Marie hat sich in Simon verliebt, sie haben keine normale Beziehung, sondern eher online. Er ist verheiratet und hat Kinder. Man merkt schnell das sich die beiden näher kommen, sie haben intensive Gespräche und man merkt auch das sie sich näher kommen, verbringen viel Zeit miteinander. Aber nur virtuell.
Bei Marie merkt man schnell, dass sie in eine Art Abhängigkeit gerät, sie fängt an nur noch nach ihm zu leben. Wartet auf jede Nachricht, antwortet sofort und lässt alles stehen und liegen. Sie steigert sich auch rein in diese Liebe. Am liebsten würde man sie Rütteln und sagen wach auf das ist nicht gesund. Es war erschreckend, zu sehen, wie schnell man in diese Abhängigkeit gerät. Ich fragte mich öfter, warum sie das nicht merkt, dass es nicht richtig ist, was da geschieht, aber ich denke, dass man als Leser eine andere Sichtweise auf die Dinge hat. Sie fängt auch seine Familie zu stalken. Es war ein Wechselbad der Gefühle, ich war wütend, erschrocken und hätte ihr manchmal oft gerne geholfen. Sie wirkte manchmal verloren, hatte kein Selbstbewusstsein, wirkte hilflos.
Es wurden viele Charaktere angesprochen, aber da fehlte mir etwas der Tiefgang, mehr über sie zu erfahren, mehr ins Detail gehen. Der Autorin ist es gelungen einen mitzuziehen in dieser Geschichte, es war auf einer Seite intensiv, geschrieben, dennoch wurde man mit vielen Fragen zurückgelassen. Es war ein Roman, der einen aufwühlt, zu Gedanken anregt und erschreckt.
Das Ende war so abrupt und nicht erwartet, ich hatte noch so viele Fragen und es ließ mich fragend zurück. Doch hat mich der Roman auch sehr bewegt.
Gina Schad
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Gina Schad
Nach einem Traum
Digitale Verrohung?
Nach einem Traum
Neue Rezensionen zu Gina Schad
Das Thema erchien sehr interessant für mich, doch wenn ich ehrlich bin, hat es mich nicht so richtig gepackt. Ich mochte einfach Simon nicht, der sich nimmt, was und wie lange es ihm gefällt. Und Auch sie war mir zu abhängig, zu devot, irgendwie hat mich das getriggert. Schade, ich hatte anderes im Sinn.
Rezension zu "Nach einem Traum" von Gina Schad
Ich fand die Geschichte zwischen Marie und Simon sehr faszinierend. Ich finde Bücher "ohne Handlung" eigentlich langweilig und hätte nie gedacht, dass mir dieses Buch gefällt, aber es hat mich gefesselt. Auch wenn mich Marie aufgeregt hat, aber ich kann es auch verstehen, wenn man ständig Leute googlet / auf deren Social-Media-Profilen rumhängt. Ich hoffe, dass sie sich auf ihr Cello-Spiel konzentriert bis sie jemanden anderen kennenlernt, der sie verdient hat.
Gespräche aus der Community
Wie voneinander loskommen, wenn der andere nur einen Klick entfernt ist? Marie und Simon sind verliebt, können ihre Beziehung aber nur im digitalen Raum leben, denn Simon ist verheiratet. Mit der Zeit steigert sich Maries Sehnsucht nach Intimität und Kontrolle zu einem fieberhaften Bedürfnis. In den sozialen Medien taucht sie in Simons Leben ein und verliert ihr eigenes aus dem Blick...
Schneller als gedacht ist das Buch jetzt zuende - und hat im letzten Abschnitt wenig Überraschungen präsentiert. Dass Simon die Tracking-App installiert hat, war ja - eigentlich - schon klar, und hätte Marie auch aufallen müssen, spätestens nachdem sie sich mit Josie darüber unterhalten hat. Dass er dies allerdings zugegeben hat, ist der zweite Pluspunkt, den Simon im Roman sammelt (gegenüber dem Rest fällt das allerdings kaum ins Gewicht). Schön finde ich auch, dass Philipp - der zwar ebenfalls seine Schwächen hat - sich aus Hamburg für Marie einsetzt, Interesse zeigt und auch versteht, dass es nicht passt - so hätte Maries und Simons Beziehung auch ablaufen müssen.
Sonst - bis zu dem Treffen - hat sich Marie immer weiter in ihre Fantasien und Träume verrannt - und auch ich hätte damit gerechnet, dass sie zum Haus der Familie fährt - erstaunlich, dass sie in ihrem Wahn doch noch einen letzten Funken gesunden Menschenverstand gefunden hat.
Insgesamt vermag mich das Ende nur so halb zu überzeugen - zu viel bleibt ungeklärt, zu viel offen - und so richtige Lösungsstrategien zur Vermeidung solcher Situationen werden auch nicht aufgezeigt. Ich persönlich hätte mich ja gefreut, wenn Marie in Therapie gegangen wäre, sich Hilfe gesucht hätte o.ä.
Zusätzliche Informationen
Gina Schad im Netz:
Community-Statistik
in 38 Bibliotheken
auf 4 Merkzettel
von 1 Leser*innen gefolgt