Rezension zu "Klaus: Die wahre Geschichte von Santa Claus (Neuausgabe)" von Grant Morrison
Monika_GraslVorweg, man darf sich hier, wie schon beim Cover deutlich wird, nicht den freundlichen Weihnachtsmann erwarten. Nein, dieser hier teilt schon mal ordentlich mit seinen Fäusten aus und hat anstelle von Renntieren lieber Wölfe um sich, insbesondere Lilli. Irgendwie könnte man die mit Rudolf dem Renntier vergleichen, nur ohne der roten Nase, dafür mit einer ziemlichen Beisfreude.
Auch Klaus selbst hält sich wie gesagt nicht zurück, denn als er nach Grimsvig kommt sieht er die dortigen Zustände und muss zugleich feststellen, dass sich über den Ort ein Tyrann erhoben hat. Noch dazu einer, welchen den Kindern zum Julfest die Geschenke klaut, um sie seinem eigenen verwöhnten Sohn auszuhändigen, der allerdings ein ziemlicher Idiot ist und an den ganzen Spielsachen seinen Frust abbaut. Also braucht sein Papa ständig neues Zeug, dass er ihm entgegenwerfen kann, um seine fehlenden Erziehungskompetenzen auszugleichen.
Klaus hält davon so gar nichts und schreitet, angeleitet durch die Waldgeister, gleich mal zur Tat, in dem er anfängt zum Julfest Geschenke an die Kinder des Dorfes zu verteilen. Natürlich will der Tyrann das so nicht stehen lassen und greift gleich mal zu einer finsteren Macht, die ... Ja, die erinnert sehr stark an eine bestimmte Figur, aber das jetzt hier zu erwähnen wäre ein Spoiler.
Zeichnerisch kann man zu dem Comic nichts negatives sagen und auch die Story selbst ist locker gestaltet und lässt einen an vielen Stellen schon mal lachen. Insbesondere wenn die Wachen sich mal wieder wenig dazu herablassen Klaus wirklich zu stellen. Es ist jedenfalls mal eine ganz neue Interpretation des Santa Claus und keineswegs eine schlechte. Man muss sich halt nur daran gewöhnen, dass gewisse Verhaltensmuster bei diesem Klaus einfach nicht auftauchen.