Rezension
Duffyvor 13 Jahren
In diesem Roman, der erst nach ihrem Tod erschien, erzählt die Nobelpreisträgerin ihre Jugend und die Entwicklung hin zur Schreiberin. Sie schildert das entbehrungsreiche Leben auf "ihrer" Insel mit allen ihren Klischees, mit denen man in einer archaischen Gesellschaft leben muss, den Kampf um die Umöglichkeit, als Frau Anerkennung zu bekommen. Trotz ihrer Abwanderung nach Rom, oder gerade deswegen, bleibt sie Sardinien aufs Heftigste verbunden. Deleddas Bücher verströmen den Geruch ihrer Heimat, die Erde, die Berge, die Felder und das Meer. Es gelingt ihr, wie kaum einem anderen Autor ihr Land mit Worten zu beschreiben, das man die Luft anhalten möchte, so schön und einzigartig ist es. Die Brillianz ihres Schreibstils ist nicht konstruiert, sie kommt aus dem Herzen, es sind tiefe Gefühle und Empfindungen, die aus ihren Büchern herausquellen und den Leser in atemberaubende Gegenden führt. Wer Sardinien kennt, für den sind die Werke von Grazia Deledda mehr als nur eine Dia-Show, sie sind pures Vergnügen an einem Land, dessen Schönheit, hat man sie erstmal begriffen, sich unvergänglich ins Herz einbrennt. Für Leser, die ab und zu beim Lesen die Augen zumachen und in aller Ruhe die geschilderten Bilder zum Leben erwecken können.