Gisela von Radowitz

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Gisela von Radowitz, 1941 in Hamburg geboren, studierte Sprachen und Kunstgeschichte in England, Frankreich und Spanien, ehe sie zwölf Jahre lang in Südafrika lebte, zwei Kinder bekam und im eigenen Theater schauspielerte und Regie führte. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland veröffentlichte sie Romane und Kinderbücher, machte Übersetzungen, schrieb Drehbücher und arbeitete für das Fernsehen. Heute leben Helme Heine und Gisela von Radowitz gemeinsam in Neuseeland.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gisela von Radowitz

Cover des Buches Der verlorene Sohn (ISBN: 9783036991825)

Der verlorene Sohn

 (3)
Erschienen am 01.01.2012
Cover des Buches Im freien Fall (ISBN: 9783570105085)

Im freien Fall

 (3)
Erschienen am 24.05.2023
Cover des Buches Tabaluga (ISBN: 9783407748836)

Tabaluga

 (2)
Erschienen am 02.10.2018

Neue Rezensionen zu Gisela von Radowitz

Cover des Buches Im freien Fall (ISBN: 9783570105085)
Sigismunds avatar

Rezension zu "Im freien Fall" von Helme Heine

Kurze philosophische Unterhaltung
Sigismundvor 8 Monaten

REZENSION
– Nach schweren Schicksalsschlägen steht Max in Südafrika über einem 1 200 Meter tiefen Grubenschacht einer aufgelassenen Goldmine, die früher seinem Unternehmen gehörte. Das Schicksal hat ihm, dem gutwilligen Unternehmer, der vieles besser machen wollte als sein Vater, letztlich alles genommen hat. Doch an diesem Grubenschacht will er nun ganz allein, unabhängig von allen und allem, eine letzte Entscheidung für sich treffen – die freie Entscheidung über seinen Tod. Doch wieder schlägt ihm das Schicksal unerwartet ein Schnippchen.

Es sei „der Roman eines Lebens“, meint der C. Bertelsmann Verlag über das im Mai veröffentlichte Buch „Im freien Fall“ des Autoren-Ehepaares Helme Heine und Gisela von Radowitz (beide 82). Vorrangig geht es tatsächlich um Max' Leben, das wir in den letzten Sekunden seines freien Falles im Rückblick kennenlernen. Doch wird nicht jedes Leben von anderen mitbestimmt und beeinflusst selbst andere? Es stellt sich also die Frage: Sind wir wirklich fähig, unser Leben selbst zu steuern? Oder werden wir gelenkt, ohne uns dessen bewusst zu sein? Führt uns ein vorbestimmtes Schicksal bis zum Tod, ohne das wir selbst auf unseren Lebensweg einwirken können?

„Im freien Fall“ erfahren wir die Lebensgeschichte des Firmenerben Max, die sorglos begann. Sein berufliches Leben scheint vorherbestimmt, schließlich muss er als Alleinerbe das vom Vater in den Nachkriegsjahren aufgebaute und heute weltweit erfolgreiche Unternehmen mit vielen tausend Mitarbeitern eines Tages übernehmen. Doch nach sorgenfreien und erfolgreichen Anfangsjahren als Junior in der Unternehmensleitung, in denen sich Max vom dominanten Vater befreien konnte, und als glücklicher Ehemann und Vater zweier Kinder tauchen dann doch erste Beziehungsprobleme zwischen Senior und Junior, zwischen Max und Marie auf. Die Situation verschärft sich nach Verbreitung eines Gerüchts, das Unternehmen sei im letzten Kriegsjahr mit unredlichen Mitteln gegründet worden. Dieses Gerücht zerstört schließlich alles, woran Max bisher glaubte und wofür er bisher lebte.

Lohnt es sich also überhaupt, das eigene Leben selbst aktiv steuern zu wollen, wenn vielleicht doch alles von außen bestimmt ist, fragt sich Max: „Wenn es tatsächlich für alle Menschen ein vorgezeichnetes, festgeschriebenes Schicksal gäbe, dem niemand entkommen könne, …. hatte dann doch die Kirche recht mit ihrer These der Erbsünde? Belastete und beeinflusste die Schuld unserer Vorfahren auch uns, die Kinder und Kindeskinder?“ Oder hatte jeder „doch die Freiheit und das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie er es wollte“? Die Autoren Heine und Radowitz argumentieren mit der Philosophie von Jean-Paul Sartre: „Es gibt kein höheres Ziel des Lebens. Der Mensch ist in eine sinnlose Welt geworfen. Die menschliche Existenz ist ein ständiges Scheitern. Alle Lebenden …. haben aber die Freiheit, diesen Zustand zu ändern. Der Mensch kann handeln.“

Über die Frage der Willensfreiheit des Menschen haben schon viele Philosophen gestritten. Natürlich lässt sich über die Frage selbstbestimmten Lebens und nicht zuletzt auch eines selbstbestimmten Todes endlos und ernsthaft philosophieren, dazu noch erörtern, ob es wirklich einen Gott gibt. Doch Heine und Radowitz bleiben in ihrem kurzen Roman an der Oberfläche, reißen die Problematik nur kurz an und überlassen das weitere Nachdenken uns Lesern. Ihr „Roman eines Lebens“, eine eigentlich recht normale Lebensgeschichte, liest sich leicht, ist voll Heiterkeit und Humor. Sie sehen das Leben positiv und kommen zum Ergebnis: Niemals aufgeben! Es ist nie zu spät für einen Neuanfang! 

Cover des Buches Im freien Fall (ISBN: 9783570105085)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Im freien Fall" von Helme Heine

Ein One-way-Ticket für einen Neuanfang! Philosophisch und definitiv lesenswert!
Kristall86vor 9 Monaten

Klappentext:

„Es ist nie zu spät für einen neuen Anfang


Max scheint auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Erziehung, Schule, Studium, Ehe bereiten ihn zielgenau darauf vor, eines Tages das erfolgreiche Unternehmen seines Vaters zu führen. Alles scheint ihm mühelos zu gelingen, bis ein Gerücht auftaucht, das zerstört, woran er sein Leben lang glaubte. Hatte das Schicksal mit ihm nur gespielt? War sein Lebenslauf vorgezeichnet? Oder unterlag alles, was geschehen ist, dem Zufall? Auch, wenn er alles, was ihm lieb und teuer war, verloren hat, will er zumindest eine letzte Entscheidung selbst treffen. Doch dann kommt Rettung von einer Seite, die er nicht erwartet hat. 


Helme Heine, weltbekannter Autor und Illustrator, und Gisela von Radowitz erzählen die Geschichte von Max als große Parabel unseres Lebens: Wann haben wir es in der Hand und wann ist es umgekehrt? Lebendig erzählt, mit Leichtigkeit, Humor und philosophischer Tiefe speist sich der Roman aus den Erfahrungen eines langen, reichen Lebens.“


Max‘ Geschichte geht wahrlich ans Herz. Und schlussendlich macht er genau das, was einige von uns entweder machen wollen oder schon längst hätten tun sollen - einfach raus und weg von allem. Seine Flug ohne Return ist für ihn definitiv ein Zeichen selbst und er nutzt seine Chance. Aber schaff5 man das so ohne weiteres und wie weit muss man an einem Punkt angelangt sein, um so sich zu entscheiden? Sie merken schon, ohne philosophische Gedanken kommen wir hier nicht drumherum. Wenn alles den Bach runtergegangen ist wie bei Max gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder weiter selbst zu verfallen oder das Leben neu zu starten. Beides sind schwere Wege mit großen und kleinen Hindernissen aber man kann es schaffen wenn man daran glaubt. Das Buch von Helme Heine und Gisela von Radowitz ist wirklich ein tiefgründiges Werk, welches sich herrlich leicht lesen lässt aber dennoch an Stärke nie verliert. Ja, es ist kurzweilig aber es hallt gewaltig nach und die eigenem Gedanken werden einen lange danach noch damit beschäftigen! 4 Sterne hierfür!

Cover des Buches Im freien Fall (ISBN: 9783570105085)
buecherroses avatar

Rezension zu "Im freien Fall" von Helme Heine

Eine ganz besondere Reise durchs Leben.
buecherrosevor einem Jahr

Die Handlung beginnt damit, dass sich unser Protagonist einen Hinflug ohne Rückflug bucht, da er nicht vor hat jemals wieder zurückzukehren. Der Anfang, vor allem das erste Kapitel, ist daher düster und herunterziehend, ein perfekter Anfang für die wichtige Reise, die der Leser zusammen mit der Hauptfigur antreten wird.

Im Grunde lesen wir über die wichtigsten und prägsamsten Momente eines Lebens und Max lässt sein Leben Revue passieren. Ich fand jede seiner Erzählungen hochinteressant und war immer gespannt auf die Lektion, die Max gelernt hat oder auf das Erlebnis, das ihn geprägt hat. Das Buch schenkt dem Leser dabei einen philosophischen Ansatz nach dem nächsten und verschont ihn nicht mit Grausamkeiten. Auch einigen erschreckenden Familiengeheimnissen gehen wir auf den Grund, die der Handlung einiges an Spannung verliehen haben.

Max war ein wundervoller Protagonist. In seinen jungen Jahren hätte er alles für die Anerkennung seines Vaters geopfert und zu lesen, wie er zu einem starken Selbstbewusstsein gekommen ist hat mir mein Herz erwärmt. Auch gab es ein paar liebenswürdige Nebencharaktere, wie seine zwei Kinder oder den Gärtner Elton. Andererseits bietet das Buch aber auch Charaktere, die man nur hassen kann, ihnen mit Unverständnis begegnet oder sie nicht verstehen kann. Ich fand diese Bandbreite an Emotionen, die bei mir geweckt wurden, sehr gut. Immerhin begegne ich nicht täglich einem Autor (hier Autorenpaar), der will, dass man seine Figuren nicht mag.

Für mich war das eine ganz besondere Reise durch ein bewegendes Leben voller Frust, Unsicherheit und dem Wunsch Anzukommen. Ich habe das Buch in einem Tag verschlungen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

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