Cover des Buches Das Rosie-Projekt (ISBN: 9783596197002)
katiandbookss avatar
Rezension zu Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion

Das Liebesroman-Experiment

von katiandbooks vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Kein Wunder, dass jeder dieses Buch liebt: es ist einfach toll!

Rezension

katiandbookss avatar
katiandbooksvor 7 Jahren
Genetikprofessor Don wünscht sich eine Partnerin, jedoch nicht irgendeine. Um inakzeptable Kandidatinnen auszuschließen, entwirft er einen umfassenden Fragebogen, der alles abdeckt, was er sich von seiner zukünftigen Ehefrau wünscht, bzw. nicht wünscht. Auf Websites, Singleparties und Speeddates schließt er eine Frau nach der anderen aus, bis schließlich Rosie in sein Leben tritt. Sie ist eigentlich nach der ersten Frage ("Rauchen Sie?") schon raus, und auch sonst passt sie überhaupt nicht zu dem ordnungsliebenden Don. Doch erstens kommt es anders ...

Weil ich kein stinknormaler-Liebesroman-Fan bin, wollte ich ein paar stinknormale Liebesromane testen, um zu sehen, was jeder daran so toll findet. Zwei stinknormale habe ich gekauft (waren ganz gut) und dazu noch einen, den ich mir quasi selbst ausgesucht habe, nämlich Das Rosie-Projekt.
Aber ist dieses Buch denn wirklich so nicht-stinknormal?
Ganz klar: jein!

Beginnend mit dem Protagonisten, Don Tillman, der unter dem Asperger-Syndrom leidet, selbst davon aber nichts weiß. Als Held in einem Liebesroman ein sehr ungewöhnlicher Charakter, als typischer Nerd gerade aber total in. Spätestens seit Sheldon Cooper aus The Big Bang Theory liebt man solcherlei spaßige Menschen: verbohrt, zwangsgestört, ordnungsfanatisch und kompromisslos. Weil Das Rosie-Projekt eine Komödie ist, sind diese einschränkenden Eigenschaften natürlich total lustig, und das ist auch okay so.

Rosie hingegen ist der typische Gegenpol zu Don: raucht, trinkt, ist Vegetarierin (was okay ist, aber im essenstechnischen Bereich zu Problemen führt), kleidet sich unkonventionell und benutzt oft das Wort "Scheiße". Eine tolle, ungewöhnliche Romanfigur - in einem anderen Roman. Hier hätte es jedoch niemand anders als ein solcher Charakter sein dürfen, denn der Kontrast zur Hauptfigur musste möglichst hoch sein. Eine Person wie Rosie war zu erwarten.

Natürlich verlieben sich die beiden eher schleichend ineinander, und es gibt allerlei Probleme. Die sind aufgebaut wie in jedem anderen Liebesroman auch, weil sich das System bewährt hat, und weil es letztendlich doch ein stinknormaler Liebesroman ist. Warum die Geschichte dem Leser ungewöhnlich vorkommt, sind die Charaktere. Der Aufbau der Story ist klassisch.

Und diese Mischung funktioniert großartig, gleichzeitig hat man als Leser das Gefühl, dass man hier etwas total neues und nie dagewesenes liest. Das hat Graeme Simsion sehr gut hinbekommen, und sein schöner, flüssiger Schreibstil tut sein übriges.

Fazit: Ungewöhnlich-gewöhnliche, liebenswerte Charaktere, ein bisschen Beihilfe durch den Big Bang Hype sowie ein flüssiger Schreibstil und die bewährte Liebesroman-Struktur haben bei mir voll eingeschlagen. Ich liebe einfach Don und Rosie und diese ganze wunderschöne Geschichte. Normal? Unnormal? Wen interessiert's? Bei mir hatte der Roman auf jeden Fall einen 5*****-Effekt.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks