Giò Waeckerlin Induni

 3,9 Sterne bei 379 Bewertungen

Lebenslauf

Giò Waeckerlin Induni, in einer italienischsprachigen Familie in Zürich aufgewachsen, war Lektorin und Übersetzerin vorwiegend aus dem Italienischen, Spanischen und Englischen.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Giò Waeckerlin Induni

Cover des Buches Wie ein Wanderer in einer mondlosen Nacht (ISBN: 9783492263733)
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Rezension zu "Wie ein Wanderer in einer mondlosen Nacht" von Dai Sijie

Tilman_Schneider
ein tiefer Einblick in die Chinesische Kultur

Eine französische Studentin macht sich auf nach Peking um nach der längst verlorenen Hälfte einer sehr alten Schriftrolle zu suchen. Bei ihren Nachforschungen taucht sie nicht nur tief ein in die Geschichte und Kultur Chinas, sonder trifft im Trubel Pekings auf einen chinesischen Gemüsehändler. Auch er interessiert sich für das wichtige Schriftstück und so beginnen die Beiden gemeinsam zu suchen und finden viel, auch die Liebe. Dai Sijie (Balzac und die kleine chinesische Schneiderin) hat ein großes Buch geschrieben über die fast zweitausend Jahre alte Kulturgeschichte von China und hat zwei wunderbare Protagonisten erschaffen und zeigt uns auch die Kraft der Liebe. Großartig!

Cover des Buches Balzac und die kleine chinesische Schneiderin (ISBN: 9783492272315)
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Rezension zu "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" von Dai Sijie

Nadja_Kosney
China während der Kulturrevolution in den 1970er Jahren

Der Autor Dai Sijie hat selbst die Kulturrevolution in den 1970er Jahren in China miterlebt und wurde selbst als Schüler aufs Land geschickt, um dort "umerzogen" zu werden. Da es in seinem Roman um zwei Schüler geht, denen dasselbe passiert, kann man davon ausgehen, dass der Autor hier viel seiner persönlichen Erfahrungen hat einfließen lassen.

Trotz dieses ernsten Themas und dieser schwierigen Zeit, schafft Dai Sijie es die Geschichte mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen, sodass ich nur durch die Seiten geflogen bin. 

Wir begleiten in diesem Roman den Ich-Erzähler (ich meine sein Name wurde nicht erwähnt) und dessen Freund Luo. Beide sehen sich selbst nicht gerade als Intelektuelle, doch da ihre Eltern dem Regime unter Mao negativ aufgefallen sind, landen die beiden in einem ärmlichen Bergdorf und sollen dort von den regimetreuen Bauern "umerzogen" werden. Während wir die beiden Jungs in ihrem täglichen Leben und bei der harten Arbeit auf den Feldern begleiten, lernen wir mehr über die Kulturrevolution und ihre Auswirkungen für das Land China und dessen Bevölkerung. Einfach war es nicht, vor allem nicht für diejenigen, die selbstständig denken und offen leben wollten.

Neben der Liebe und der Freundschaft spielt auch Literatur eine wichtige Rolle in diesem Roman, vor allem die westliche Literatur. Nach einigen Schwierigkeiten gelangen die beiden Freunde in den Besitz strengst verbotener westlicher Literatur (Bücher von Balzac, Dumas, etc.). Ins besondere unser Ich-Erzähler saugt den Inhalt dieser Bücher in sich auf und die Literatur schenkt ihm und seinem Freund ein wenig Hoffnung und Zuversicht, in ihrem trostlosen Dasein.


Fazit:

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin ist ein wundervoller Roman, der eine mitreißende Story mit historischen sowie politischen Ereignissen verknüpft und dabei noch eine Verbindung zur Liebe für die Literatur, Freundschaft und Zusammenhalt schafft. Dies ist mein erstes Buch von Dai Sijie, wird aber nicht mein letztes von ihm sein.

Cover des Buches Balzac und die kleine chinesische Schneiderin (ISBN: 9783492272315)
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Rezension zu "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" von Dai Sijie

Schlehenfee
Bücher sind mehr als Worte

China zur Zeit von Maos Kulturrevolution: Ein namenloser Ich-Erzähler und sein bester Freund Luo werden zur Umerziehung in ein Bergdorf geschickt. Dorthin ist kein Fortschritt gedrungen und die beiden sehnen sich nach etwas Abwechslung von ihrer tumben Plackerei. Sie vermuten, dass ein anderer Umerzogener einen Koffer voller verbotener westlicher Literatur versteckt und wollen diesen nun unbedingt in ihren Besitz bringen. Durch die Werke von Balzac, Dumas und anderen verschaffen sie sich nicht nur selbst etwas Fantasie und Freiheit, sondern auch der Kleinen Schneiderin, in die Luo verliebt ist, mit ungeahnten Folgen.


Über die sogenannte „Kulturrevolution“ in China und die „Umerziehung“ von Intellektuellen und ihren Familien, die durch harte, bäuerliche Arbeit über einige Jahre erreicht werden sollte, hatte ich bisher nur ein paar vage Informationen aufgeschnappt. Von den Erfahrungen der beiden jungen Männer zu lesen, war daher höchst interessant.


Durch die Klassiker aus dem Koffer können sie wieder Hoffnung schöpfen, träumen und ihre Fantasie walten lassen. Die Geschichten schenken ihnen Freiheit, zumindest im Geiste. Doch nicht nur ihnen, auch den anderen Bergbewohnern, denen sie diese Geschichten erzählen und die dafür offen sind, das heißt nicht zu stark verankert in der kommunistischen Ideologie Maos. So emanzipiert sich auch die junge Frau, die als Tochter eines Schneiders sonst wohl nicht aus den Bergen weggekommen wäre. Neugier und Verstand werden niemals unterdrückt werden können. Diese Botschaft und der Bezug zur Literatur gefiel mir außerordentlich gut!


Nur das Ende war mir zu abrupt und ließ für meinen Geschmack zu viele Fragen offen. Ohne zu spoilern kann ich hier kaum eine nennen, doch hätte es mich zum Beispiel interessiert, wie es für die beiden in der Umerziehung weiterging und wie lange sie noch in dem Bergdorf bleiben mussten. Fünfzig Seiten mehr hätten es ruhig noch sein dürfen.


So vergebe ich für „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“ 4 Sterne.

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