Rezension

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Susanne_Degenhardtvor 10 Jahren
„Ich glaube, einer der Schlüssel zum Glück liegt darin zu akzeptieren, dass ich nie vollkommen glücklich sein werde. Das Leben ist ungemütlich.“ (S. 262)

Glennon Doyle Melton ist in Amerika durch ihren Blog bekannt geworden. In diesem Buch findet sich (soweit ich das verstanden habe) eine Sammlung vieler ihrer Blogeinträge. Darin erzählt sie aus ihrem Leben, ihrer sehr bewegten Vergangenheit und ihrem meist recht anstrengenden Leben als dreifache Mutter.

Zu Beginn des Buches widmet sich die Autorin ihrer Vergangenheit. Sie hatte 20 Jahre Bulimie, war 10 Jahre lang Alkoholikerin und 5 Jahre lang nahm sie alle möglichen Drogen (innerhalb dieser 20 Jahre alles parallel!). Doch dann wurde sie unverhofft schwanger und an dem Tag, an dem sie den positiven Schwangerschaftstest in ihren Händen hielt, änderte sich ihr Leben von Grund auf. Ein Jahr später heiratet sie sogar und bekommt zwei weitere Kinder.
Eines Tages beschließ Glennon Doyle Melton einen Blog zu schreiben mit ihren ehrlichen Gedanken und ungeschminkten Wahrheiten. Nein, sie ist keine Vorzeige-Mutter. Auch sie hat stressige Tage mit ihren Kindern, hasst Staubsaugen und kochen kann sie einfach nicht. Auch in ihrer Ehe gab es Krisenzeiten und nicht alle Wünsche gingen in Erfüllung. Der Hauptteil des Buches ist somit ihrem Mutterdasein gewidmet, womit ich mich zum größten Teil identifizieren konnte.

Die Schreib- bzw. Erzählweise ist recht flapsig und „frei Schnauze“ - eben schonungslos ehrlich. Manch einer KÖNNTE sich durch die eine oder andere Aussage auf den Schlips getreten fühlen. Die Kapitel sind nicht durchweg chronologisch, was bei mir immer mal für Verwirrung sorgte. Im Nachhinein ist mir erst bewusst geworden, dass die Kapitel eher thematisch angeordnet wurden. Mir gefielen hauptsächlich ihre Beiträge, in denen das Familienleben beschrieben wurde und dass die Autorin dazu ermutigt etwas zu tun, auch wenn man meint es nicht gut zu können. Es gab allerdings auch einige Stellen im Buch, bei denen ich nicht ganz einer Meinung mit Glennon war. Sie empfiehlt beispielsweise Yoga und ab und zu schreibt sie über Gott, als wäre er eine (strickende) „Frau“, was ich ziemlich fragwürdig finde...

Ich würde empfehlen immer nur wenige Kapitel auf einmal zu lesen. Gerade am Anfang wiederholt sich Glennon nämlich. Und man sollte sich immer der Tatsache bewusst sein, dass es sich um Blogeinträge handelt.
Nichtsdestotrotz habe ich von ihr lernen dürfen, weil sie mich teilhaben ließ an ihrer Gedanken- und Gefühlswelt.
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