Cover des Buches Die Geheimnisse der Alaburg (Die Farbseher Saga 1) (ISBN: B0151TBXA0)
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Rezension zu Die Geheimnisse der Alaburg (Die Farbseher Saga 1) von Greg Walters

Ein magisches Abenteuer und Feuerwerk neuer, aufregender Ideen!

von Azrael vor 8 Jahren

Rezension

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Azraelvor 8 Jahren
Der 16-jährige Leik lebt mit seinem Ziehvater Gerald mitten im Wald. Sie halten sich mit der Jagd und dem Verkauf von Fellen über Wasser. Doch alles ändert sich schlagartig, als sich Leik eines Tages verspätet auf den Rückweg macht, nachdem er im Dorf Felle verkaufen sollte. Seltsame Wesen, denen ein unbarmherziger Gestank voraus eilt, machen Jagd auf ihn und zwingen ihn und seinen Lehrmeister zur Flucht auf die Âlaburg, eine Universität auf der all' die Märchen von denen Leik immer geträumt hatte wahr zu werden scheinen. Neben Zwergen, Elben und Orks begegnet er dort auch seinem eigenen Schicksal, den auch in ihm schlummert ein magisches Erbe.

Ich bin Fan von einem Ork! Hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber es ist so. Greg Walters hat unglaublich sympathische Figuren geschaffen, vielfältig und anders! Darunter einen Ork, der sich nicht in die gängigen Klischees einordnen lässt. Aber von Vorne!
Die Geschichte hat keine langatmige Einleitung, sondern zieht das Tempo schon recht früh zum ersten Mal an, als Leik von mysteriösen Kreaturen angegriffen wird. Nach und nach erfährt man einzelne Bruchstücke aus Leiks und seines Lehrmeisters Leben, die sich erst ganz zum Schluß hin zu einem klaren Bild zusammen setzen und für tolle Aha-Effekte sorgen. Die Universität in der Leik landet ist ein magischer Ort und wird so detailreich beschrieben, dass während dem Lesen das Gefühl aufkommt, selbst über den Campus zu schlendern. Doch die Âlaburg ist viel mehr, als eine einfach Zauberschule, sie scheint beinahe ein lebendiges Wesen. Allein ihre Gestaltung sprüht schon vor unglaublichem Ideenreichtum.
Es macht schlicht Spaß Leiks Weg hin vom einfachen Lehrling eines Jägers, zum Schüler der Magie zu verfolgen. Begleitet wird er dabei von einem bunten Haufen an Figuren, unter anderem Filixx einem äußert begabten Zwergelben (einem Mischlingskind mit zwergischer Mutter und elbischem Vater), Morlâ einem Zwerg, der seine Magie noch nicht gefunden hat und Ûlyer einem Ork, der durch eine körperliche Behinderung zum Ausgestossenen seiner eigenen Art wurde. Anfangs weiß man noch nicht genau, was man von ihnen halten soll und lernt sie - wie Leik - erst nach und nach kennen und lieben. Besonders Ûlyer hat mich hier begeistert. Vom agressiven Eigenbrödler entwickelt er sich zu einem verlässlichen Mitglied dieses ungleichen Teams. Er hat von mir zusammen mit Gerald und Morlâ fast die meisten Sympathiepunkte bekommen und war für mich ein echtes Highlight.

Alles was Leik und seine Freunde auf der Âlaburg lernen und erleben führt sie schließlich hin zum Höhepunkt des Bandes und all das rankt sich um die seltene Begabung von Leik alle magischen Farben sehen und wirken zu können. Doch was seine Aufgabe ist und wie sein Weg aussehen soll, erschließt sich ihm erst nach und nach. Anfangs ängstigt ihn seine Gabe und blockiert ihn beinahe, angesichts der Verantwortung, die mit ihr einhergeht. Doch dank seinem Umfeld, gelingt es ihm, wie auch den anderen, nach und nach über sich selbst hinaus zu wachsen.
Die Beweggründe der einzelnen Figuren sind dabei sehr realistisch dargestellt, an den Charakteren selbst ist nichts gekünsteltes. Auch das Leben an der Universität wird in all' seinen positiven und negativen Facetten dargestellt, so hat Leik durch seine Gabe nicht etwa einen Sonderstatus, sondern im Gegenteil eher eine Außenseiterrolle, die auch in der Wahl seines Verbindungshauses Ausdruck findet.
Selbst sein Lehrmeister scheint mehr zu sein, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Doch seine Vergangenheit bleibt lange ein Rätsel und bildet ein Teilstück des Abenteuers, in das schließlich auch Leik und seine Freunde hinein geraten. Man stellt zahlreiche Vermutungen an, wer hinter den Angriffen auf Leik zu Anfangs stecken könnte und bastelt sich so selbst einen Flickenteppich an Möglichkeiten, die der Autor gekonnt aufgreift und zu einem spannenden Abschluss des ersten Bandes bringt.

Der Showdown ist diesem Band war super gewählt und hatte die perfekte Mischung aus Aktion und Spannung. Zu keinem Moment war Leiks Geschichte langweilig, sondern immer aufregend und neu. Ein echtes Abenteuer voller Magie, in das man während dem Lesen selbst eintaucht. Getragen wird das ganze vom Schreibstil des Autors, der einen förmlich hineinschreibt in die Welt von Razuklan.

Natürlich gibt es auch hier einen Schuß Liebe, doch nicht allgegenwärtig. Leiks Auserwählte bekommt erst zum Schluß eine wirklich wichtige Rolle, abseits von Tagträumen und fungiert als eine Art Motor, der die Geschichte mit antreibt und in ihre Bahn lenkt. Sie ist auch Teil des Cliffhanger, der einem am Ende mit zahlreichen Fragen und Vermutungen zu Band 2 zurück lässt. Man fiebert gespannt der Fortsetzung entgegen und würde am liebsten sofort weiterlesen.

Fazit: Ein Feuerwerk neuer, aufregender Ideen, bei dem einfach alles stimmt. Charaktere die einen mit in die Geschichte ziehen, Abenteuer, Magie und Freundschaft, die über bisherige Rollenklischees hinaus reicht.
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