Rezension zu Die Darwin-Kinder von Greg Bear
Rezension zu "Die Darwin-Kinder" von Greg Bear
von Monika Jary
Rezension
Monika Jaryvor 13 Jahren
Ein hoffentlich "utopisch" bleibender Roman, denn es wäre grauenvoll, wenn in der Entwicklung der Menschheit dermassen eingegriffen würde. Elf Jahre sind seit der Entdeckung eines alten Retrovirus in der menschlichen DNA vergangen, ein Retrovirus, das Mutationen im menschlichen Genom bewirkt und Tausende von genetisch veränderten Babies hervorgebracht hat. Nun kommen diese andersartigen Kinder in die Adoleszenz ... und stehen einer Welt gegenüber, die über ihre Existenz empört und verunsichert ist. Denn diese Jugendlichen mit ihren weiterentwickelten und außergewöhnlichen Eigenschaften werden von der "alten" Rasse als potenzielle Krankheitsüberträger empfunden, die ihr eigenes Überleben gefährden. Angst und Hass vor den "Virus-Kindern" führen dazu, dass staatlich sanktionierte Kopfgeldjäger sie jagen und man sie in speziellen Heimen, Konzentrationslagern nicht unähnlich, wegsperren lässt. Doch Inseln des Widerstands formieren sich unter jenen, die nicht bereit sind, die Kinder wie Aussätzige zu behandeln. Die Biologin Kaye Lang und der Archäologe Mitch Rafelson gehören zu dieser kleinen, aber entschlossenen Minderheit. Einst an der Spitze der Erforschung des "SHEVA"-Virus, leben sie einige Jahre zurückgezogen mit ihrer Tochter Stella Nova, einem Virus-Kind, in der ständigen Angst, entdeckt zu werden. Als dies geschieht, wird die Familie auseinander gerissen, Mitch wird inhaftiert, Stella Nova kommt in eines der gefürchteten Heime, wo ihr einziger Trost darin besteht, dass sie endlich unter ihresgleichen ist. Erst Jahre später findet die Familie -- unter geänderten Vorzeichen -- wieder zueinander.