Gert Weihsmann

 3,2 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor von Ischgler Schnee, Wiener Lied und weiteren Büchern.
Autorenbild von Gert Weihsmann (©Foto: Christof Wagner, Wien)

Lebenslauf

Gert Weihsmann, 1961 in Villach geboren, lebt seit mehr als 30 Jahren in Wien. Als erfahrener On-Trade-Field-Manager bei einem großen internationalen Getränkekonzern tätig, ist der Autor bestens mit dem österreichischen Tourismus in all seinen Facetten vertraut. „Ischgler Schnee“ ist sein erster Kriminalroman (erschienen 8.9.2021 im Gmeiner-Verlag), „Wiener Lied“ der zweite (erschienen 13.7.2022 im Gmeiner-Verlag). Beide Krimis sind spannend und vor allem ungewöhnlich erzählt. 

Botschaft an meine Leser

„Als wir eines Abends vor einem Auftritt in einem Restaurant saßen, fragte ich Amy, ob es eine Frage gebe, die ihr nach einer Lesung noch nie gestellt worden sei. (…) Amy hielt inne, dachte gründlich nach und sagte schließlich: „Es fragt nie einer nach der Sprache.“ (aus: Steven King, Das Leben und das Schreiben, dt. Ullstein Verlag, 2000).

Vielleicht sehen heute deswegen viele (Kriminal-)Romane so verwechselbar aus: weil nur noch das WAS (die Geschichte, der Plot) erzählt wird - und nicht das WIE: die Tiefe (manchmal der Abgrund) der erzählten Figuren. Die Quintessenz eines jeden Romans.

Neue Bücher

Cover des Buches Pistentod in Lech (ISBN: 9783839207222)

Pistentod in Lech

Erscheint am 09.10.2024 als Taschenbuch bei Gmeiner-Verlag.

Alle Bücher von Gert Weihsmann

Cover des Buches Ischgler Schnee (ISBN: 9783839200346)

Ischgler Schnee

 (7)
Erschienen am 08.09.2021
Cover des Buches Wiener Lied (ISBN: 9783839203149)

Wiener Lied

 (2)
Erschienen am 13.07.2022
Cover des Buches Pistentod in Lech (ISBN: 9783839207222)

Pistentod in Lech

 (0)
Erscheint am 09.10.2024

Neue Rezensionen zu Gert Weihsmann

Cover des Buches Ischgler Schnee (ISBN: 9783839200346)
WDPs avatar

Rezension zu "Ischgler Schnee" von Gert Weihsmann

Harter Tobak für Heteros
WDPvor einem Jahr

Der Plot:

Der Titel „Ischgler Schnee“ ist sehr gut gewählt, denn es gibt nicht nur das gefrorene Wasser, sondern auch Kokain im Überfluss. 

Es gibt zahlreiche Fragen, die nicht schlüssig beantwortet werden. Warum ändert der Täter seine „Arbeitsweise“? Statt Gift ins Getränk nun brachiale Gewalt? Warum zerstückelt er ein 10-jähriges Urlauberkind? Ist der Hass auf die saufende, koksende und nur auf Halli-Galli ausgerichtete Menschenmenge sein Motiv? Wir werden‘s nicht erfahren, denn der Täter nimmt sein Geheimnis mit ins weiße Grab einer Lawine.

Allerdings sind es durchwegs kaputte Typen, die den Weg nach Ischgl finden. Immer wieder beginnen verschiedene Protagonisten ihre Geschichte in der Ich-Form zu erzählen. Allerdings wird nicht deutlich, wann der Schwenk zu einer neuen Person passiert. Hier hätte eine deutliche Absetzung dem Leser helfen können, in die andere Perspektive zu schlüpfen.

 Die Handlung ist ziemlich härter Toback, aber auf eine ziemliche verstörend Weise auch faszinierend.
 Ich glaube, dadurch, dass es mit Tabus bricht, und wirklich Szenarien beschreibt, mit denen ich absolut nichts zu tun haben möchte, liest es sich so gut. 

 

Die Charaktere:

Der Autor Gert Weihsmann baut eine Unmenge an Erzählsträngen auf, die sich erst so nach und nach verbinden. Es soll wohl ein Abbild unserer Gesellschaft darstellen, doch die vielen Personen und Handlungen haben mich zusehends verwirrt. Manches Mal war ich mir auch nicht sicher welche Person gerade im Fokus steht. 

Es wird leider sehr auf dem moralisch verwerflichen Verhalten der Touristen in diesem legendären Skiort herumgeritten, Beispiel: „Ich brauchte keine zehn Minuten, um das Geschäftsmodell von Ischgl erneut kennenzulernen: Nur eine Minderheit wollte Ski fahren, die allermeisten Urlauber …“ (S. 274). Das hat mich teilweise ein wenig genervt. Auch wenn sich nicht alle politisch korrekt benehmen – die Einnahmen aus diesem Wirtschaftszweig nimmt man dann doch ganz gerne mit …

 

Die Sprache:

Dabei hat mir auch die Sprache des Autors sehr gut gefallen, die die oft düstere Thematik auf humorvolle Weise aufgelockert hat. Das Buch hat mich bis zum Schluss nicht losgelassen. Dabei hat das Genre - Krimi - bei der Lektüre keinerlei Rolle mehr gespielt. Ich konnte mich einfach dem Sog nicht mehr entziehen, der die Protagonist*innen in den Abgrund gerissen hat. Ein großartiges Werk von einem großartigen Autor!. 

Hinzu kommt, dass sich der Autor teilweise einer sehr derben Sprache bedient und man schnell den Eindruck gewinnt, dass es sehr viel um Sex und Drogenkonsum geht, was auch ziemlich plastisch beschrieben wird. Und das mag auf einige Leser abstoßend wirken.


Fazit:

Wie derzeit häufig, fehlen in der direkten Rede die Redezeichen und oftmals weiß man nicht, wer gerade spricht. Die verwendete Sprache ist derb und stößt häufig ab.

.Für mich persönlich war dieser Alpenkrimi am Anfang ein bisschen anstrengend. Der Autor baut viele verschiedene Handlungsstränge auf, und bis man versteht, wie alles zusammenhängt, ist man auch schon am unrealistischen, unglaubwürdigen Ende des Buches angelangt.

Ein richtiger Spannungsbogen wird nicht aufgebaut und so kann mich dieser Krimi so ganz und gar nicht begeistern. Vielmehr verwirrt mich die Geschichte bis diese gegen Ende doch noch einen temporeichen Showdown bietet (wobei ein Alkoholiker als Hubschrauberpilot nicht gerade glaubwürdig erscheint).

Ischgler Schnee ist in meinen Augen eher eine düster gezeichnete Gesellschaftsstudie als ein klassischer Kriminalroman.

Cover des Buches Wiener Lied (ISBN: 9783839203149)
Sikals avatar

Rezension zu "Wiener Lied" von Gert Weihsmann

Spannend erzählt – Wien zwischen Musik, Drogen und Sex
Sikalvor 2 Jahren


Eine Leiche auf einem Friedhof, auf dem angeblich Wolfgang Amadeus Mozart zu Grabe getragen wurde, ist selbst in Wien nichts Alltägliches. Schnell stellt sich für Kommissar Harald Selikovsky heraus, dass es sich dabei nicht um den zuerst vermuteten Selbstmord handelt. Die Ermittlungen führen den Kommissar in eine bizarre Welt Wiens, welche ihm nicht ganz unbekannt ist. Haben sich dem Leser bisher die Gründe für die Scheidung des Kommissars noch nicht ganz erschlossen, so muss man in diesem Buch schon viel überlesen um nichts davon mitzubekommen. Und genau in dieser Szene erhält auch Selikovsky seine Hinweise und sein Verdacht erhärtet sich.

 

Getrieben aus einer Mischung persönlicher Zwänge und dem Ehrgeiz Selikovskys, den Fall zu lösen bringen die Ermittlungen den Kommissar selbst an den Rand psychischer Grenzerfahrungen.

 

Spannend erzählt dringt der Autor in eine Welt ein, die den meisten Lesern wohl eher unbekannt sein dürfte. Zwielichtige Bars und Sexspiele besonderer Art stehen beinahe an der Tagesordnung bei den Ermittlungen.

 

Was der eine vielleicht neu und aufregend findet, mag dem anderen vielleicht ein wenig zu viel des Guten sein. Stellenweise hat man als Leser leider das Gefühl, dass der Autor ein wenig übertreibt oder zumindest die Szene zu sehr in den Vordergrund rückt. Leider – denn die Geschichte selbst hat durchaus Potential. 3 Sterne  

Cover des Buches Wiener Lied (ISBN: 9783839203149)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Wiener Lied" von Gert Weihsmann

Wien, Tod, Musik und psychische Probleme
Bellis-Perennisvor 2 Jahren

Der Klappentext verspricht einen interessanten Krimi: 

Am Sankt Marxer Friedhof wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, stellt sich bald als Verbrechen heraus, bei dem musikalisches Talent, verstörende psychische Devianzen und eine Wette auf Leben und Tod die Hauptrolle spielen. Kommissar Harald Selikovskys neuer Fall führt durch ein Wien aus gefährlichen Begegnungen, höchster musikalischer Ausdruckskraft und der Zerrissenheit eines jungen Mannes, der nur ein Ziel kennt: eine Totenmesse fertigzustellen. Gegen alle Umstände. Auf Leben und Tod. 

Meine Meinung: 

Dies ist der zweite Krimi des in Villach geborenen Autors Gert Weihsmann. Nachdem Ermittler Harald Selikovsky in seinem ersten Fall („Ischgler Schnee“) in Tirol herumgestolpert ist, liest sich dieser Krimi, der in Wien spielt ein wenig „runder“. Die Charaktere sind nicht ganz so kaputt, doch scheint der Autor eine Vorliebe für schräge Typen zu haben.  

Diesmal ist Alexander, der junge Tote, ein hochbegabter Autist, der unbedingt ein Requiem wie Wolfgang Amadeus Mozart komponieren will und es wie sein historisches Vorbild nicht beenden kann. 

Selikovsky trifft auf Weggefährten des jungen Toten, die ebenso seltsam zu sein scheinen, wie das Mordopfer, muss sich mit selbstgefälligen Profilern herumschlagen und wird mit der höchst lebendigen Vergangenheit seiner verstorbenen Mutter konfrontiert. Lange tappt Selikovsky im Dunklen, muss sich ins Darknet begeben bis sich der Fall dann plötzlich wie von alleine löst. 

Ein bisschen zu dick ist mir Selikovskys Homosexualität, die er, während seiner Ehe und Vaterschaft heimlich auslebt, aufgetragen. Dass ausgerechnet seine Ex-Frau die Mutter von Alexander heiratet und das gleich als Doppelhochzeit von Harald und seinem viel jüngeren Partner ist mir persönlich zu viel. 

Gut gefallen hat mir, dass die Kapitelüberschriften des Krimis wie ein Requiem benannt sind: Von „Introitus“ bis „Lux Aeterna“ und der Epilog, passend zur Musik „Coda“ heißt. 

Eine Steigerung im Schreibstil ist deutlich zu merken, was vermutlich der Unterstützung durch u.a. Andrea Nagele zu verdanken ist. Ob es noch einen dritten Fall für Harald Selikovsky geben wird?

Fazit: 

Besser als der erste Fall, aber trotzdem kann ich nur 3 Sterne vergeben.

 

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Zusätzliche Informationen

Gert Weihsmann wurde am 14. März 1961 in Villach (Österreich ) geboren.

Community-Statistik

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