Rezension zu Der zehnte Mann von Graham Greene
Rezension zu "Der zehnte Mann" von Graham Greene
von Duffy
Rezension
Duffyvor 13 Jahren
Dies ist ein Manuskript von Greene, das erst 1984 entdeckt wurde, aber dennoch zum intensivsten gehört, das er geschrieben hat. Im zweiten Weltkrieg soll von einer Gruppe französischer Geiseln jeder zehnte erschossen werden. Die drei Betroffenen werden per Losentscheid ermittelt. Der Anwalt Chavel ist dabei und bietet alle seine Besitztümer demjenigen, der seine Stelle einnimmt. Ein todkranker Mitgefangener geht auf den Deal ein und vererbt alles seiner Schwester. Nach seiner Befreiung sucht Chavel die Schwester auf und es beginnt eine Geschichte voller Überraschungen und Wendungen. Eine spannende und sehr ergreifende Geschichte, in deren Mittelpunkt Angst und Habgier steht. Die sehr intim gezeichneten Hauptpersonen agieren in ihren persönlichen Grenzen, bis sich keiner mehr dem Schicksal des anderen entziehen kann. So gibt es weder Sieg noch Niederlage, Gewinner oder Verlierer, sondern ein beklemmendes Ende mit unerwartetem Aufheben aller erwartungen. Ein sehr lesenswertes Buch.