Rezension zu "Die Letzte am Schafott" von Gertrud von le Fort
Zur Zeit der Französischen Revolution in Paris: Eine kurzweilige Geschichte über eine junge Frau, die seit ihrer frühesten Kindheit an Angststörungen leidet. Dies hindert sie allerdings nicht, in den (katholischen) Karmel einzutreten, einem Frauenkloster. Die Revolutionisten - und das ist die geschichtliche wahre Begebenheit - zwangen die Nonnen dann entweder auszutreten und "freie Bürger" zu werden, oder sich der Guillotine zu stellen. In geschlossener Einheit entschlossen die tapferen Nonnen sich für den Märtyrertod - nur die ängstliche Protagonistin verliert den Anschluss. Als die Nonnen singend in den Tod gehen und ihre gesungenes Gebet nicht vollenden können, dringt vom Pöbel auf das Ende des Liedes - die ängstliche Novizin stellt sich ihrem Schicksal, ihrer Liebe und ihrer Freiheit.
Die 16 Karmeliterinnen, die damals tatsächlich ums Leben kamen, bleiben in dem Buch ein wenig in Erinnerung.
Die Geschichte gelang auch ins Theater: die Oper "der Opfergang einer Nonne"
Gertrud von le Fort schafft es, sehr empfindsam und katholisch, eine gefühlsvolle und mitreissende Darstellung eines Einzelschicksales darzustellen, zugleich aber ein Reizthema anzuschneiden (Glaube versus Freiheit, Angst versus Ganzhingabe)