Gila Almagor

 3,8 Sterne bei 14 Bewertungen
Autor*in von Auf dem Hügel unter dem Maulbeerbaum, Alex, Dafi und ich und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Gila Almagor

Cover des Buches Auf dem Hügel unter dem Maulbeerbaum (ISBN: 9783423620116)

Auf dem Hügel unter dem Maulbeerbaum

 (9)
Erschienen am 01.10.1999
Cover des Buches Alex, Dafi und ich (ISBN: 9783446206441)

Alex, Dafi und ich

 (3)
Erschienen am 01.01.2005
Cover des Buches Der Sommer von Aviha (ISBN: 9783423780995)

Der Sommer von Aviha

 (2)
Erschienen am 01.07.1999

Neue Rezensionen zu Gila Almagor

Cover des Buches Alex, Dafi und ich (ISBN: 9783446206441)
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Rezension zu "Alex, Dafi und ich" von Gila Almagor

Rezension zu "Alex, Dafi und ich" von Gila Almagor
WinfriedStanzickvor 13 Jahren

Seit langem habe ich kein so schönes und anrührendes Buch mehr gelesen. Gila Almagor ist eine Schriftstellerin aus Israel, wo dieses wunderbare Jugendbuch auch spielt. Sie ist dort seit über 25 Jahren ehrenamtlich tätig in der Betreuung und Begleitung von krebskranken Kindern und ihren Familien. Diese ganze schwere und zutiefst menschliche Erfahrung ist in ihr neues Buch eingeflossen. Es ist ein Buch über wirkliche Freundschaft und über das Abschiednehmen. Und es ist ein Buch über das Geheimnis, wie eines mit dem anderen zusammenhängt, daß man einem anderen Menschen erst wirklich nahe sein kann, wenn man ihn loslassen kann.

Avner Magan ist zwölfeinhalb Jahre alt. Er lebt als Einzelkind mit seinen Eltern in Tel Aviv. Sein Vater ist Jurist und lehrt als Professor an der Universität. Auch seine Mutter ist vom Fach und arbeitet bei Gericht. Avner spürt schon seit längerer Zeit, daß die Beziehung zwischen seinen Eltern kriselt und es macht ihm Angst. In diesen Szenen, in den Almagor die Gedanken und Gefühle Avners seinen Eltern gegenüber beschreibt, zeigt sie mit viel Gespür, wie sensibel und differenziert, aber auch mit wie viel Übernahme von Verantwortung Kinder reagieren, um ja die Beziehung ihrer Eltern zu retten.

Avner spürt aber schon früh, daß er machtlos ist. In diesen Abschnitt seines Lebens schneit von heute auf morgen ein Mensch in seinen Alltag, mit dem ihn über acht Monate eine Freundschaft verbinden wird, die ihres gleichen sucht. „Alex Lerner war mein Freund, Alex Lerner war mein bester Freund. Ich glaube, ich werde nie wieder einen so guten Freund haben wie ihn.“

Alex Lerner, mit seinen Eltern aus Russland nach Israel ausgewandert, lebt mit seiner Mutter allein in einer kleinen Wohnung, nachdem sein Vater sich von seiner Mutter hat scheiden lassen und mit einer anderen Frau nach Amerika gegangen ist. Er kann deshalb im weiteren Verlauf der Handlung seinem Freund Avner gute und hilfreiche Tipps geben, als dessen eigener Vater wegen einer anderen Frau die Familie verlässt und Avner darüber bald verrückt wird.

Kaum hat sich Alex Lerner etwas in seine Klasse eingelebt und diese ihn mit Hilfe der wundervollen Lehrerin Noga als einen der ihren aufgenommen, bricht er beim Sport zusammen und kommt ins Krankenhaus. Diagnose: Alex hat Krebs. Nun beginnt die wirkliche Bewährungsprobe einer Freundschaft zwischen drei Kindern (Jugendlichen), in der jeder den anderen auf seine Weise liebt, so stark und intensiv , wie man in diesem Alter nur lieben kann. Alex, das Mädchen Dafi und eben Avner, der lernt, seine Freundschaft zu den beiden über seine eigene Liebe zu Dafi zu stellen.

Gila Almagor schildert zunächst den Kampf der Lehrerin Noga um die Kinder in ihrer Klasse und um ein menschliches Klassenklima und dann den Kampf von Kindern und Erwachsenen gegen die Krankheit von Alex mit einer Sprache und Einfühlsamkeit, die mich sehr angerührt hat. Über viele Seiten ist sind mir beim Lesen Tränen der Betroffenheit das Gesicht hinuntergeflossen. Ich habe versucht nachzuspüren, woher eine solche starke Emotion herkommt und ich habe herausgefunden, daß es nicht die Krankheit und der tapfere Kampf der beschriebenen Menschen dagegen war. Sondern es war die innere Haltung dieser Menschen, die in einem Land, das quasi in einem permanenten Kriegszustand sich befindet und dessen Kinder täglich in ihren Schulen und Bussen von tödlichen Terroranschlägen bedroht sind. Eine innere Haltung, die viel Menschlichkeit ausstrahlt, viel Hoffnung setzt auf das Mitgefühl. An machen Stellen habe ich mich kritisch gefragt: hatte Gila Almagor Vorbilder für ihre Figuren ? Gibt es eine solche Lehrerin wie Noga ? Gibt es zwölfjährige Kinder wie Alex, Dafi und Avner, die so differenziert denken und handeln können ?

Gibt es Eltern, die über alle Krisen hinweg, den echten Kontakt zu ihren Kindern halten können und sie als echte Lebenspartner sehen können mit eigenen Zielen und eigenem Willen ?

Als Vater eines zweijährigen Sohnes hoffe ich, daß es solche Menschen wirklich gibt. Ich wünsche es ihm und ich wünsche es mir selbst, daß wir zu solchen Menschen werden können und auch solchen begegnen auf unserem Lebensweg. Ich wünsche mir gelingendes Leben, auch wenn der Tod sich dazwischen stellt.

Ein Buch, das solche Gefühle und Wünsche, solche Gedanken und Sehnsüchte auslöst, kann man nur weiterempfehlen.

Cover des Buches Auf dem Hügel unter dem Maulbeerbaum (ISBN: 9783423620116)

Rezension zu "Auf dem Hügel unter dem Maulbeerbaum" von Gila Almagor

Rezension zu "Auf dem Hügel unter dem Maulbeerbaum" von Gila Almagor
Ein LovelyBooks-Nutzervor 16 Jahren

Sehr schöne, ein wenig aufwühlende Geschichte, allerdings nichts so sehr außergewöhnliches.

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