Rezension zu In weiter Ferne die Hunde von Gil Adamson
Rezension zu "In weiter Ferne die Hunde" von Gil Adamson
von Thaila
Rezension
Thailavor 14 Jahren
Kanada 1903: Eine junge Frau hetzt alleine durch die Weiten des kanadischen Westen. Sie ist auf der Flucht vor ihren Schwägern. Sie ist geistig verwirrt, von Halluzinationen geplagt, hat ihr Baby verloren und ihren Mann umgebracht. Was wie eine spannende Verfolgungsjagd beginnt, wird bald zu einer tiefsinnigen Selbstsuche der jungen Frau, Mary Boulton. Denn je tiefer sie in die Wildnis eindringt, desto stärker wird sie und desto mehr muss sie lernen sich auf sich selber zu verlassen. Bei dieser Suche begegnet sie immer wieder gütigen Menschen, die ihr helfen, ohne danach zu fragen, wer sie ist. Und dann ist da noch der Gradläufer, ein rastloser Einzelgänger, in dem sie ihre große Liebe findet. Und immer wieder lauern ihre Schwäger im Hintergrund, die ihre Suche nach ihr nicht aufgeben. In weiter Ferne die Hunde ist ein merkwürdiger Buch, die Erzählung folgt den krummen Pfaden der jungen Frau und scheint manchmal kaum ein Ziel zu kennen. Manchmal ist die Erzählung irritierend, wenn die Autorin zum Beispiel alles auf einen Höhepunkt hin schreibt, dieser dann aber gar nicht geschildert wird. Trotzdem hat mir dieses Fehlen einer gradlinigen Hanldung an diesem Buch gut gefallen. Es wird dadurch angenehm unberechenbar. Auf Marys Irrweg lernt der Leser immer wieder außergewöhnliche, interessante Charaktere kennen, die ihre ganz eigene Art gefunden haben, mit der rauen Natur, in der sie leben, umzugehen. Denn das ist das eigentliche Thema dieses Buches, der Mensch in der Natur. Lesern, die beim Lesen ein bißchen Gedult mitbringen, die gerne Romane lesen, die nicht nach Schema F gestrickt sind, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.