Cover des Buches Das Buch der verlorenen Bücher (ISBN: 9783458177289)
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Rezension zu Das Buch der verlorenen Bücher von Giorgio van Straten

Sehr lesenswert.

von Wedma vor 7 Jahren

Rezension

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Wedmavor 7 Jahren

Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Ernest Hemingway wird eine Reisetasche gestohlen, in Kanada brennt Malcolm Lowrys Hütte ab, und Nikolai Gogol unterliegt seinem Perfektionismus. Was diese Vorkommnisse gemeinsam haben?

Als noch kein Computer existierte, keine Sicherungskopie und keine cloud, da gab es das noch: einen Text unwiederbringlich zu verlieren, wie ein liebgewonnenes Schmuckstück, das gestohlen wird. Giorgio van Straten erzählt von acht dieser verlorenen Bücher, Meisterwerke, die uns Lesern (höchstwahrscheinlich) nie vor Augen kommen werden. Mit Verve und Kunstfertigkeit taucht er in ungeahnte Tiefen der Literaturgeschichte und birgt Geschichten über große Autoren wie Sylvia Plath, Walter Benjamin oder Bruno Schulz und ihre Werke, die, verschollen, verbrannt oder gestohlen, kaum Leser finden konnten. Es sind bewegende Geschichten, mal tragisch, mal wundersam, mal voll erstaunlicher Zufälle – aber allesamt so spannend, wie sie nur das echte Leben schreiben kann.“

Das Buch habe ich sehr gern gelesen. Die Idee fand ich ungewöhnlich, ungewöhnlich gut. Die Umsetzung ist schon allein der Grund, weshalb man das Buch aufschlagen sollte. Es liest sich wie ein literarisches Werk. Da war ich oft am Zweifeln, ob ich ein Sachbuch las oder schon im Reich der Literatur angekommen war.

Zum Autor: „Giorgio van Straten, geboren 1955 in Florenz, ist Leiter des Italienischen Kulturinstituts in New York. Außerdem schreibt er Romane, übersetzt aus dem Englischen und leitet die Literaturzeitschrift Nuovi Argomenti.“

Übersetzerin: „Barbara Kleiner studierte Komparatistik und übersetzt aus dem Italienischen und Französischen. Sie übertrug u.a. Italo Calvino und Umberto Eco ins Deutsche und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 2011 den Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis.“

Giordano van Straten weiß seine Leser zu fesseln, sei es durch Enthüllungen weniger bekannten Einzelheiten aus dem Leben und Wirken der o.g. Autoren und der ihrer Partner, oder durch sein Können, das Wesentliche mit wenigen Worten auf den Punkt zu bringen, oder auch durch seinen eigenartigen, wohl geübten und angenehm zu lesenden Schreibstil.

Die Geschichten sind eher kurz, mal zehn, mal fünfzehn, mal zwanzig Seiten, sind aber sehr gehaltvoll und wirken im Nachhinein so, als ob man mitteldicke Bücher zu den darin geschilderten Themen gelesen hat.

Zum Schluss gibt es Gedichte von Sylvia Plath, Ted Hughes, ihrem Mann, Freda Hughes über S. Plath. Etwas düster ist der letzte Beitrag.

Die Bibliographie ist nach den beschriebenen Autoren geordnet, was sehr hilfreich ist, wenn man auch diese Werke lesen möchte.

Das Buch ist schön gestaltet: Festeinband in Hellgrün, Umschlagblatt, Lesebändchen in Rot. Alles passt sehr gut zusammen. Perfekt als Geschenk.

Fazit: Sehr lesenswert. Form und Inhalt passen wunderbar zusammen. Man erfährt nicht nur etwas Neues, es ist schlicht Lesevergnügen, das einem entgeht, wenn man dieses Buch nicht liest.

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