Giuseppe Gracia

 4,3 Sterne bei 23 Bewertungen
Autor*in von Der letzte Feind, Auslöschung und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Der Schweizer Giuseppe Gracia (geb. 1967) arbeitet als Publizist, Kommunikationsberater und Schriftsteller, u. a. von "Die Utopia Methode". Gracia ist regelmäßiger Autor für das Feuilleton der NZZ und publiziert auch Beiträge in deutschen Medien wie Focus Online und Welt.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Auslöschung (ISBN: 9783038482789)

Auslöschung

 (4)
Neu erschienen am 01.02.2024 als Buch bei Fontis.

Alle Bücher von Giuseppe Gracia

Cover des Buches Der letzte Feind (ISBN: 9783038481966)

Der letzte Feind

 (8)
Erschienen am 15.06.2020
Cover des Buches Auslöschung (ISBN: 9783038482789)

Auslöschung

 (4)
Erschienen am 01.02.2024
Cover des Buches Der Tod ist ein Kommunist (ISBN: 9783038482178)

Der Tod ist ein Kommunist

 (4)
Erschienen am 01.07.2021
Cover des Buches Die Utopia-Methode (ISBN: 9783038482369)

Die Utopia-Methode

 (2)
Erschienen am 01.04.2022
Cover des Buches Kippzustand (ISBN: 9783312003075)

Kippzustand

 (2)
Erschienen am 29.07.2002
Cover des Buches Das therapeutische Kalifat (ISBN: 9783038481591)

Das therapeutische Kalifat

 (1)
Erschienen am 01.09.2018
Cover des Buches Der Abschied (ISBN: 9783990184004)

Der Abschied

 (1)
Erschienen am 10.04.2017
Cover des Buches Santinis Frau (ISBN: 9783250600879)

Santinis Frau

 (1)
Erschienen am 01.02.2006

Neue Rezensionen zu Giuseppe Gracia

Cover des Buches Auslöschung (ISBN: 9783038482789)
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Rezension zu "Auslöschung" von Giuseppe Gracia

„Ein Roman, der den Terror des Lebens und der Menschen zeigt, zugleich das Wunder der Liebe“ (Zitat)
Mary2vor 13 Tagen

Nur 128 Seiten zählt der Roman aus der Feder des Schweizer Journalisten und Schriftstellers Giuseppe Gracia – diese 128 Seiten haben es jedoch in sich!


Der im Jahr 2024 veröffentlichte Roman thematisiert religiösen Radikalismus und nimmt sehr aktuell Bezug auf den Hamas-Terrorismus im Oktober 2023.


Als Rahmenhandlung dient eine fiktive Kulturveranstaltung in Berlin, die durch islamistische Terroristen gestürmt wird. Hier treffen der Ich-Erzähler (ein Schriftsteller), sein Schwager Lichtenberger (ein Theaterregisseur), Hamed S. (ein Islamist, der in Deutschland aufgewachsen ist) und Veronika (die verstorbene Ehefrau des Erzählers) aufeinander. Im Spannungsfeld der vier verschiedenen Weltanschauungen kommt es zum Blutbad und zu Grenzerfahrungen an der Schwelle des Todes. Erinnerung und Realität sind vom Erzähler kaum mehr voneinander zu unterscheiden.


In 16 Kapiteln reflektiert der Autor die „westeuropäische Kulturreligion“ und ihre Dogmen. Er beleuchtet typische Biografien emanzipierter Intellektueller und versucht die Argumentation islamistischer Radikaler zu ergründen, die ebenfalls in der westeuropäischen Kultur sozialisiert wurden. Immer wieder wird der Blick aus dem europäischen Kokon gelöst und der „getarnte Egoismus“ angesprochen. In den Antwortversuchen des Autors schimmern autobiographische Züge hindurch, denn der Ich-Erzähler hat so einige Gemeinsamkeiten mit Gracia selbst.


Das Buch ist keine leichte Kost. Die geschilderte Brutalität des Überfalls geht unter die Haut. Ebenso ist die häufig erwähnte Suizid-Thematik herausfordernd. Stilistisch kann ich als Leserin der Lektüre sehr gut folgen. Die Wortwahl ist kernig, teils auch bissig. Die Grenze zum Sarkasmus wird mehr als einmal überschritten, Giuseppe Gracia ist ein begabter Erzähler.


Das Cover in den Farben rot und weiß zeigt zwei fallende Menschen: Die dargestellte Frau identifiziere ich als die schwarzhaarige Veronika, die vor sechs Jahren durch Suizid starb. Der Mann, der nach ihrer ausgestreckten Hand greift, ist wohl ihr Ehemann und damit der Ich-Erzähler des Buches, der gesellschaftsüberdrüssig eine Todessehnsucht spürt. Die gewählte Schriftart für den Titel „Auslöschung“ erinnert an arabische Schriftzeichen. Der Schattenriss einer Kalaschnikow über dem Titel vervollständigt das ungewöhnliche Cover, das im Rückblick betrachtet absolut stimmig ist.


„Auslöschung“ ist eine Lektüre, die ich sehr empfehlen kann (gerne zwei Mal lesen!), die aber auch Herausforderungen birgt, deren man sich bewusst sein sollte. Leser, die sich mit der Thematik des religiösen Radikalismus und Fundamentalismus auseinandersetzen möchten und die auch die europäische Sichtweise in Frage stellen, finden hier großartige Anregungen.


Ich bewerte mit 4,5 Sternen.

Cover des Buches Auslöschung (ISBN: 9783038482789)
InesBeritskis avatar

Rezension zu "Auslöschung" von Giuseppe Gracia

Eine Pflichtlektüre in diesen Tagen
InesBeritskivor 23 Tagen

Der Leser begleitet den Protagonisten, einen schweizer Journalisten, auf eine Kulturveranstaltung, die von islamistischen Terroristen gestürmt wird. Dort meint er seine verstorbene Frau zu sehen und kann Realität und Vorstellung nicht mehr voneinander unterscheiden. Der Journalist durchlebt verschiedene Etappen seiner Vergangenheit, sein Überdruss am „fortschrittlichen“ Leben wird deutlich, das letzten Endes alle in ihren ausweglosen Strudel zieht. 


Als ich das Cover sah, war mir klar: das wird eine bittersüße Erfahrung, ein Nachjagen nach etwas, das längst verloren ist. Und als ich dann die Beschreibung laß, war ich sowieso hin und weg. Hoffnungslosigkeit vereint mit Gesellschaftskritik, die aktueller nicht sein könnte! Gleichwohl das gezeichnete Bild im Roman erschreckend ist, könnte es meisterhafter nicht geschrieben sein. Ich fühle mich viel zu sehr von dieser Lebensmüdigkeit abgeholt. Gracia ist mit den großen Dichtern und Denkern deutscher Literaturgeschichte zu vergleichen und eine Bereicherung für die deutsche Literaturlandschaft - was auch erklärt, warum ich nicht früher auf seine Werke gestoßen bin. Es würde mich nicht wundern, wenn das Buch, wie jede andere gute Literatur leider viel zu spät, im Deutschunterricht behandelt würde - sofern es den dann noch gibt. Denn wer sich mit dem Islam befasst hat, weiß, dass das Bild ein zutreffendes ist. Eine Pflichtlektüre in diesen Tagen für jeden sich ach so gesellschaftskritisch schimpfenden Menschen.

Cover des Buches Auslöschung (ISBN: 9783038482789)
S

Rezension zu "Auslöschung" von Giuseppe Gracia

Packend, unerbittlich und von aktueller Brisanz
Schneiderleinvor einem Monat

„Auslöschung“ – so heißt der neueste Roman von Giuseppe Gracia – und schon der Titel lässt erahnen, dass es sich um ein spannendes Buch handeln muss. Wer oder was soll ausgelöscht werden? Der Leser wir in diesem Buch mit hinein genommen in ein Gedankenkonstrukt des Protagonisten.

Dieser erzählt seine Geschichte. Er hat einen Roman über das Verhältnis Westeuropas zum Islam und zu den eigenen christlichen Wurzeln geschrieben und wird dann als Gast auf einem Kulturanlass in Berlin von islamistischen Terroristen als Geisel festgehalten. Dieser Terror wird live ins Internet übertragen. Mir persönlich war die Schilderung des Terrors etwas zu krass und brutal, das hätte meiner Meinung nach nicht unbedingt so extrem sein müssen.

Und oft ist nicht ganz klar, was Realität und was sich nur in der Gedankenwelt des Journalisten abspielt - klar ist jedoch, dass das Buch einen sehr schnell in seinen Bann zieht. Und nicht nur das, sondern der Leser wird mit sehr unbequemen, aber wichtigen Lebensfragen konfrontiert, die zum Reflektieren der europäischen Gegenwart und des eigenen Lebens animieren.

Das Buch ist auf alle Fälle lesenswert und sehr herausfordernd, könnte aber noch etwa konkreter Hoffnung in Form von Gottes Liebe und seinem Heilsplan mit dieser Welt vermitteln.

 

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