Das Buch "Karges Leben" von Graciliano Ramos erzählt die Geschichte des Viehhirtens Fabiano, der mit seiner Familie das ganze Jahr zwischen Hoffnung und Armut schwankt. Die bitterliche Armut setzt der Familie stark zu - während der Trockenperioden ziehen sie von einem Ort zum nächsten, immer auf der Suche nach einem besseren Platz zum Überleben.
Die bittere Armut ist fast greifbar - der Vater trinkt und versucht durch Glücksspiele endlich in ein besseres Leben zu starten, die Mutter ist barsch und scheinbar unnahbar und die zwei Kinder verständigen sich in ihrer eigenen Sprache.
Der Autor gewährt dem Leser Einblicke in das unbarmherzige Leben, welches die Familie führt, er zeigt den unerbittlichen Kreislauf auf, der sich durch das ganze Jahr zieht. Aufkeimende Hoffnungsschimmer, kleinere Vergnügungen, Enttäuschung und das Erfahren von Ungerechtigkeiten, gegen die man sich aus diversen Gründen nicht wehren kann, beschreiben eben diesen Kreislauf der Familie.
Ich habe dieses Buch im Rahmen der lovelybooks Themenchallenge gelesen - ansonsten hätte ich vermutlich nie danach gegriffen. Der Schreibstil des Autors passte zu den einfachen Leben auf dem Land - einfach, klar und direkt.
Milieustudie eines Viehhirtens und seiner Familie - zwischen Hoffnung und Enttäuschung