Gianluigi Nuzzi

 3,6 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Vatikan AG, Alles muss ans Licht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Gianluigi Nuzzi ist Investigativjournalist, Vatikanexperte und Autor. In Vatikan AG enthüllte er 2009 dank seines Zugangs zu vertraulichen Dokumenten finanzielle und politische Skandale, die Anfang 2013 zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. führten.Neben seiner Tätigkeit als Autor und Journalist arbeitet Nuzzi für das italienische Fernsehen. Seine Bücher wurden in Italien weit über 1 Million Mal verkauft und weltweit in 17 Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gianluigi Nuzzi

Cover des Buches Vatikan AG (ISBN: 9783442156801)

Vatikan AG

(8)
Erschienen am 19.09.2011
Cover des Buches Metastasen (ISBN: 9783711000118)

Metastasen

(3)
Erschienen am 29.08.2011
Cover des Buches Alles muss ans Licht (ISBN: 9783442159123)

Alles muss ans Licht

(3)
Erschienen am 21.11.2016
Cover des Buches Erbsünde (ISBN: 9783280056851)

Erbsünde

(2)
Erschienen am 21.09.2018
Cover des Buches Seine Heiligkeit (ISBN: 9783492055758)

Seine Heiligkeit

(2)
Erschienen am 01.10.2012
Cover des Buches Habgier im Vatikan (ISBN: 9783280057353)

Habgier im Vatikan

(0)
Erschienen am 18.09.2020

Neue Rezensionen zu Gianluigi Nuzzi

Cover des Buches Erbsünde (ISBN: 9783280056851)
solveigs avatar

Rezension zu "Erbsünde" von Gianluigi Nuzzi

solveig
Erschreckende Erkenntnisse

Wenn gläubige Christen der Meinung sind, im „Schoß der katholischen Kirche“ an einem Ort der Sicherheit und des Friedens zu verweilen, befinden sie sich in einem großen Irrtum. Ausgerechnet im Vatikan, dem Sitz des „Stellvertreters Gottes auf Erden“, konzentrieren sich düstere Geheimnisse: Machtstreben und Geldgier, Geldwäsche und Verbindungen zur Mafia, rätselhafte Tode und sogar Kindesmissbrauch.

Es handelt sich keineswegs um Verschwörungstheorien  -  der Journalist Gianluigi Nuzzi fordert bereits seit Jahren mehr Transparenz im Kirchenstaat und enthüllt in seinem Buch „Erbsünde“ neue Fakten, die er auch fundiert belegt. Dokumente, die ihm vertraulich zugespielt wurden, sind im Anhang einzusehen.

Unbequeme Fragen, die er stellt, gelten u. a. den Umständen zu dem rätselhaften Verschwinden des Mädchens Emanuela Orlandi im Vatikan in den achtziger Jahren. Ebenfalls ungeklärt ist bis heute die Frage, ob Papst Johannes Paul I tatsächlich ermordet wurde. Und warum ist Papst Benedikt XVI von seinem Amt zurückgetreten? Wieviele seiner Reformpläne konnte er durchsetzen, und welche Widerstände muss Franziskus bekämpfen, um sein „Erbe“ zu reformieren?

Nuzzi spart nicht mit Kritik am Vatikan und seinem Deckmantel der Verschwiegenheit. Er geht der Frage nach, aus welchen Gründen sich so wenig und so langsam im Vatikan ändert.  Seine Vision ist düster: „Alle Reformmaßnahmen des Papstes werden unter einem dicht gewebten Netz aus Tod, Geld und Sex unweigerlich im Keim erstickt. Solange es nicht gelingt, sich von dem erpresserischen Sumpf der düsteren, ungeklärten Geschichten zu befreien, wird jeder Veränderungswille, unter welchem Papst auch immer, zum Scheitern verurteilt sein.“

Mein Fazit: „Erbsünde“ ist ein kritisches, akribisch recherchiertes Buch, das sich eingehend mit unbequemen Wahrheiten befasst.

 

Cover des Buches Alles muss ans Licht (ISBN: 9783711000859)
A

Rezension zu "Alles muss ans Licht" von Gianluigi Nuzzi

Alice-33
Indezent - vielleicht aber hilfreich

Hab-und Machtgier, Klüngelwesen, Leichtfertigkeit und wirtschaftliche Inkompetenz sind die  in Jahrhunderten akkumulierten und versteinerten Sedimente, die  aufzulösen sich  Papst Franziskus  mit seiner viel Mut, Kraft , Klugheit und  Engagement erfordernden Kirchen- und Verwaltungsreform zur Aufgabe gemacht hat. Eine indezente aber informative, gut recherchierte und dokumentierte und um Objektivität bemühte Aufreihung  der  bereits gelösten und noch zu lösenden Probleme, die die Schwierigkeiten, die  bei einer solchen grundlegenden Neuordnung überwunden werden müssen, deutlich erkennen läßt.

Cover des Buches Seine Heiligkeit (ISBN: 9783492055758)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Seine Heiligkeit" von Gianluigi Nuzzi

Dr_M
Von "allgemein öffentlichem Belang"?

Als ich diesen zähen, meistens ziemlich öden und langweiligen Text nach vielen Tagen endlich hinter mich gebracht hatte, verstand ich die Reaktion Joseph Ratzingers angesichts seiner von ihm damals befürchteten Wahl zum Papst. Er hatte wohl inständig gehofft, dass dieser Kelch an ihm vorbeigehen würde. Papst und gleichzeitig sehr alt zu sein, erscheint angesichts der vielfältigen Aufgaben und der undurchsichtigen Strukturen und Machtverhältnisse innerhalb der katholischen Kirche keine Aufgabe zu sein, die man unbedingt herbeisehnt.

In diesem mit viel Getöse auf den Markt geworfenen Buch findet man zahlreiche Dokumente, die der päpstliche Kammerdiener aus den Privaträumen des Oberhirten stahl. Wer Diebesgut bewusst weiter verkauft, wird als Hehler bezeichnet und macht sich strafbar. Das gilt offenbar nicht, wenn man dafür höhere Werte heranziehen kann. Etwa "Transparenz" oder "Aufdeckung von Korruption".

Dazu schreibt der Autor in der Einleitung: "Gegen die italienische Originalfassung dieses Buches wurde vielfältige Kritik aus dem Vatikan laut. Mir wurde ein "krimineller Akt" vorgeworfen, weil ich mit der Offenlegung delikater und streng vertraulicher Angelegenheiten gegen die gebotene Diskretion verstoßen hätte. Allerdings sind Fakten, die zwischenstaatliche Beziehungen, Korruptionsvorwürfe, mangelnde Transparenz und Interessen in einer Religionsgemeinschaft betreffen, die über eine Milliarde Gläubige zählt, von allgemeinem öffentlichem Belang."

Das wäre ein starkes Argument, wenn die Dokumente etwas Systematisches hergeben würden. Aber das tun sie nicht. Auch ohne sie zu kennen, kann man sich leicht überlegen, dass der Zuträger weder den Überblick, noch die geistigen Fähigkeiten besaß, um systematisch vorzugehen. Er klaute offenbar einfach alles, was ihm in die Finger kam und ihm von gewissem Wert erschien. Und auch der Autor versucht nicht, irgendeine Systematik in diese Dokumente zu bringen. Vielmehr werden einfach die ihm bedeutungsvoll erscheinenden Dokumente nach Themen geordnet, teilweise zitiert und kommentiert.

Und etwas anderes kann man auch nicht erwarten. Es öffnet sich ein kleines Fenster in die Geheimnisse des Vatikans, durch das man die komplexen Vorgänge in einer so riesigen Behörde kaum durchschauen wird. Man darf sich wohl auch nicht der Illusion hingeben, dass man mit den hier veröffentlichen Dokumenten die entsprechenden Vorgänge wirklich kennen würde, denn das Diebesgut bildet nur einen Teil dieser Vorgänge ab.

Dass es im Vatikan Korruption, Machtmissbrauch und allerlei andere weniger schöne Dinge gegeben hat und immer geben wird, wusste man sicher auch vorher, weil sie einfach zwangsläufig immer und überall in solchen Strukturen auftreten. Und Nuzzi wird selbst nicht glauben, dass sich mit der Veröffentlichung dieser vertraulichen Dokumente irgendetwas Grundsätzliches im Vatikan ändern wird, außer vielleicht, dass man nun noch vorsichtiger sein wird.

Was bringt das Buch nun wirklich ans Tageslicht? Nach knapp vierzig Seiten Einleitung werden zahlreiche Affären und Vorgänge diskutiert, die dem Papst schriftlich vorgetragen wurden. Wenn man gewisse Figuren im Vatikan oder die italienische Innenpolitik nicht kennt, dann wird es recht schwierig, die Sensationskraft dieser Vorgänge zu verstehen, die es wahrscheinlich sowieso nicht wirklich gibt. Zunächst wird lang und breit eine Beschwerde eines offenbar bekannten Journalisten diskutiert, der sich beim Papst über seine öffentliche Demontage beklagt. Danach geht es um die schwierige Finanzlage des Vatikans, um Reformbemühungen auf diesem Gebiet und deren Torpedierung.

Lang und breit werden danach Dokumente kommentiert, die die Suche des Vatikans nach einem Ausweg aus einer drohenden höheren Immobilien-Besteuerung durch den italienischen Staat belegen.

Auch der Fall Ruby taucht in den Akten des Papstes auf. Dass der Vatikan Geheimagenten auf italienischem Boden beschäftigt, wird in einem weiteren Kapitel enthüllt. Doch diese Enthüllungen sind ebenso dürftig wie das Meiste vorher.

Immer wieder befasst sich der Autor mit dem Kardinal-Staatssekretär Bertone, dem ein ganzes Kapitel gewidmet ist. Danach geht es um verschiedene Gemeinschaften innerhalb der katholischen Kirche und dabei insbesondere um die Piusbrüder-Affäre, die seinerzeit auch gewisse Irritationen zwischen der deutschen Bundeskanzlerin und dem Papst herbeiführte.

Wie lächerlich manche Vorgänge sind, sieht man am Kapitel über den Weltbild-Verlag, der der katholischen Kirche gehört, aber damals offenbar Soft-Pornos vertrieb. Natürlich kann man sich moralisch entrüsten und der Kirche vorwerfen, sie verdiene an Dingen, die sie verurteilt. Aber es gibt wohl Schlimmeres auf Gottes Erde.

Im vorletzten Kapitel geht es um ökonomische Verschiebungen in der Welt, die einen direkten Einfluss auf die Finanzlage des Vatikans haben werden. Das wäre wirklich eine interessante Geschichte, wenn man sie tiefgründiger beleuchten würde. Denn es fällt dem Katholizismus zunehmend schwerer, missionarisch aufzutreten. Andere Glaubensgemeinschaften gehen da wesentlich aggressiver vor. Und zusätzlich verschiebt sich der Reichtum weg von den alten katholischen Hochburgen der westlichen Industriestaaten hin zu den asiatischen Mächten, in denen es die katholische Kirche schwer hat, sich zu behaupten.

Doch dem Autor sind Skandalgeschichten näher, etwa dubiose Morde an Priestern in Südamerika oder andere Vorgänge, die aus der abgeschirmten Chiffrierstelle des Vatikans auf den Schreibtisch des Papstes und anschließend zu Nuzzi gelangten. Damit endet dieses reichlich überschätzte Buch. Es folgen dann noch Kopien einiger Dokumente, ihre Übersetzung ins Deutsche und zahlreiche Anmerkungen.

Mit "Seiner Heiligkeit" hat dieses Buch herzlich wenig zu tun. Wenn man etwas aus diesem Werk über den Papst lernen kann, dann, dass es keine besonders lustige Aufgabe ist, auf dem "Heiligen Stuhl" zu sitzen. Mit welchem dubiosen Zeug sich Ratzinger beschäftigen muss, ist schon erstaunlich. Sensationen waren jedenfalls nicht darunter.

Gespräche aus der Community

Booklights - Besondere Verlage im Rampenlicht

Wir laden dich herzlich ein mit Booklights neue Verlage, großartige Bücher und spannende Autoren zu entdecken. In unserer fünften Booklights-Woche stellen wir euch den schweizer Orell Füssli Verlag vor, der mit einem tollen Sach- und Kinderbuch-Programm begeistert. In dieser Woche soll sich aber alles zunächst um die Sachbücher drehen.

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Mix it „Meine Mutter, ihre Liebhaber und mein einsames Herz" von Cristina Karrer (signiert)
Ihre Mutter war katholisch, aus gutem Hause und außergewöhnlich attraktiv. Ihren Mann lernte sie über eine Zeitungsannonce kennen. Ein gut aussehender Typ, der Bergrennen fuhr und einer vermögenden Familie entstammte. Aus dieser Verbindung, die nicht lange andauern sollte, entstehen zwei Kinder. Eines von ihnen ist die Autorin dieses ungewöhnlichen Buches: Cristina Karrer, enfant terrible, gelegentliche Mutterhasserin und später renommierte Journalistin. Als sie von der Alzheimer-Diagnose ihrer Mutter erfährt, beschließt sie, sie zu sich zu holen. Nach Südafrika. Und sie beginnt, sich neu mit der Geschichte ihrer Kindheit und ihrer Familie zu beschäftigen und erlebt dabei mit einigem Erstaunen, sich erstmals als Tochter ihrer Mutter fühlen zu können.
„Wahrscheinlich ist meine Mutter schon immer für mich da gewesen. Doch gespürt habe ich das in all den Jahrzehnten nur in flüchtigen Momenten. Ein halbes Jahrhundert musste vergehen, bis sie es von Herzen sagen und ich es von Herzen glauben konnte.“

Mix it „Erbsünde“ von Gianluigi Nuzzi
Gianluigi Nuzzis Enthüllungen zeigen, dass im Vatikan seit Jahrzehnten ein erbitterter Machtkampf tobt. Auf der einen Seite stehen die Würdenträger, die die Kirche reformieren wollen, die für Transparenz kämpfen und zu einer Kirche für die Armen zurückkehren möchten. Ihnen steht auf der anderen Seite ein einflussreicher Machtblock gegenüber, der mit oftmals kriminellen Machenschaften versucht, den Status Quo beizubehalten. Darunter leidet in erster Linie die Glaubwürdigkeit der Kirche. Doch die Auswirkungen sind weit gravierender: Seit Papst Johannes Paul I, der wohl als Erster die Tragweite dieses Machtkampfs erkannte, gelang es keinem reformwilligen Papst, dieses verkrustete System zu durchbrechen. Papst Benedikt XVI nicht, der keinen anderen Ausweg sah, als einen revolutionären Akt zu vollziehen und zurückzutreten. Und auch Papst Franziskus scheint an diesem Machtkrieg zu zerbrechen.

Mix it „Leben mit Goldrand“ von Meta Zweifel
Wer im Kleinen das Große zu entdecken vermag − im Gewöhnlichen wie Essen und Trinken, beim Riechen und Fühlen, beim Erinnern und Denken −, und sei dies auf dem Weg über ein altes Kochrezept oder beim Eintopfen einer Pflanze, die auf dem Balkon Knospen ansetzen darf, der findet Halt. Und wer Halt gefunden hat, kommt zur Ruhe, kommt zu sich.
Eine schön erzählte, kluge Auswahl aus dem Gesundheits-, Garten-, Haushalts- und Lebenswissens vergangener Generationen, die oft ähnlichen Herausforderungen gegenüber standen wie wir heute und sie mit einfachen Mitteln zu bewältigen verstanden.
Meta Zweifel versteht es, altes Wissen lebendig zu machen, das Körper und Seele wärmt und stärkt.


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