Das passiert: Zu Zeiten des ersten Weltkriegs ist der Vater von Rosalind (kurz Rosy gerufen) James in Indien stationiert. Dort lebt er mit seiner Frau und der 15-Jährigen Rosy. Eigentlich sollte Rosy nach England gehen und dort eine fundierte Schulbildung erwerben. Das jedoch weiß Rosys Mutter zu verhindern, ist doch immerhin Rosys älterer Bruder während des Aufenthalts in England (ebenfalls wegen einer besseren Schulbildung) verstorben. Rosy streift lieber mit ihrer indischen Freundin über die bunten Basare und nimmt an deren Familienleben teil.
So gefällt mir der Roman: Der Roman entstand aus der Faszination der Autorin für die indische Unabhängigkeitsbewegung und auch des Lebens britischer Staatsbürger in Indien. Ein Thema, dass auch in einem Jugendbuch interessant verarbeitet werden könnte.
So liest sich der Roman auch flott, das mag an der leichten Schreibe liegen, die an Kindern und Jugendliche ausgerichtet ist. Ebenso werden schwierige Themen nur am Rande angeschnitten, sodass es keinerlei Verständnisprobleme gibt,
Die Erwartungen an den Roman waren nicht extrem hoch, wurden aber dennoch enttäuscht. So erwartete ich von der Hauptperson Rosy doch mehr Revolte. Doch Rosy reagiert mehr auf äußere Umstände als das sie reagiert. So versucht sie ein indisches Kind zu retten, trotz der Warnung und Erläuterung ihrer indischen Freundin. Was auf den ersten Blick schon als Revolte aufgefasst werden kann, ist auf den zweiten Blick doch mehr kindisch und unreflektiert. Nun könnte man erwarten, dass sich Rosy aufgrund einiger Erlebnisse weiterentwickelt, den Eindruck hatte ich leider nicht.
Nun könnte man vermuten, dass über die indische Unabhängigkeitsbewegung unter Gandhi mehr geschildert wird, auch das ist nur am Rande der Fall. Ebenso erfährt der Leser nur recht wenig über das Leben der Briten in Indien. Kein Wunder, da sich Rosy doch meist den Wünschen der Eltern widersetzt und nur wenig daran teilnimmt.