Die Geschichte dreht sich um Liva, eine Fee, die mit ihrer Mutter strikt getrennt von der Menschen in einem Feenwald lebt. Feen und Menschen vertragen sich nicht, denn Menschen behandeln Feen wie mindere Wesen, fast Sklaven. Liva und ihre Mutter (Bärenmutter Milva) gehören zu den letzten freilebenden Feen.
Alles ändert sich, als Halbfeenjunge Anders auf der Flucht vor den Menschen zu ihnen in den Wald kommt, auf seinen Fersen zwei Jäger. Die Baronin will Anders töten, weil er der uneheliche Sohn ihres Mannes ist, der aus einer Liebschaft mit einer Fee entstand. Anders wäre Thronerbe, noch vor dem Sohn der Baronin (Faulenz). Liva und Milva beschliessen, ihm zu helfen, da er eine Halbfee ist. Da die Baronin plant, den Wald mit Soldaten zu stürmen, um Anders zu töten, machen sich Liva und Anders auf den Weg, um andere Feen und Tiere im Wald für ihren Kampf zu gewinnen.
Schlussendlich gelingt es den Tieren und Feen, die Menschen aufzuhalten. Anders überlässt Faulenz den Baronentitel und dieser wiederum beendet den Sklavenstand der Feen.
MEINE MEINUNG:
Besonders gefallen haben mir die Figuren Liva und Narzbork, die manchmal sehr lustig waren. Zudem die Beschreibungen des Waldes, der Natur, der Atmosphäre insgesamt. Sprachlich ist der Roman wirklich auf top Niveau.
Gefehlt hat mir der Spannungsaufbau und vor allem der Höhepunkt. Als es dann zum "Endkampf" kam, hatten die Waldbewohner so leichtes Spiel, dass ich es enttäuschend fand. Zuerst fängt es genau dann an zu regnen, als die Menschen Feuer legen wollen, was für ein Zufall ... danach läuft alles nach Plan und als die Baronin als letztes Hindernis sich weigert, Anders als Thronfolger anzuerkennen, schaffen es die Figuren nicht durch geschickte Gespräche oder eine unerwartete Wendung, sie umzustimmen, sondern es wird der Baronin kurzerhand auf den Kopf geschlagen und danach hat sie eine neue, nette Persönlichkeit. Plötzlich akzeptiert sie alles und findet den vorhin verhassten Feenwald supertoll .... Es sollte vielleicht witzig sein, leider fand ich es ziemlich plump.
Zum Teil ist auch die Perspektive verrutscht. Plötzlich spricht Anders (der eher wie Menschen spricht, also von Sonnenaufgang) wie Liva (die als Fee andere Konzepte verwendet): "wenn die Vögel die Sonne wecken". Als in der Menschlichen Kultur verankerter Halbfeenjunge wäre es logischer, er würde einfach "wenn die Sonne aufgeht" sagen.
Die Altersempfehlung ab 9 finde ich passend. Auch zum Vorlesen ist das Buch mit eher kürzeren Kapiteln in einer regelmässigen Länge gut geeignet.