Glenn Greenwald

 4,3 Sterne bei 24 Bewertungen

Lebenslauf

Der Jurist und Verfassungsrechtler Glenn Greenwald ist einer der einflussreichsten politischen Kommentatoren in den USA. Er war Kolumnist bei The Guardian und ist seit 2014 Mitherausgeber der publizistischen Website The Intercept. Seit der Aufdeckung der NSA-Affäre wurde er mehrfach für seine journalistische Tätigkeit ausgezeichnet; u.a. erhielt der Guardian den Pulitzer-Preis für Greenwalds Snowden-Enthüllungen. Das Magazin Foreign Policy ernannte ihn zu einem der 100 »Global Thinkers« des Jahres 2013. Greenwald hat mehrere Bestseller veröffentlicht, u.a. How Would a Patriot Act? Er lebt in Rio de Janeiro, Brasilien.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Glenn Greenwald

Neue Rezensionen zu Glenn Greenwald

Cover des Buches Die globale Überwachung (ISBN: 9783426786918)
mabuereles avatar

Rezension zu "Die globale Überwachung" von Glenn Greenwald

Informativ und erschreckend
mabuerelevor 7 Jahren

„...Aber die Massenüberwachung erstickt jedes abweichende Verhalten auch auf einer tieferen und noch entscheidenderen Eben: im Kopf. Der Einzelne richtet sich selbst dazu ab, nur noch in eine Richtung zu denken, die erwartet und verlangt wird...“

Der Autor Glenn Greenwald legt in dem Buch anfangs dar, wie seine Zusammenarbeit mit Edward Snowden zustande kam. Doch die Geschichte geht weit darüber hinaus.

Das Buch ist in 5 Kapitel gegliedert. Im ersten Kapitel geht es um die Kontaktaufnahme zwischen Snowden und dem Autor.

Das zweite Kapitel widmet sich den 10 Tagen in Hongkong.. Dort traf der Autor Snowden persönlich. Es wurde das weitere Vorgehen besprochen und Dokumente ausgetauscht.

Im dritten Kapitel beschreibt der Autor die Sammelwut des amerikanischen Geheimdienstes. Er zeigt an Beispielen auf, wie schon die Kontrolle der Megadaten tief in die Privatsphäre des Einzelnen eingreift. Außerdem geht es um die Zusammenarbeit der Geheimdienstes mit Internetfirmen und dem Ausland. Der Autor veröffentlicht dabei Originaldokumente, sowohl in Wort als auch in Bild. Sie werden eingerückt, in etwas kleinere Schriftgröße und fett wiedergegeben. Grafiken und Diagramme illustrieren die Ausführungen und belegen das Gesagte.

Im vierten Kapitel setzt sich der Autor mit den Gefahren der Massenüberwachung auseinander. Neben obigen Zitat sei mir hier ein Weiteres gestattet:

„...Die Geschichte lässt keinen Zweifel daran, dass Sinn und Zweck staatlicher Überwachung die Ausübung von Zwang und Kontrolle über die ganze Gesellschaft sind...“ (S. 253)

Der Autor geht auf die Dynamik der Selbstzensur ein und belegt, wie das Recht auf Privatheit immer mehr eingeschränkt wird.

Im 5. Kapitel schließlich wird der heutige Journalismus kritisch hinterfragt. Vorausschauende gehorsam wird genauso thematisiert wie die Doppelmoral bei der Veröffentlichung geheimer Informationen.

Das Buch lässt sich gut lesen. Der fachliche Hintergrund ist auch für Laien verständlich.

Politisch interessierten Lesern ist das Buch unbedingt zu empfehlen. Es lässt einen über sein eigenen Verhalten, auch im Umgang mit Medien, nachdenken.


Cover des Buches Die globale Überwachung (ISBN: 9783426786918)
dominonas avatar

Rezension zu "Die globale Überwachung" von Glenn Greenwald

Privatspähre?
dominonavor 8 Jahren

Hier wird die Vorgehensweise der NSA mal aufgeschlüsselt und man erfährt etwas über die Zeit der Enthüllungen und den Umgang mit Journalismus in den USA. Und es macht außerdem deutlich, dass wir uns auch gerade als Nicht-Amerikaner vor der Technologie in Acht nehmen sollten. Gerade von diversen Netzwerken wird die Privatsphäre tot gesagt, aber das hätten sie gerne,denn besonders Metadaten werden immer wichtiger. Ignorieren können wir das Thema nicht länger. Vorsicht ist geboten.

Cover des Buches Die globale Überwachung (ISBN: 9783426276358)
Haverss avatar

Rezension zu "Die globale Überwachung" von Glenn Greenwald

Know it all! Collect it all!
Haversvor 10 Jahren

Geahnt haben wir es ja schon länger, aber seit die englische Tageszeitung „Guardian“ unter der Federführung des engagierten Journalisten Glenn Greenwald die Snowden-Files veröffentlicht hat, ist es zur Gewissheit geworden: jeder unserer Schritte wird überwacht, jedes Telefonat wird abgehört, jede E-Mail wird gelesen. Wo früher die grauen Herren im Keller saßen und verschlossene Briefe aufdampften, stehen ihnen heute Möglichkeiten zur Verfügung, die wir uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen können und wollen. Ob das nun NSA, BND, Mossad, GCHQ oder MI6 ist – mittlerweile sind es die Geheimdienste, die die Fäden der Macht in Händen halten.
 
Da wird Hardware vor dem Versand ins Ausland unsichtbar verwanzt, sodass komplette Netzwerke ausgespäht werden können. Privates ist hier für die Geheimdienste eher zweitrangig, was für sie wirklich interessant ist und entsprechend verwertet wird, sind Daten aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft.

Natürlich wird immer mit dem Schlagwort Terrorismus argumentiert, aber man sollte nicht glauben, dass 9/11 hier den entscheidenden Anlass geliefert hätte – nein, bereits seit Ende neunziger Jahre arbeitet die NSA an einer umfassenden  Kontrolle des Internets. Und intensiviert werden die Überwachungsmaßnahmen in der Tat in der Regierungszeit Obamas, der seine Hunde von der Leine gelassen hat und sie nach Gutdünken, ohne Rechenschaft zu fordern, schalten und walten lässt.
 
Das alles und noch viel mehr beschreibt Glenn Greenwald in seinem Buch „Die globale Überwachung: Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen“ spannender als es sich John LeCarré hätte ausdenken können, wobei die Enthüllungen des couragierten und höchst moralischen Edward Snowden lediglich als Aufhänger dienen, um das skrupellose Verhalten der Geheimdienste zu belegen.
 
Der Journalist möchte aufklären und aufrütteln, uns allen bewusst machen, dass alles, was uns zunächst unkritisch erscheint, Gefahren in sich birgt. Das wahllose Sichten, Sammeln und Speichern von Informationen mag zwar auf den ersten Blick harmlos sein, bieten aber denen, die im Besitz der Daten sind, die Möglichkeit, detaillierte Profile zu erstellen. Und was damit dann geschieht, entzieht sich komplett unserem Einflussbereich.
 
Wir sollten Edward Snowden dankbar sein, dass er den Mut besessen hat, seine Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen – wissend, welche Konsequenzen er zu befürchten hat – und unseren Hut vor engagierten Journalisten wie Glenn Greenwald ziehen. Chapeau!

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