Cover des Buches Das Ohr des Kapitäns (ISBN: 9783453269309)
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Rezension zu Das Ohr des Kapitäns von Gisbert Haefs

Ein historischer Roman der Extraklasse!

von KristinSchoellkopf vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Phenomenal!

Rezension

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KristinSchoellkopfvor 7 Jahren

Hört man die Jahreszahl 1739 denkt man womöglich an die Krönung Friedrich des Großen zum König oder an den ersten Schlesischen Krieg. Doch über den Kolonialkrieg weiß man meist nur grobe Fakten. Wie kam es überhaupt zu diesem Krieg und was hat er mit einem Ohr zu tun? Diesen Fragen geht Gisbert Haefs in Das Ohr des Kapitäns auf den Grund.

Die Geschichte des historischen Romans ist weder öde, noch langweilig erzählt, was viele bei Romanen diesen Genres befürchten. Der Leser wird in das 18. Jahrhundert geradezu gezogen und erlebt die geschichtlichen Ereignisse (mit der gelungenen Portion Fiktion) aus verschiedenen Sichten. Weder die spanische Sicht, noch die britische wird bevorzugt und doch lernt der Leser sehr schnell, die Ereignisse einzuschätzen. Dabei fehlen wichtige Details, wie die Handhabung von Handel, Rechten oder auch Gegebenheiten dieser Zeit nicht. Doch was genau das Ohr nun mit dem Krieg zu tun hat, das müsst Ihr selbst herausfinden…

Obwohl natürlich der Fokus auf dem geschichtlichen Aspekt liegt, werden auch überzeugende Charaktere nicht vernachlässigt. Sie bringen die längst vergangene Zeit zum Leben und bringen sie dem Leser näher, als es Fakten je könnten. Egal ob Jenkins, Smollett oder Ortiz – jede Figur ist authentisch und der Leser zweifelt nicht einmal an ihrer Überzeugungskraft. Insbesondere hat mich Smollett von sich begeistern können, da ich ihn natürlich als berühmten Autor kenne, nicht aber als Privatperson. Doch Gisbert Haefs gibt dem Leser die Chance die Figuren kennenzulernen, als geschichtsträchtige und private Personen.

Gisbert Haefs ist ein erfahrener Autor historischer Romane, was sich sehr schnell erkennen lässt. Hanniball ist eines seiner berühmtesten Werke und wie sich unschwer erkennen lässt, weiß er genau, wie ein überzeugender Roman aufgebaut sein muss. Egal ob Stimmen zwischen den Kapiteln oder auch die Genauigkeit in Beschreibungen – der Schreibstil und die sprachliche Konzeption ist schlichtweg brillant; der Leser kann nur schwer aus der Geschichte wieder auftauchen, da die Worte ihn buchstäblich in eine längst vergangene Welt ziehen…

FazitDas Ohr des Kapitäns konnte mich mitreißen und gehört zu einer der besten historischen Romane, die ich je lesen durfte.
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