Cover des Buches Inselzirkus (ISBN: 9783492264501)
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Rezension zu Inselzirkus von Gisa Pauly

Eine italienische Mamma auf Sylt

von Krimifee86 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Kurzweilige Unterhaltung rund um eine italienische Mamma, die lustig sein will, jedoch oftmals leider nur nervt.

Rezension

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Krimifee86vor 9 Jahren
Klappentext: Eigentlich wollten sich Mamma Carlottas Enkel als Komparsen für eine Telenovela bewerben, doch engagiert werden nicht nur sie, sondern auch ihre Oma. Schwiegersohn Erik Wolf hat derweil andere Sorgen: Die Leiche eines Klatschreporters wird aus dem Lister Hafen gefischt, und schon bald steht ein beliebter Schauspieler unter Verdacht. Dann gibt ein weiterer Todesfall Rätsel auf ein Mann wird ermordet in den Kulissen gefunden. Zum Entsetzen von Mamma Carlotta sind die Hauptverdächtigen ihre Kolleginnen am Set.

Cover: Ich finde das Cover in Ordnung, aber auch nicht mehr. Vermutlich wurde es gewählt, um dem Leser direkt deutlich zu machen, dass es sich um einen Küstenkrimi handelt. Jedoch fehlt mir außer der Assoziation Küste / Sylt, der Bezug zum Buch. Hier hätte ich mir mehr Kreativität erwünscht.

Schreibstil: Leider konnte mich die Art in der die Geschichte geschrieben war, nicht überzeugen. Ich kann auch gar nicht mal genau sagen warum, aber der Stil war einfach nicht meins.
Davon abgesehen fand ich aber auch die Charaktere nicht sonderlich überzeugend, denn sie steckten von oben bis unten voller Klischees. Der etwas trottelige Dorfpolizist mit seinem genauso untalentierten Assistenten, die arroganten Schauspieler und dann auch noch der absolut versiffte Kneipenwirt. *gähn* Ja, alle Klischees von oben bis unten bedient.
Zu allem Überfluss gibt es ja aber auch noch den Hauptcharakter: Mamma Carlotta. Sie setzt dem Ganzen die Krönung auf. Ich vermute mal, dass ihr Verhalten und ihre Art lustig sein soll, mich jedoch hat sie nur genervt. Auf der einen Seite strotzt sie nur so vor Überkorrektheit und Ehrlichkeit, auf der anderen Seite haut sie die Leute reihenweise in die Pfanne, verletzt die die ihr nahestehen und erwartet, dass der armen und schrulligen Omi jeder verzeiht. Nein, auf mich wirkte diese Dame leider kein bisschen sympathisch, was es auch schwierig machte, die Geschichte zu verfolgen.

Die Story: Die Geschichte an sich war von der Grundidee her eigentlich ganz gut. Auf Sylt wird ein Journalist umgebracht und die Spuren führen an das Set einer Telenovela, wo hinter den Kulissen nichts so ist, wie es nach außen den Schein hat. Die Welt des Fernsehens eben.
Jedoch passierte dann einfach zu viel und die Geschichte wurde von Seite zu Seite undurchsichtiger. Ein weiterer Mord, der aber nichts mit dem ersten Mord zu tun hat, eine ehemalige Prostituierte als Lehrerin, uneheliche Kinder, Stalking. Tausend Motive und Möglichkeiten und irgendwie wurde alles plötzlich ziemlich abstrus.
Schade, denn man hätte aus dieser Geschichte mit dem ein oder anderen Skandal / Motiv weniger, sicherlich mehr machen und eine sehr viel realistischere Geschichte entwerfen können.

Fazit: Zunächst möchte ich anmerken, dass ich den Namen des Romans absolut unpassend gewählt finde. Außer, dass die Geschichte „dort spielt, wo sonst immer der Inselzirkus steht“, sehe ich keinen Zusammenhang zwischen dem Titel und dem Inhalt des Romans.
Davon einmal abgesehen fand ich die Geschichte ganz nett. Sie war kurzweilig erzählt und vergleichsweise spannend. Jedoch hat mich der Hauptcharakter Mamma Carlotta leider oftmals ziemlich genervt und war mir überhaupt nicht sympathisch. Ich glaube, dass die Autorin versucht hat, eine schrullige, aber jedem sympathische Oma zu entwerfen, herausgekommen ist für mein Dafürhalten jedoch eine besserwisserische und wie ich finde oftmals auch heuchlerische Frau, die mir persönlich einfach nur unsympathisch war.
Auch die Handlung war stellenweise sehr schwach und die Auflösung des Falls unlogisch und zu komplex.
Trotz aller Kritik muss ich aber auch sagen, dass ich mir vorstellen kann, dass vielen Lesern diese Art Charakter gut gefällt. Frau Pauly hat „ihr Ding“ konsequent durchgezogen, ich habe mich nicht wirklich oft gelangweilt und man konnte das Buch recht flüssig lesen. Insofern sind es dann doch noch drei Punkte.
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