Der Überraschungsgast von Grégoire Boullier, gelesen von Frank Arnold.
Selbstverliebt wie er ist der Egozentriker vergeht er in seinem Schmerz. Dem Schmerz des Verlassenwerdens. Wie er so
damit beschäftigt ist ruft doch tatsächlich die Frau an, die so ohne Worte aus seinem Leben verschwand, 4 Jahre zuvor.
Wie oft hat er sich das schon ausgemalt. Was wird sie sagen? Wird sie es bereut haben?
Die Gastgeberin ist die berühmte und berüchtigte Künstlerin Sophie Calle. Um bei der Verflossenen und der Gastgeberin zu punkten stürzt der Egozentriker sich bei dem Geschenk in Unkosten. Als er dann erfährt, die Gastgeberin öffnet nie ihre Geschenke, kann er sein Pech kaum fassen. Dennoch lernt er einiges aus dieser Geschichte und sein Leben verändert sich komplett. Wie es dann allerdings weiter geht, sollte der Hörer selbst erfahren.
Grégoire Bouillier
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Ich über mich
Der Überraschungsgast
Der Überraschungsgast
Rapport sur moi - Prix de Flore 2002
Rapport sur moi. Ich über mich, französ.Ausg.
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„Der Überraschungsgast“ ist ein spannend, witziger Roman, der beweist, das das Leben doch unterhaltsamer ist als ein Roman.
Es beginnt alles mit dem Tod des Französischen Schriftstellers Michel Leiris. Zudem ist es auch die Zeit, in der Deutschland seine Wiedervereinigung feiert, die Raumsonde Ulysses auf ihre Mission zur Sonne startet, die Saisoneröffnung in der Opéra Garnier gefeiert wird und anderer wichtiger Ereignisse. Eben zu dieser Zeit ruft die Ex-Freundin des Autors an, um ihn auf eine Geburtstagsfeier einzuladen. Kann man es dem Auto verdenken, dass er natürlich an eine, sagen wir mal, Göttliche Fügung der Ereignisse glaubt? Tagein, Tagaus dachte er an sie, seit sie ihn wortlos ohne Erklärung verlassen hatte. Er leidet und beginnt sogar Rollkragenpullover zu tragen und am Nachmittag zu schlafen. Er hat sich die Situation schon ausgemalt, wie es sein wird, wenn sie anruft, was er sagen wird und so weiter und so fort. Doch dann verläuft das Gespräch anders. Es ist das, was sie nicht sagt, wird ihm bewusst, natürlich sucht sie nun die Aussprache, gibt ihm ein Zeichen, wie konnte es anders sein? „Zwischen Menschen, die sich geliebt haben, spielen sich ganz gewiss wundersame Dinge ab...“
Doch die Grübeleien werden mehr und mehr und der Autor beginnt zu Zweifeln und was soll er überhaupt der Gastgeberin der Party, der Künstlerin Sophie Calle als Geschenk mitbringen? Er kennt sie nicht einmal, schließlich entscheidet er sich schließlich für einen Wein, der seine Verhältnisse bei weitem übersteigt. Er macht es um den anderen...Auf der Party ist er der einzige unbekannte, inmitten angesehener Künstler. Er stellt sich in die Ecke und beobachtet das Geschehen, allein mit seinen Gedanken und irgendwie läuft alles nicht so wie geplant. „...niemand dachte um so viele Ecken...“ Erst auf dem Weg nach Hause findet er Erlösung in den Worten der Schriftstellerin Virgina Wolf. Ihr Roman „Mrs. Dalloway“ wird zum Spiegelbild und Rettung seines eigenen Lebens.
Das spannende an diesem Roman ist das Spiel der Fiktion mit der Wirklichkeit. Der Autor schreibt über sich selber, über viele historische Ereignisse und findet letztendlich doch Erlösung in einem Roman. „...als die Wirklichkeit an den Haare herbeizuziehen...“ Die Künstlerin Sophie Calle gibt es wirklich und die Partys, die sie gab, waren bekannt für ihre Exzentrizität. Sie macht aus ihrem Leben ein Kunstobjekt, genau wie Bouillier. Die Sätze sind lange Bandwürmer, die Bouilliers Gedanken hervorragend einfangen und schmunzeln lassen. „Wie man so sagt.“
Grégoire Bouillier wurde 1960 geboren und lebt in Paris. Sein erster Erfolg glückte ihm mit seinem skandalträchtigen Debüt „Rapport sur moi“, wofür er den Prix de Flores-Preis erhielt. „Der Überraschungsgast“ feierte in Frankreich und den USA große Erfolge.
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