Graham Moore

 4,3 Sterne bei 318 Bewertungen
Autorenbild von Graham Moore (©Matt Sayles / Lübbe Verlag)

Lebenslauf

Oscarreife Leistungen: Graham Moore, geboren 1981 in Chicago, ist Drehbuchautor und Schriftsteller. Seine Kindheit verbrachte er in Illinois. Moore besuchte nach der Highschool die University of Chicago Laboratory und studierte anschließend an der Columbia University Religion. Als Drehbuchautor verfasste er zahlreiche erfolgreiche Skripte. So ein Skript zur Fernsehserie "10 Dinge, die ich an dir hasse" und veröffentlichte 2010 seinen Debütroman "The Sherlockian". Seine zweite Arbeit als Drehbuchautor war das Drehbuch zum Film "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben", für das er 2015 den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhielt. 

Alle Bücher von Graham Moore

Cover des Buches Die letzten Tage der Nacht (ISBN: 9783847901136)

Die letzten Tage der Nacht

 (160)
Erschienen am 28.01.2022
Cover des Buches Der Mann, der Sherlock Holmes tötete (ISBN: 9783847900856)

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete

 (75)
Erschienen am 29.10.2021
Cover des Buches Verweigerung (ISBN: 9783847901082)

Verweigerung

 (40)
Erschienen am 25.03.2022
Cover des Buches Die letzten Tage der Nacht (ISBN: 9783785754849)

Die letzten Tage der Nacht

 (16)
Erschienen am 16.02.2017
Cover des Buches Der Mann, der Sherlock Holmes tötete (ISBN: B07NBPGQ8Q)

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete

 (9)
Erschienen am 28.02.2019
Cover des Buches Verweigerung (ISBN: B08QRN36FX)

Verweigerung

 (4)
Erschienen am 21.12.2020
Cover des Buches Die letzten Tage der Nacht (ISBN: B01MT8HO5P)

Die letzten Tage der Nacht

 (1)
Erschienen am 16.02.2017
Cover des Buches The Sherlockian (ISBN: 9781455509065)

The Sherlockian

 (10)
Erschienen am 23.12.2011

Neue Rezensionen zu Graham Moore

Cover des Buches Der Mann, der Sherlock Holmes tötete (ISBN: 9783847900856)
Aleshanees avatar

Rezension zu "Der Mann, der Sherlock Holmes tötete" von Graham Moore

Tolle Idee - hatte mir aber etwas mehr erwartet...
Aleshaneevor einem Jahr

Bücher, die sich um Sherlock Holmes drehen, reizen mich eigentlich immer. Zum einen mag ich Krimis in der viktorianischen Ära - und natürlich auch der Mythos um den meisterlichen Detektiv hat schon was ganz besonderes.

Der Autor erzählt hier auf zwei Zeitebenen.
Zum einen begleiten wir Harold im Jahr 2010, der ein ebenfalls ein großer Holmes Fan ist und grade als jüngstes Mitglied dem Club der Baker Street Irregulars beigetreten ist. Den Sherlockianern, deren Begeisterung man schon weit mehr als ein Hobby nennen kann.

Zum anderen führt uns Graham Moore ins London des Jahres 1900. An Arthur Conan Doyles Seite erleben wir den Schöpfer der bekannten Figur, der sie gerade sterben ließ. Denn Doyle ist die allgemeine Aufmerksamkeit und Begeisterung für seinen Protagonisten einfach zuviel geworden; da er selbst kaum Interesse wecken kann und scheinbar alle Sherlock Holmes für echter halten als ihn selber.

Der Anfang war etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings hab ich mich dann ziemlich gut eingelesen und beide Handlungsverläufe mit Interesse verfolgt. In beiden haben wir es mit der Jagd auf einen Mörder zu tun und um die geheimnisvolle Zeit eben jener wenigen Monate aus dem Leben von Doyle, die bis heute nicht so recht entschlüsselt werden konnten.

Es liest sich sehr flüssig und und ohne besondere Ausschweifungen. Nach einem Drittel war ich sehr gefesselt und die Spannung hat mich wirklich gepackt. Die Spuren, die Rätsel und das auch noch bei zwei unterschiedlichen Fällen, das hat die Neugier geweckt den Drang, der Lösung auf die Spur zu kommen!
Genau das, was einem Krimi ausmacht, wie der Autor bzw. Doyle hier auch gerne erwähnt. Allerdings ist gerade dass dann etwas missglückt. Die Lösung nämlich bzw. wohin das ganze führte, haben mich dann ziemlich ernüchtert und auch logische Ungereimtheiten sind mir immer öfter negativ aufgefallen. Ich habe mir etwas spektakuläreres erhofft oder etwas außergewöhnliches. Ich fand es leider etwas banal und hab auch gegen Ende etwas die Lust verloren, weiterzulesen.

Gefreut hab ich mich allerdings über die Begegnung mit Bram Stoker, der tatsächlich ein guter Freund von Arthur C. Doyle war und den man natürlich von seinem Meisterwerk "Dracula" kennt :)

Übrigens gibts am Ende noch einige Erläuterungen von G. Moore über die überlieferten Tatsachen und die Fiktion, die er hier eingesetzt hat, um diese Geschichte zu konstruieren.

Sehr schön fand ich auch die Zitate, die jedes Kapitel einleiten und viele Verbindungen zu Sherlock Holmes schaffen.

Ich habe die Ermittlungen durch Londons historische Straßen mit Doyle sehr gerne verfolgt und einige wissenschaftliche Neuerungen, die zu der Zeit auftauchten, als schönes Mittel gesehen, um einen authentische Atmosphäre zu schaffen und mir diese Epoche näherzubringen.
Auch mit Harold´s Versuchen, eigene Ermittlungen durchzuführen, hab ich mich gut unterhalten, auch wenn er mir oft etwas zu naiv war - oder andererseits dann "wie aus dem Nichts" auf eine Lösung kam.
So richtig sympathisch wollten sie mir aber beide nicht werden...

3.5 Sterne für eine tolle Idee und einen sehr spannenden Mittelteil!

Cover des Buches Verweigerung (ISBN: 9783847901082)
B

Rezension zu "Verweigerung" von Graham Moore

Einblicke in das System Geschworene
Bookworld91vor einem Jahr

Wie urteilt man über schuld und Unschuld? Darum geht es in „Verweigerung“.

Das amerikanische Rechtssystem beruht unter anderem auf dem Urteil einer Jury. Dabei handelt es sich für gewöhnlich um zwölf Geschworene aus dem Volk, die über Schuld und Unschuld entscheiden, während der Richter das Strafmaß festlegt. Es kommt nicht auf die juristische Ausbildung an, aber darauf, dass sie sich einigen.

In diesem konkreten Fall geht es darum, dass ein Lehrer mit anderer Hautfarbe die Tochter eines reichen, weißen Unternehmers missbraucht und getötet haben soll. Eine Leiche wurde nie gefunden. Nach Abwägung vieler Faktoren entschied sich eine Geschworene dagegen, den Mann zu verurteilen und überzeugte nach und nach andere. Zehn Jahre später wird der Fall neu aufgerollt und die Lage neu geprüft.

Ich mochte an Verweigerung vor allem, dass ich vieles aus Sicht der Geschworenen erfahren habe. Sie müssen ihre Identität aufgeben und leben bis zum Urteil abgeschottet. Auch die Sachlage wird von den Geschworenen beschrieben. Leider gibt es aber auch Schattenseiten. Dazu gehören Vorurteile, die eigentlich keine Rolle im Prozess spielen und dennoch präsent sind. Zudem wird klar, wie viel Macht Geld mit sich bringt. Ich gebe aufgrund der Tatsache, dass diese nicht hinterfragt werden, vier Sterne.

Cover des Buches Der Mann, der Sherlock Holmes tötete (ISBN: 9783847900856)
phantastische_fluchtens avatar

Rezension zu "Der Mann, der Sherlock Holmes tötete" von Graham Moore

Zwei Jahrhunderte, zwei Morde
phantastische_fluchtenvor einem Jahr

1893: Sir Arthur Conan Doyle ist es leid, dass sein Schaffen nur auf Sherlock Holmes reduziert wird. Er hasst seine Figur und, wie alle Sherlock Holmes Fans wissen, tötet er den berühmten Detektiv. Er ließ ihn die Reichenbachfälle herunterstürzen.

Nur hatte der Schriftsteller nicht mit der Reaktion des Volkes auf diese grausame Tat gerechnet. Eine alte Dame schlägt ihm ihre Handtasche ins Gesicht und schreit »Mörder«, er bekommt Hassbriefe und alle gipfelt in einer Briefbombe, die zum Glück nicht so zündet wie geplant.

Seine Anzeige bei Scotland Yard fruchtet nichts. Um zu beweisen, dass er ebenso klug und begnadet ist wie seine Romanfigur begibt er sich auf die Suche nach dem Attentäter und wird auch bald fündig. Was nach einem einfachen Attentat aussieht erweist sich aber bald als eine viel größere Sache und gipfelt in die Aufklärung von Mord.

2010:Harold White ist das jüngste Mitglied, das je bei den »Baker Street Irregulars« aufgenommen wurde. Zitat »Die Baker Street Irregulars war die weltweit führende der Vereinigungen, die sich den Sherlock Holmes Studien verschrieben hatte«. Sie besteht meist aus verschrobenen alten Kerlen und Harold, mit seinen 29 Jahren, passt ausgezeichnet dazu, denn er ist etwas linkisch und weltfremd, würde eher in das Zeitalter des großen Detektivs passen als ins 21.Jahrhundert.

Für das diesjährige Treffen ist eine kleine Sensation angesagt, denn Alex Cole, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, hat angeblich das verschwundene Tagebuch des Arthur Conan Doyle gefunden, das weiteren Einblick in das Schaffen des großen Autors gewähren soll.

Bevor Alex das Buch jedoch präsentieren kann, wird er ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden, das Tagebuch ist erneut verschollen.

Harold macht sich an die Auflösung des Verbrechens, zusammen mit der Reporterin Sarah, die sich heimlich in die illustre Versammlung geschlichen hat.

Nach seinem Vorbild Sherlock Holmes untersucht Harold die Spuren akribisch und keiner Lösung des Falles immer näher.

Beide Männer, ACD und Harold White müssen sich allerdings fragen: » Wenn man alle Antworten kennt, ist man dann glücklicher?«

Kommentar:

Letzte Woche, bei den Top Ten Thursday, wurde dieser Titel genannt und mir fiel ein, dass ich das Buch ja noch im Regal stehen habe. Nach einem Besuch in London mit einer Stippvisite in die Baker Street war es genau die richtige Lektüre zur richtigen Zeit.

Und was für einen Spaß hat es gemacht, diese Geschichte zu lesen. Es beginnt damit, dass Arthur Conan Doyle sich mit einigen Reisebegleitern die Reichenbachfälle anschaut und dabei eine Hasstirade über Sherlock Holmes vom Stapel lässt. Eine Figur, die ihm zwar Geld eingebracht und somit einen bequemen Lebensstil ermöglich hat, die aber all seine andere schriftstellerische Tätigkeit in den Hintergrund rückt.  Als er beschließt, sich von der Figur zu trennen ahnt er nicht, was für einen Shitstorm er damit auslöst. Ich stelle mir so etwas in der heutigen Zeit mit all den (a)sozialen Medien vor, der Mann wäre regelrecht vernichtet worden. Als er die Paketbombe erhält ist für ihn das Maß voll.  Wie in seinen Romanen mit SH, hält Arthur Conan Doyle auch in seinem realen Leben die Polizei für völlig unfähig und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Zusammen mit seinem Freund Bram Stoker fängt er an zu den Spuren zu folgen. Bram Stoker ist nicht gerade begeistert von seiner Rolle als Watson. Ein herrliches Zitat von Seite 114, das seine Meinung kundtut: »Watson ist ein billig erkaufter, rein auf den Effekt gemünzter kleiner Pisser von einem literarischen Hilfsmittelchen. Holmes braucht ihn zur Lösung seiner Kriminalfälle ungefähr so dringend wie eine Fußfessel aus Pflastersteinen.«

Trotzdem hilft Stoker seinem Freund bei den Ermittlungen, denn er kennt sich in den Randzonen Londons wesentlich besser aus und weiß die Menschen zu nehmen.

Harold White ist ein naiver junger Mann, der mit seiner Deerstalker-Jagdmütze und seinem altbackenen Auftreten eher lächerlich wirkt. Im Alter von 29 Jahren schon in diese illustre Vereinigung aufgenommen zu werden ist wie ein Ritterschlag. Er hat sein Ziel erreicht, doch was kommt jetzt? Der Mord an Alex Cole gibt Harold die Möglichkeit, auf den Spuren seines großen Vorbildes zu wandeln und er stellt sich dabei nicht dumm an. Die junge Journalistin Sarah hängt sich an den Hobbydetektiv, denn sie erhofft sich eine große Story und sie erkennt auch, dass Harold durchaus fähig ist, einen Mord aufzuklären.

Die beiden Erzählstränge wechseln sich ab, was die Spannung ungemein erhöht. Während alle nach dem verschwundenen Tagebuch suchen, erfährt der Leser nach und nach, was in diesem Zeitraum geschah. Alles beginnt relativ harmlos, gipfelt aber in einen Höhepunkt, der mir regelrecht den Atem verschlagen hat.

Graham Moore ist es gelungen, mich genauso zu fesseln wie Arthur Conan Doyle, doch er verfügt über wesentlich mehr Humor und ich habe über die Tiraden des ACD oft lachen müssen. Das braucht es auch bei der Brutalität der Morde und deren Auflösung.

 

Fazit:

Ein Blick in das Innenleben des Arthur Conan Doyle, seiner ambivalenten Beziehung zu Sherlock Holmes. Ein spannender Kriminalfall, des großen Detektivs würdig und mit Harold ein liebenswerter Charakter dem man gerne folgt. Für mich war Bram Stoker das Bonbon, denn Dracula ist eines meiner ewigen Lieblingsbücher.

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Zusätzliche Informationen

Graham Moore wurde am 01. Januar 1981 in Chicago (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

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