Greg Palast

 4 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Frühstück für Aasgeier, Shame on you und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Greg Palast ist als investigativer Journalist eine Legende. Mit Titeln wie „Armed Madhouse“ und „The best democracy money can buy“ begeisterte er eine globale Lesergemeinde. Seine Artikel erschienen u.a. in der Washington Post, in Harper's und The Nation. Auch liefert er regelmäßige Reportagen für BBC Nightline. Palast gewann den Preis „Political Story of the Year“ des politischen Webmagazins salon.com sowie den David Thomas Prize der Financial Times.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Greg Palast

Cover des Buches Frühstück für Aasgeier (ISBN: 9783570501474)

Frühstück für Aasgeier

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Erschienen am 22.10.2012
Cover des Buches Frühstück für Aasgeier (ISBN: 9783641090852)

Frühstück für Aasgeier

(0)
Erschienen am 29.03.2013
Cover des Buches Gern geschehen, Mr. President! (ISBN: 9783942989954)

Gern geschehen, Mr. President!

(0)
Erschienen am 18.07.2016

Neue Rezensionen zu Greg Palast

Cover des Buches Frühstück für Aasgeier (ISBN: 9783570501474)
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Rezension zu "Frühstück für Aasgeier" von Greg Palast

M.Lehmann-Pape
Rezension zu "Frühstück für Aasgeier" von Greg Palast

Ernüchternd

„Alles was hier steht, ist geschehen“.

Mit diesem ersten Satz führt Greg Palast den Leser ein in seine gut 530 Seiten der Darstellung letztlich, wie (fast) die gesamte Welt nichts anders ist als das ohnmächtige und angeschlagene Opfer für (wenige) „Aasgeier“. Zumindest an den „großen Orten“, an denen Palast verdeckt intensiv recherchiert hat.
Wesen, denen selten ein konkretes Gesicht wirklich zugeordnet werden kann, Wesen, die Konzerne sind. Die man auch in der Finanzindustrie findet. In der Politik. Überall da, wo der eigene Profit über alles gestellt wird und dementsprechend alles, was den eigenen Profit stören könnte, mit aller Macht zur Seite geschoben werden soll. Also fast überall.

Palast nimmt sich die Konzerne vor, das Regelwerk hinter der ständigen Suche nach und Optimierung des Profits.
Fukushima in Japan. Und die erste Meldung von CNN ist, dass man sich keine Sorgen machen soll. Palast legt im Buch die handschriftliche Notiz eines leitenden Angestellten eines Atomkraftwerkes vor. Des Atomkraftwerkes „Shoreham“. Notizen, welche die Sicherheit des Kraftwerkes stark in Zweifel ziehen. Von Insidern, wohlgemerkt. Aber das sollte besser nicht bekannt werden. Mit System nicht bekannt werden, natürlich.

Oder wie Palast die Katastrophe von „Deep Water Horizon“ im Golf von Mexiko aufarbeitet und schon beim ersten Bericht sieht, dass die ersten Rettungsarbeiten tatsächlich stümperhaft stattfinden. Warum so stümperhaft? Weil BP viel Übung in dieser durchaus in Kauf genommenen bis bewussten Stümperei besitzt. Was Palast im Buch nachweist, ebenfalls durch den Verweis auf geheime Unterlagen, die sich in seinem Besitz befinden und mittels derer Palast durchaus überzeugend darlegt, dass die Katastrophe der Exxon Valdez in Alaska direkt auf BP zurückzuführen ist. Auch wenn „Exxon“ als Name auf dem Schiff stand.

Ganz abgesehen von der Lobby-Arbeit amerikanischer Energiegiganten in England zu Zeiten Tony Blairs. Und so manch anderen „großen Dingern“, die Greg Palast immer wieder verdeckt anging. Hinter den Kulissen Material sammelte und dann aufdeckte.

Fast im Stil eines Thrillers berichtet Greg Palast (beständig in der Ich-Form), wie es bei anderen Projekten Günter Wallraf f in Deutschland ebenso tat, von seinen Ergebnissen eines investigativen, eher detektivischem Journalismus, mit dem sich Palast von Menschen verursachten Umweltkatastrophen ebenso widmet, wie dem Gebaren an den Schaltstellen der Finanzmacht und der politischen Macht.

Korruption auf allen Ebenen, Vertuschung, laxe, weil ansonsten zu teure Sicherheitsregulierungen, Desinformation und vieles mehr, vor allem aber die zentrale Funktion der Lobby Arbeit, die an vielen Stellen im Buch nur deswegen nicht „Bestechung“ genannt wird, weil absolute Beweise oft nicht vorliegen.

Betrachtet man im Buch (dort eher als Randbemerkungen zu lesen), was Palast je von allen Seiten hinderliches in den Weg geworfen wurde, um die Ergebnisse seiner Arbeit nicht allzu publik werden zu lassen, wirkt es zumindest nicht so, als würde es noch „objektive“
Schiedsrichter (auf politischer Seite vielleicht) irgendwo geben. „Ich machte die schmerzhafte Erfahrung, dass ich mein Heimatland verlassen musste, um über meine Heimat zu berichten“. Kritisch zu berichten, wohlgemerkt.

Auch wenn der Stil des Buches für ein Sachbuch ungewöhnlich subjektiv (hier und da selbstverliebt wirkend) und persönlich und damit sehr gewöhnungsbedürftig ist, die Darstellungen und Rechercheergebnisse von Palast lesen sich allemal spannend und erhellend und ergeben ernüchternde, aber nicht verzweifelte Ergebnisse. Durchaus ein interessantes Buch.

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