Gordian Maugg

Lebenslauf

Gordian Maugg, geboren 1966 in Heidelberg, lebt als Filmregisseur und Drehbuchautor in Berlin. Er schrieb und produzierte u. a. den Kinofilm Zeppelin sowie den historischen Fernsehfilm Denk ich an Deutschland? Das Leben des Heinrich Heine. Zuletzt war von ihm in der ARD ein Porträt des Ehepaares Loki und Helmut Schmidt zu sehen: Wir Schmidts ? Ein Leben.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gordian Maugg

Cover des Buches Hungerwinter (ISBN: 9783548610054)

Hungerwinter

 (9)
Erschienen am 07.12.2010

Neue Rezensionen zu Gordian Maugg

Cover des Buches Hungerwinter (ISBN: 9783548610054)
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Rezension zu "Hungerwinter" von Alexander Häusser

Eine unvorstellbare Schreckenszeit
Jorokavor einem Jahr

In unserer Überflussgesellschaft ist es kaum noch nachvollziehbar, dass vor über 70 Jahren ganz andere Umstände in deutschen Landen herrschten. Der Krieg war zu Ende, die Deutschen hatten ihn verloren. In völlig zerstörten Innenstädten vegetierten die Überlebenden und die ansteigende Zahl von Vertriebenen aus den Ostgebieten. Die Versorgung mit Nahrung war unzureichend und nur über Zuteilungen möglich. Der Schwarzmarkt und das Hamstern blühten und wurden überlebens-notwendig. Und dann kam ein besonders harter und frostreicher Winter. Nun verhungerten Menschen nicht mehr nur, sondern sie erfroren auch, denn ebenso war das Heizmaterial überaus knapp bis nicht vorhanden. So wurde alles verfeuert, was brennbar und nicht niet- und nagelfest war (und auch das noch).


Immer wieder kommen Augenzeugen zu Wort, die z.T. zum ersten Mal über diese Zeit sprechen. Sie haben überlebt, andere nicht. Die Familie gewann als Schicksals- und Hungergemeinschaft eine ganz wichtige Bedeutung. Doch viele, vor allem auch zu Waisen gewordene Kinder, mussten sich alleine durchschlagen.


Im Buch wird aber auch deutlich, dass ohne die massive Unterstützung der Siegermächte alles noch viel, viel schlimmer gekommen wäre. Das „CARE“-Programm ist dabei das bekannteste, aber es gab noch verschiedene andere.


Meine Großmutter ist im Winter 1946/47 am Hungertypus gestorben. Darüber wurde in unserer Familie nie viel gesprochen. Nun kann ich mir ein besseres Bild zu dieser Zeit machen.


Irgendwie interessant, dass man über diese Zeit deutscher Geschichte bisher so wenig gehört oder gelesen hat. Das Buch leistet somit eine gewisse Aufklärungsarbeit.


Im der Mitte gibt es noch 8 Doppelseiten mit Fotografien aus dieser Zeit als Ergänzung, z.T. aus dem Privatbesitz der Augenzeugen.


Vom Stil her habe ich zu kritisieren, dass man den Eindruck gewinnt, dass es doch zu gewissen Wiederholungen im Erzählverlauf kommt. Auch gibt es eine recht lange Vorgeschichte, bevor es um den eigentlichen Winter geht. Nun, ich denke, dass ist aber auch wichtig, um die Geschehnisse im Kontext verstehen zu können.


Fazit: Das blüht uns hoffentlich nie wieder! Ein Anti-Kriegs-Buch; denn auch lange nach dessen Ende sind die Folgen noch dauerhaft sehr schrecklich.

Cover des Buches Hungerwinter (ISBN: 9783548610054)
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Rezension zu "Hungerwinter" von Alexander Häusser

Unbedingte Pflichtlektüre!
Monika58097vor 2 Jahren

Der Zweite Weltkrieg gerade vorüber, zeigt sich der Winter von 1946/47 von seiner kältesten Seite. Über viele Wochen und Monate herrschen Temperaturen bis zu Minus 20 Grad! Die Menschen lebten in zerbombten Häusern. Nahrung und Heizmaterial gab es nicht. Unterernährung, Erfrierungen und Krankheiten waren an der Tagesordnung. War überhaupt mal ein Brot zu ergattern, für das Frauen und Kinder oft schon in der Nacht und dann über Stunden anstanden, war es oft mit Maismehl gebacken, was die Menschen nur äußerst schlecht vertragen haben. 

Zeitzeugen kommen zu Wort, erzählen Erlebtes, was für unsere heutige Überfluss-Gesellschaft einfach unvorstellbar ist. Wir kaufen ein, was wir wollen, wir schmeißen viel zu viel weg. Wir haben es immer warm und niemand muss Hunger leiden. Wie mag es den Menschen damals ergangen sein? Sie hatten den Krieg irgendwie überlebt und doch ging es ihnen immer schlechter. 

"Hungerwinter" - ein Buch, das Pflichtlektüre sein sollte! Ein sehr berührendes Buch, das zum Nachdenken anregt. 

Cover des Buches Hungerwinter (ISBN: 9783549073643)
Nostalgias avatar

Rezension zu "Hungerwinter" von Alexander Häusser

Rezension zu "Hungerwinter" von Alexander Häusser
Nostalgiavor 13 Jahren

Es war der kälteste Winter des Jahrhunderts. Der Zweite Weltkrieg war vorrüber, Deutschland besetzt, die Städte zerbombt. Es fehlte an allem: Wohnungen, Nahrung, Heizmaterial. Als dann die Kälte hereinbrach, starben in den Trümmern und notdürftig hergerichteten Unterkünften mehrere hunderttausend Menschen, vor allem Alte, Frauen und Kinder, an Unterernährung, Erfrierung und Epidemien. Nun erzählen Betroffene zum ersten Mal vom Überleben in dieser Schreckenszeit. Ein bewegendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.

Eigentlich gedacht als Begleitbuch zu einem ARD-Dokudrama welches ich bislang aber noch nicht gesehen habe. Mich hat der Titel spontan angesprochen da meine Mama Jahrgang 46 ist und ich von ihr schon einige Erzählungen von damals zu eben diesem Thema gehört hatte. Aufgewachsen auf dem Land decken sich ihre Erinnerungen mit vielen Betroffenen aus der Doku, allerdings hatte sie und ihre Familie das große Glück auf dem Land aufgewachsen zu sein, wo man sich in bäuerlicher Umgebung teilweise selbst mit Nahrung versorgen konnte.
Gehört hatte ich wie gesagt von diesem Winter in dem viele hundertausende ihr Leben verloren, und dieses Buch erklärt detailiert wie es überhaupt zu dieser Katastrophe kommen konnte. Deutschland hat den Krieg verloren, die Städte waren zerbombt, Deutschland war in Besatzungszonen aufgeteilt. Eine Zeit in der es an allem mangelte und der heraufziehende Kalte Krieg machte die Versorgung nicht leichter.
Wo der Schritt zur Kriminalität die Entscheidung zum Weiterleben war. Hamstern, Diebstahl, Schwarzmarktgeschäfte waren an der Tagesordnung. Lebensmittelkarten wurden zum Lebensberechtigungsausweis.
Ein Szenario dass man sich in der heutigen Überflussgesellschaft absolut nicht mehr vorstellen kann, dass war kein Leben mehr, dass war das bloße Überleben!!
Ich hab viele offene Fragen beantwortet bekommen und das geschilderte Schicksal Einzelner werde ich mit Sicherheit lange nicht vergessen können.

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