Rezension zu Der Rosie-Effekt von Graeme Simsion
Hilfsbedürftiger Nerd versucht sich mit der Zukunft als Vater zu arrangieren
von carathis
Kurzmeinung: Große Gefühle. Ich habe viel gelacht und bin verzweifelt an Dons sozialer Hilflosigkeit, die ihn mir aber auch sehr sympathisch machten.
Rezension
carathisvor 7 Jahren
Nachdem das vorangegangene "Rosie-Projekt" erfolgreich abgeschlossen werden konnte und Don und Rosie nun verheiratet sind, müssen beide lernen mit den Eigenarten des Anderen im Alltag zu leben. Dazu kommt nun aber noch, dass Rosie unerwartet schwanger ist. Das Ganze überfordert Don gewaltig und die Vorfälle überschlagen sich.
Die erste Hälfte des Buches liest sich sehr unterhaltsam. Man begleitet Don und Rosie in den unwahrscheinlichsten Situationen, die meist durch bloße Unwissenheit oder fehlender sozialer Anpassungsfähigkeit unaufhaltsam zur Katastrophe führen. Das wird einem schnell klar, denn die Verstrickungen werden immer chaotischer. Oftmals möchte man Don nehmen und ihn einmal kräftig schütteln, aber meist mit einem Grinsen im Gesicht.
Ein Beispiel: Don wird verhaftet. Er sitzt im Vernehmungsraum. Der Polizist: "Sie dürfen einen Anwalt anrufen, wenn Sie wollen. Vielleicht brauchen Sie aber auch keinen. Möchten Sie etwas trinken?"
Meine Antwort kam automatisch. "Ja, bitte. Einen Tequilla - pur."
Der Vernehmungsbeamte sah mich (Don) etwa fünf Sekunden lang an. [...] "Sind Sie sicher, dass Sie keine Margarita wollen? Oder einen Erdbeer-Daiquiri?" "Nein, die Zubereitung eines Cocktails ist komplex. Ein Tequila reicht vollkommen aus." Ich hatte nicht die Absicht, einem hart arbeitenden Polizisten noch mehr Arbeit aufzubürden; abgesehen davon vermutete ich, dass sie keinen frisch gepressten Saft vorrätig hätten.
Naja, er meinte das eben genau so.
Es störte mich manchmal, dass die Freunde, die er doch mittlerweile hat, ihm nicht deutlicher seine Fehler aufgezeigt haben. Aber das mag daran liegen, dass diese auch, wie im richtigen Leben, alle ihre eigenen Probleme haben.
Aber eben genau das führt in der zweiten Hälfte des Buches Schritt für Schritt dazu, dass die Beziehung zwischen Don und Rosie zu leiden hat. Und da die beiden so reizende Figuren sind und man nicht wahrhaben möchte, dass sie auf ihre Trennung zuschlittern, musste das letzte Drittel des Romans auf einmal gelesen werden, einfach um das Resultat endlich zu kennen. Also spannend auf jeden Fall, aber auch ein Auf- und Ab der Gefühle, das manchmal etwas Überstrapaziert wurde.
Die erste Hälfte des Buches liest sich sehr unterhaltsam. Man begleitet Don und Rosie in den unwahrscheinlichsten Situationen, die meist durch bloße Unwissenheit oder fehlender sozialer Anpassungsfähigkeit unaufhaltsam zur Katastrophe führen. Das wird einem schnell klar, denn die Verstrickungen werden immer chaotischer. Oftmals möchte man Don nehmen und ihn einmal kräftig schütteln, aber meist mit einem Grinsen im Gesicht.
Ein Beispiel: Don wird verhaftet. Er sitzt im Vernehmungsraum. Der Polizist: "Sie dürfen einen Anwalt anrufen, wenn Sie wollen. Vielleicht brauchen Sie aber auch keinen. Möchten Sie etwas trinken?"
Meine Antwort kam automatisch. "Ja, bitte. Einen Tequilla - pur."
Der Vernehmungsbeamte sah mich (Don) etwa fünf Sekunden lang an. [...] "Sind Sie sicher, dass Sie keine Margarita wollen? Oder einen Erdbeer-Daiquiri?" "Nein, die Zubereitung eines Cocktails ist komplex. Ein Tequila reicht vollkommen aus." Ich hatte nicht die Absicht, einem hart arbeitenden Polizisten noch mehr Arbeit aufzubürden; abgesehen davon vermutete ich, dass sie keinen frisch gepressten Saft vorrätig hätten.
Naja, er meinte das eben genau so.
Es störte mich manchmal, dass die Freunde, die er doch mittlerweile hat, ihm nicht deutlicher seine Fehler aufgezeigt haben. Aber das mag daran liegen, dass diese auch, wie im richtigen Leben, alle ihre eigenen Probleme haben.
Aber eben genau das führt in der zweiten Hälfte des Buches Schritt für Schritt dazu, dass die Beziehung zwischen Don und Rosie zu leiden hat. Und da die beiden so reizende Figuren sind und man nicht wahrhaben möchte, dass sie auf ihre Trennung zuschlittern, musste das letzte Drittel des Romans auf einmal gelesen werden, einfach um das Resultat endlich zu kennen. Also spannend auf jeden Fall, aber auch ein Auf- und Ab der Gefühle, das manchmal etwas Überstrapaziert wurde.