgrün (ISBN: 9783520753014)

Herbarium, giftgrün

(2)
Erschienen am 22.03.2021
Cover des Buches Bloch, Jens und Mayer (ISBN: 9783520753038)

Bloch, Jens und Mayer

(1)
Erschienen am 06.03.2024
Cover des Buches Rhetorik des Schreibens (ISBN: 9783895471025)

Rhetorik des Schreibens

(1)
Erschienen am 01.02.1996
Cover des Buches Tübingen (ISBN: 9783458329466)

Tübingen

(1)
Erschienen am 19.04.2007
Cover des Buches Klassische Rhetorik (ISBN: 9783406390005)

Klassische Rhetorik

(0)
Erschienen am 01.02.2000

Neue Rezensionen zu Gert Ueding

Cover des Buches Herbarium, giftgrün (ISBN: 9783520753014)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Herbarium, giftgrün" von Gert Ueding

aus-erlesen
Frisch gepresst und nicht nur hübsch anzusehen

Nur ein kleiner Zettel. Es ist nur ein kleiner Zettel, der dem Maler Max Kersting bei einem Uni-Empfang vom Rektor zugesteckt wird. Etwa in der Art wie man ihn tausendfach schon geschrieben hat. Milch – Butter – Käse. Oder der Friseurtermin. 

Irgendwas mit einem Herbarium sidereum, das himmlische Kräuterbuch. Und eine Zeitangabe, F20. Freitag, 20 Uhr vielleicht? Ob er, der Maler, etwas damit anfangen könne, fragt ihn der Rektor und überlässt dem verblüfften Ex-Akademiker gönnerhaft das beschriebene Blatt Papier. Klingt jetzt nicht nach dem spannendsten Krimianfang aller Zeiten. Doch der Schein trügt. Das wird sich auf den kommenden dreihundert Seiten gewaltig ändern! 

Max Kersting ist angefixt. Irgendwas – wenn er doch um Himmels Willen nur wüsste was! – fesselt ihn an dieser Notiz. Er weiß, dass er eine Verbindung herstellen kann. Ihm fehlt nur der Anfang. Es hat etwas zu tun mit dem, was vor ein paar Monaten in der Uni passiert ist. Eine Studentin, Germanistik, wurde ermordet. Sie war eine enthusiastische Studentin. Und das, obwohl Sprachwissenschaft wirklich nur für penible Geister einen echten Thrill darstellt. Und ausgerechnet er, der Maler, der Freigeist, der jedoch auch den Philosophen sehr zugetan ist, soll nun dem Geheimnis auf den Grund gehen und Licht ins Dunkel bringen? Dafür ist doch die Polizei, in Person von Kommissar Neunzig, zuständig. Doch die tappen noch unsicherer im Dunkeln als der wissbegierige Maler. 

Als dann auch noch eine weitere Leiche auftaucht, ist jeder Zweifel ob der Eingangszene weggewischt. Gert Ueding führt den Leser ganz sanft in eine Welt ein, die nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Das elitäre Umfeld gibt sich nicht mit schnödem Mord ab. Hier stichelt man gekonnter. Sollte man meinen. Doch auch wer täglich Synapsen klingeln lässt, kann durchaus auch die Muskeln spielen lassen. 

Wie ein leises Laubrascheln hört man das Unheil sich heranschleichen. Wenn man unter dem Laubberg begraben ist, ist es zu spät. Man ist gefesselt von der Wortvielfalt des Autors und will nur noch eines: Endlich den Täter enttarnen! Das bedeutet aber auch, dass man am Ende des Buches angelangt ist und der ganze Lesespaß ein Ende gefunden haben wird. Das nennt man dann wohl die zwei Seiten einer Medaille. 

In „Herbarium, giftgrün“ ist jede Person, jeder Satz, jedes Wort sorgsam gewählt. Nichts wird dem Zufall überlassen, schon gar nicht Kommissar Zufall. Ist man sich dessen von vornherein bewusst, liest sich dieser Krimi wie eine Mischung aus einem Schmöker, einer verzwickten Kriminalgeschichte, Milieustudie und einem Ausflug in die Welt der Philosophie und Philologie. Spannung bei jedem Umblättern! 


Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks