Rezension für "Der letzte Feind"
von Traubenbaer
Kurzmeinung: Realistisch, fesselnd, beklemmend
Rezension
"Der letzte Feind" von Giuseppe Gracia ist ein Thriller.
Hank möchte den mysteriösen Tod eines Freundes aufklären. Während er Beweise zusammenträgt zieht sich die Schlinge um seinen Hals immer mehr zu. Denn sein Freund wurde nicht grundlos getötet.
Der Roman spielt nach der Amtszeit von Papst Franziskus I. Sein Nachfolger beruft das dritte vatikanisches Konzil ein. Das ruft verschiedene Personen und Organisationen auf den Plan, die die Welt verbessern wollen. Zwischen all ihren Argumenten, die auf den ersten Blick plausibel erscheinen, wird es immer schwerer gut von Böse und Altruismus von Egoismus zu unterscheiden.
Da dieses Ereignis in der Zukunft liegt sind sowohl das Szenario, als auch die verschiedenen Parteien fiktiv. Trotzdem lassen sich immer wieder Anspielungen auf unsere heutige Gesellschaft und reale Organisationen finden. Ich mochte diese Mischung, da sie die Geschichte realistisch macht. Zudem zeigt sie auf, wie schnell man (unwissentlich) auf Propaganda hereinfallen kann. Denn wie der Roman zeigt, ist es schwer sinnvolle Argumente von purer Manipulation zu unterscheiden. Mich hat das nachdenklich gestimmt.
Neben diesen vielen Denkanstößen trat Hanks Geschichte für mich schon fast in den Hintergrund. Deswegen denke ich, dass "Der letzte Feind" kein Thriller im klassischen Sinne ist. Darum würde ich ihn auch nur bedingt Thriller- Fans, die auf der Suche nach Aktion sind, empfehlen. Denn an manchen Stellen wurde die Handlung durch den Tiefgang der Themen ausgebremst.
Der Roman wurde im Präsens verfasst. Mich persönlich hat weder das, noch die Rechtschreib- und Grammatikfehler, die leider immer wieder auftauchten, gestört.