Rezension zu "Westwärts, Wellenreiter" von Gottfried Zurbrügg
Asylanten vor 200 Jahren
BuehlerZwetschgevor 9 JahrenMein Heimatort Nordrach hatte im 18. Jahrhundert eine florierende Glasfabrik. Nachdem aller Wald abgeholzt und im Glasofen verfeuert war, wurde der Betrieb eingestellt. Die Bevölkerung der "Kolonie", wie der Ortsteil heisst, verarmte. Man wollte die Hungerleider los werden und bezahlte die Überfahrt nach Amerika und ein kleines Handgeld. Nicht einmal die Hälfte kam überhaupt lebend an.
Der Autor hat diesen Hindergrund treffend in seinem Roman verarbeitet und lässt den Leser hautnah am harten Leben im neuen Land, in der neuen Heimat teilhaben.
Jeder war damals in Amerika willkommen, musste aber selber sehen, wo er bleibt und was er zum Leben - zum Überleben - findet.