Cover des Buches Gone Girl - Das perfekte Opfer (ISBN: 9783502102229)
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Rezension zu Gone Girl - Das perfekte Opfer von Gillian Flynn

Ein Krimi mit leichter Persönlichkeitsstörung:

von die_moni vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein Plot Twist nach dem anderen! Bei diesem Krimi wird man so einige Male vor den Kopf gestoßen!

Rezension

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die_monivor 10 Jahren

Völlig blauäugig habe ich angefangen diesen Krimi zu lesen. Keine Rezensionen, keine Meinungen, nichts. Ich dachte mir, warum nicht mal wieder einen Krimi lesen und diesen hier habe ich schon in vielen Auslagen liegen sehen? Und so ist es gekommen, wie es kommen musste. Jeder Plot Twist hat mich aufs Neue geschockt.

Und ich muss sagen, ich war zufrieden, spannende Unterhaltung die auch noch mit Überraschungen aufwartet. Zugegeben die Charaktere waren mir unsympathisch. Aber ich muss auch zugeben, ich finde es interessant wenn die erzählenden Figuren nicht völlig glatt und liebenswert sind. Wenn wir Einblick in die alltäglichen Abgründe erhalten, die sich in tausend verschiedenen Abstufungen bei jedem von uns abspielen. Nick, der selbstgefällige Macho und Amy, die perfektionistische Psychopatin. Sie scheinen das perfekte Paar zu sein: intelligent, attraktiv, und wohlhabend. Sie wohnen in New York und arbeiten in der Medienbranche, der ultimative Traum. Doch genau hier liegt für mich das Problem. Keine reale Beziehung kann diesem glitzernden Trugbild standhalten, baut es doch darauf auf, dass jeder seine Rolle spielt. Und als ihre materielle Welt in sich zusammen bricht, lässt das persönliche Drama nicht lange auf sich warten. Eine meiner Lieblingstellen von Gone Girl ist, wenn Amy ihre anfängliche Rolle des "Cool Girl" beschreibt. Das lässige Kumpel Mädchen, dass niemals nervt und alle Hobbys ihres Freundes teilt, niemals eifersüchtig wird und keine Ansprüche stellt. Weder Amy noch Nick sind bereit ihre Rollen einzuhalten und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf.

Gillian Flynn spinnt ein schreckenserregendes Psychogramm der Eitelkeiten, und ja, es nimmt absurde Wendungen an, aber ist das nicht eine wunderbare Eigenschaft dieses Genres? Dass sie die dunkelsten Theorien über die Psyche des Menschen in Tinte ausleben können?

Gone Girl hat mich in seinen Bahn gezogen und die Charakterisierung der Figuren hat mich begeistert. Das Ende hat mich jedoch vor den Kopf gestoßen. Ich bin immer noch unentschlossen, ob ich es mir gefällt oder nicht. Extrem ist es auf jeden Fall. Aber ist es nicht auch extrem, dass wir diesen Perfektionismus akzeptieren, dass wir diese künstlichen Rollen generiert von Medien und Gesellschaft unsere Beziehungen regieren lassen?

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