Gregor Sander

 3,6 Sterne bei 94 Bewertungen
Autor*in von Alles richtig gemacht, Was gewesen wäre und weiteren Büchern.
Autorenbild von Gregor Sander (©© Thorsten Futh)

Lebenslauf

Der preisgekrönte Erzähler: Gregor Sander, geboren am 24. April 1966 in Schwerin, ist ein deutscher Schriftsteller. Nachdem er seine Ausbildung zum Krankenpfleger und Schlosser abschloss fing er an Medizin zu studieren. Nach 3 Semestern brach er jedoch ab und studierte Germanistik und Geschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Nach seinem Abschluss ging er auf die Berliner Journalisten-Schule. 2002 gab er dann sein offizielles Debüt als Autor mit seinem Erzählband „Ich aber bin hier geboren“. Für diesen und weiterer Werke wurde er bereit mit dem 3sat-Preis, dem Annalise-Wagner-Preis, dem Deutscher Erzählerpreis, dem Friedrich-Hölderlin-Preis und dem Preis der LiteraTour Nord ausgezeichnet und bekam ein Stipendium an der Queen Mary University of London verliehen.

Alle Bücher von Gregor Sander

Cover des Buches Alles richtig gemacht (ISBN: 9783328106432)

Alles richtig gemacht

(68)
Erschienen am 14.06.2022
Cover des Buches Was gewesen wäre (ISBN: 9783596031993)

Was gewesen wäre

(12)
Erschienen am 20.08.2015
Cover des Buches Lenin auf Schalke (ISBN: 9783328110170)

Lenin auf Schalke

(7)
Erschienen am 12.04.2023
Cover des Buches Winterfisch (ISBN: 9783835308435)

Winterfisch

(3)
Erschienen am 03.03.2011
Cover des Buches Abwesend (ISBN: 9783835326101)

Abwesend

(3)
Erschienen am 01.01.2014
Cover des Buches Ich aber bin hier geboren (ISBN: 9783498063610)

Ich aber bin hier geboren

(1)
Erschienen am 13.09.2002
Cover des Buches Alles richtig gemacht (ISBN: B07VYXX7TC)

Alles richtig gemacht

(0)
Erschienen am 16.08.2019

Neue Rezensionen zu Gregor Sander

Cover des Buches Alles richtig gemacht (ISBN: 9783328106432)
Maza_e_Keqes avatar

Rezension zu "Alles richtig gemacht" von Gregor Sander

Maza_e_Keqe
Alles richtig gemacht??

Thomas Piepenburg erzählt von seiner Jugend in der DDR und von seiner Freundschaft zu Daniel Rehmer. In einer zweiten Zeitebene lernen wir sein aktuelles Leben kennen, in welchem er Streit mit seiner Frau hat und als erfolgreicher Anwalt arbeitet. Nach und nach nähern sich beide Erzählstränge an und klären dadurch offene Fragen.

Ich hatte eine eher trockene und langatmige Geschichte erwartet und wurde anfangs angenehm überrascht: Die Erzählung liest sich erstaunlich flüssig und relativ kurzweilig.

Leider ist mir der Ich-Erzähler nicht besonders sympathisch. Seine teils vulgäre und sehr umgangssprachliche Ausdrucksweise hat mich an einigen Stellen gestört. Auch einige „schlüpfrige“/ „spicy“ Szenen brachten mir seine Gefühlswelt nicht näher und er blieb mir fremd und irgendwie gefühlskalt. Auch sein bester Freund bzw. die Freundschaft scheint eher aus einer Art Gewohnheit seit der Schulzeit zu bestehen.

Das Ende bleibt relativ offen, wenn auch die Geschichte als abgeschlossen betrachtet werden kann. Und ob (wer auch immer) tatsächlich „alles richtig gemacht“ hat, bleibt meiner Meinung nach eher fraglich.

Für mich hätte die Erzählung an vielen Stellen deutlich ausführlicher sein können. Insbesondere die Zeit in der DDR und um den Mauerfall herum geht irgendwie unter. Möglicherweise hätte mir das den/die Protagonisten nähergebracht. Gleichzeitig bin ich erleichtert, dass ich das Buch nach nur zwei Tagen zuklappen konnte.

Was mich an der Aufmachung irritiert, ist dass der Hardcovereinband unter dem Schutzumschlag komplett schwarz gehalten wurde: kein Aufdruck des Titels oder Autors.

Cover des Buches Lenin auf Schalke (ISBN: 9783328601876)
dasbuchzuhauses avatar

Rezension zu "Lenin auf Schalke" von Gregor Sander

dasbuchzuhause
Wie viel Osten steckt im Westen?

Die Betrachtung geht immer nur von Westen nach Osten. Zeit dies zu ändern, findet Schlüppi und schickt seinen Kumpel in den Westen. Aber nicht irgendwohin, sondern dorthin, wo es weh tut, nach Gelsenkirchen. Aus der „Stadt der tausend Feuer“ ist mittlerweile eine arme Stadt geworden. Arbeitslosigkeit prägt das Stadtbild. Wie viel Osten gibt es so tief im Westen zu entdecken? Auf diese Spurensuche begibt sich Gregor Sander mit „Lenin auf Schalke“.


Was sich so lustig anhört, ist auch humorvoll geschrieben. Allerdings ist der ernste Hintergrund durchaus zu lesen und Sander nähert sich dem „Pott“ bzw. Gelsenkirchen so, dass bei allem Spaß am Wort der Respekt vor den Menschen und der Lage vor Ort bleibt. Er beschreibt in „Lenin auf Schalke“ viele Klischees, aber sowohl im Osten als auch im Westen und trifft in meinen Augen genau den richtigen Ton, um sich dem Thema anzunähern. Denn die Menschen im Ruhrgebiet sind hart im Nehmen und immer für einen guten Spruch zu haben.


Den Spieß einmal umzudrehen und zu schauen, wie der Westen mit Strukturwandel umgeht, ist eine gute Idee, denn in der Tat werden solche Reportagen nur über Oststädte, die schon deutlich bessere Tage gesehen haben, geschrieben. Aber es gibt diese Städte auch im Westen der Republik und vergleichbare Entwicklungen.


Es werden Zeiten verherrlicht, die zwar im wirklichen und im übertragenen Sinne viel Kohle gebracht haben, aber gar nicht immer so herrlich waren. Denn, wenn man sein Leben in einer Zeche verbracht hat, war man mit Eintritt ins Rentenalter nicht mehr topfit.


Als Schlüppi dann nach Gelsenkirchen kommt, nimmt die ganze Geschichte noch einmal Fahrt auf und nach den vorher eher sachlichen Recherchearbeiten geht ans Eingemachte und in die Kneipen bzw. nicht. Wenn der eine Teil des Gelsenkirchner Herzens aus Kohle besteht, ist der andere Teil der dort ansässige Fußballverein, Schalke 04. Auch hier nähert sich Gregor Sander mit Respekt und Ironie und passenderweise geht es auf „Das Schalke-Fan-Feld“ (dies sind 1904 Grabstätten).


Gregor Sander findet die Stellen, an denen es weh tut, die traurig sind und gleichzeitig nicht ohne eine gewisse Ironie betrachtet werden können. So ist der Schalker Markt, auf dem alles begann mit dem großen S04, heute eine Parkplatz. Ömer ist natürlich stolzer Büdchenbesitzer, denn das Ruhrgebiet ohne Büdchen geht nicht. Auch die Ostseite in ihm kommt nicht zu kurz und so ist es bei allem Witz und aller Ironie ein Buch über Identität.


„Lenin auf Schalke“ ist ein kurzweiliges Buch, sehr gut und unterhaltsam geschrieben und es bringt den Osten und den Westen ein wenig näher zusammen, denn so weit sind wir gar nicht voneinander entfernt.

Cover des Buches Lenin auf Schalke (ISBN: 9783328601876)
Nils avatar

Rezension zu "Lenin auf Schalke" von Gregor Sander

Nil
Gelsenkirchen unter der Lupe

Wissen Sie welche Stadt gemeint ist, wenn es da heißt: „Stadt der tausend Feuer“? Wenn man dieser Frage nachschiebt, dass man auch gut und gerne „Stadt der tausend Kneipen“ sagen könnte heute, dann lichtet sich das Dunkel und wir sind angekommen. Ganz unten. In einer Stadt, die es schafft alle Ranglisten anzuführen: Ärmste Stadt Deutschland, Stadt mit der höchsten Arbeitslosigkeit und dem geringstes Pro-Kopf-Einkommen Deutschland. Gewonnen hat diese Titel: Gelsenkirchen.

Einst der glorreiche Ort der Kohle, die alle Lampen der BRD zum glühen brachte, heute im Abstiegskampf und das nicht nur beim identitätsstiftenden Schalke.

Der Schweriner Autor Gregor Sander machte sich also auf in die tiefste westdeutsche Provinz, nahm viele Skurrilität, Begegnungen und Orte auf und schrieb dann diese fiktive (!) Erkundungsreise. Der Autor war vor Ort und natürlich ist es ein Abbild des Erlebten, aber eben kein dokumentarisches erzählen.

Er gibt uns den Ossi-Blick auf den marodesten Ort Deutschland im Westen. Sander erkennt dort ungute Strukturen wie den Rechtsruck in der Gesellschaft und das Gefühl abgehängt zu sein, aber auch den unendlichen Lokalpatriotismus, die Liebe zur Heimat, die man von außen nur auf den 2. Blick verstehen kann, denn die Menschen sind voller sympathischer Selbstironie und überschätzen sich keineswegs.

Das Buch ist stellenweise witzig, aber hat immer den notwenigen Ernst, die Lage zu erkennen und zu reflektieren. Aus der sanierten Ost-Sicht auf einen Fleck Deutschland im Westen zu schauen, macht das ganze besonders spannend. Der Blick ist unverstellt, ohne Vorurteile und immer sinnierend. Schön auch, dass der Dialekt durchklingt (sicher ein Vorteil, wenn man das Hörbuch zum Buch genießt!)

Fazit: Trauen Sie sich erst mit diesem Stück Literatur Gelsenkirchen zu nähern, um dann im zweiten Schritt den Ommas, den Schalke-Fans und den Malochern selbst zu begegnen. Sehr gelungenes Buch!

Gespräche aus der Community

Was wäre gewesen, wenn wir in der Vergangenheit bestimmte Entscheidungen getroffen, einen anderen Partner gewählt, Chancen wahrgenommen hätten, die wir kein zweites Mal bekommen haben? In seinem neuen Roman "Alles richtig gemacht" konfrontiert Gregor Sander seine Protagonisten mit genau diesem Konflikt und zeigt, dass die Antworten auf manche Fragen nicht immer die Erwarteten sind.

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Zusätzliche Informationen

Gregor Sander wurde am 24. April 1966 in Schwerin geboren.

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