Rezension zu "Tiefgänger: Wie Jesusnachfolger entstehen, die die Welt auf den Kopf stellen" von Gordon Macdonald
Handbuch Gemeindeaufbau
Milagrovor 4 JahrenGordon MacDonald ist seit fünfzig Jahren Pastor und Autor. Er geht in diesem Buch am Beispiel einer fiktiven Gemeinde der Frage nach "Wie kann man neue Leiter - sogenannte Tiefgänger - fördern und damit die Zukunft der Kirche gewährleisten?"
Ich fand das Thema Gemeindeaufbau gleich faszinierend und habe voller Elan und Neugier das Buch zu lesen begonnen. Der Einstieg war ein wenig verhalten, nicht schwierig, ich fand nur die Wahl der Geschichte merkwürdig: Ein geistliches Buch, eingebettet in einen Roman über eine eben fiktive Gemeinde. Aber schon nach kurzer Zeit gefiel mir der Gedanke, denn so war es dem Autor möglich, verschiedenste Aspekte des Gemeindelebens zu beschreiben, er musste sich eben nicht auf die vorgegebenen Fragen einer reellen Gemeinde beschränken. Diese Herangehensweise hat mir dann immer besser gefallen, teils sah ich mich selbst als Gemeindemitglied. Die Frage, wie eine Gemeinde Personen findet , um sie zu Multiplikatoren zu machen, oder wie hier so treffend bezeichnet, zu Tiefgängern heranzieht, wird beispielhaft beschrieben. Die Grundidee wird zu Beginn immer wieder aufgenommen, von verschiedenen Seiten beleuchtet, das macht mit der Materie vertraut. Im weiteren Verlauf des Buches folgt dann eine sehr gut dargestellte Auseinandersetzung mit der Umsetzung, detaillierte Beschreibungen von Strukturen und Organisationen der Treffen, Bibelzitate und Literaturhinweise , die man selbst übernehmen kann. Ich habe im Verlauf des Buches immer mehr den Eindruck gewonnen, mitten im Projekt zu stecken. Es war für mich daher mehr ein echtes Handbuch, kein Roman. Dementsprechend sieht mein Exemplar nun auch aus, Bemerkungen über und über sowie Klebezettelchen, die als Lesezeichen fungieren. Ich denke, wer sich mit dem Gemeindeaufbau beschäftigt, wer leitet oder Personen begegnet, die Aufgaben in der Gemeinde übernehmen könnten, ist gut beraten, dieses Buch zu lesen.
Sicherlich kann man es auch deutlich zügiger als ich lesen, dann steht der Roman im Vordergrund und man erhält als Bonus gute Anregungen. Man kann es aber als Handbuch einsetzen, dann profitiert nicht nur der Leser.
auf jeden Fall weiterzuempfehlen!