Cover des Buches Mord ist nur ein Spiel (ISBN: 9783865522283)
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Rezension zu Mord ist nur ein Spiel von Gordon Ferris

Verhängnisvoller Gedächtnisschwund ...

von Meteorit vor 8 Jahren

Rezension

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Meteoritvor 8 Jahren

Rezension ,,Mord ist nur ein Spiel" von Gordon Ferris


,,Mord ist nur ein Spiel" ist der erste Danny-McRae-Thriller von Gordon Ferris. Er ist mit 352 Seiten am 06.06.13 im Festa Verlag erschienen.

Inhalt:

London, 1945. In den Ruinen der zerbombten Stadt treibt ein brutaler Killer sein Unwesen. Er tötet immer mehr Prostituierte. Der private Ermittler Danny McRae soll eigentlich für eine reiche Klientin nach ihrem verschwundenen Ehemann suchen, doch schon bald stößt er auf rätselhafte Verbindungen zu den Hurenmorden. Danny macht zudem seine eigene Vergangenheit und Erinnerungslücken zu schaffen: Hat er als Soldat in Paris tatsächlich eine junge Widerstandskämpferin getötet? Er zweifelt selbst an seiner Unschuld. Und deshalb verfolgt ihn auch Inspector Wilson: Er glaubt, dass Danny der Serienkiller ist ... (Klappentext)

Cover:

Das Cover passt total gut. Es zeigt die Verwüstung des schrecklichen Krieges und mittendrin einen Mann, der auf den Ganzen Schutt schaut. Die leichte gelbe ,,Verdreckung" an der Seite passt zu dem im Jahre 1945 spielenden Thriller.

Charaktere:

Mit der Hauptperson Danny McRae haben wir einen typischen gebrochenen Typ, wie man ihn so oft in Krimis/Thrillern findet. Er ist Privatdetektiv, trinkt gerne mal etwas und verdaut die schrecklichen Momente des Krieges. Als wenn das nicht schon genug wäre, hat er auch noch das Konzentrationslager in Dachau überlebt.
Eines Tages kommt eine Klientin zu ihm und er stößt auf Verbindungen zu den Hurenmorden und zuletzt auch zu sich selbst, denn er möchte endlich wissen, was damals wirklich geschah ... und warum ihn diese schrecklichen Erinnerungen/Träume von einer verbluteten Frau plagen.

Dann wäre da noch Val, eigentlich Valerie, eine total sympathische Frau, die jedoch ein wenig mysteriös immer auftaucht und wieder abhaut. Das Ende offenbart, was es mit Val auf sich hat.

Dann sind da noch verschiedene weitere Charaktere. Inspector Wilson ist noch nennenswert, nicht von der Art her, aber Gordon Ferris hat mit ihm einen richtig fiesen Polizisten erschaffen. Brutal und unfair.

Meine Meinung:

Die Geschichte fängt ganz ruhig an, man sympathisiert mit Danny McRae, fühlt mit ihm. Bis seine Erinnerungen den Leser aus der Bahn werfen. Weiß er mehr über die Morde in seiner Gegend? Und wieso bekommt er dauernd Kopfschmerzanfälle, bei denen nicht selten danach eine weitere tote Person gefunden wird?
Plötzlich scheint nicht mehr alles gut zu laufen, und man rätselt, ob Danny der Täter sein könnte. Eigentlich scheint er doch ganz nett zu sein ...

Gordon Ferris hat einen tollen Schreibstil, bildhaft und fesselnd. Gerade die Beschreibungen der Nachkriegszeit und der Konzentrationslager sind aufwühlend, was wiederum den Krimi zu etwas Besonderem macht.

Eigentlich hatte ich genug von den kaputten Typen in Büchern. Immer diese Polizisten, die viel Schreckliches erleben, meist Whisky trinken, rauchen und Frauen abschleppen. Immer das gleiche, doch irgendwie ist Danny anders. Er scheint sympathisch, vielleicht auch wegen dem, was er erlebt hat.

Ich dachte einfach mal, ich probiere die Festa-Crime-Reihe aus, nun überzeugt mich gleich der erste Krimi. Schade ist jedoch, dass außer diesen beiden Büchern wohl kein weiteres Buch von Ferris im Festa Verlag erscheinen wird. Zumindest las ich das in dem Forum. Scheinbar trifft Ferris nicht den Geschmack der Masse, was ich wiederum nicht verstehen kann.

Fazit:
Letztendlich muss ich sagen, dass mich der Krimi überzeugen konnte. Er bietet eine ungewöhnliche Atmosphäre zu einer Zeit, in der das Leben schwer gewesen sein muss, mit Ereignissen, die man nicht (mit-)erleben will.
Manchmal flammte eine kleine Langatmigkeit auf, und die Spannung hielt sich manchmal in Grenzen, sodass ich 4 Sterne gebe.
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